Der Prophet Iesaia. C. i. v. 2 - ;i.
^0 weynet er: die von Juda bedenken nicht,
daß ich ihr Herr bin, was ich an ihnen gerhan
habe, und wie gut sie es bei- mir haben kön-
nen, und verehren mich daher nicht als ihren
Herrn, sondern Gößen an meiner Statt ; sie
richten sich nicht nach meinem Willen, son-
dern thun, was ihnen beliebet. So wie aber
diese Worte dieses in sich fassen; also stellen sie
auch das Betragen derer von Juda als recht
arg vor. Denn obgleich Gott sie zu seinem
Volk angenommen, und sich ihnen viel naher
als andern offenbaret hat, so haben sie sich doch
arger als die unvernünftigen Thiere, und noch
dazu als die muthigen und dumsten unter den-
selben bewiesen. Denn solche Thiere sind ein
Ochs oder Stier und Esel.
* deutet mehrmals, wenn
von Herren die Rede ist, nur einen Herrn an,
' wie
Der AuSrufdes Iesaia v. 4. fasset eine Stei-
gerung in sich. Denn es kan ein Volk ein
sündiges Volk seyn, ob es gleich nicht mit
großen Sünden recht beladen ist; es kan ein
Volk mit großen Sünden beladen seyn, ob es
gleich nicht ganz ruchlos ist; es kan ruchlos
seyn, ob es sich gleich nicht auf das übelste be-
weiset.
Das Wort O! (^) V.4. bedeutet andern
wehe; ob es nun abergleichdieseBedeutung
in unterschiedenen Stellen hat, so brauchetes
doch Iesaia, wenn er worüber mit Unwillen
klagen will, c>8, n. c. is, i. c. Zi, i. und so
wird dies Wort am besten hier genommen,
weil sich die hier befindliche Worte auf die vor-
hergehende Worte Gottes beziehen.
Eine sündige Marion, * v. 4. ist das
Volk, welches zwar ein heiliges Volk seyn
sollte; sich aber den sündlichen Lüsten hingie-
bet, und das thut, wovonesweiß,undwissen
kan, daß es Sünde ist. Durch die großen
Sünden wird besonders Abgötterei), Betrug,
Gewaltthätigkeit, Diebstahl, Mord, Hurerey
und Ehebruch verstanden. Eine Brut von
r;
Ruchlosen, oder ein arger Saame sind die,
welche es recht arg machen, und alle Regun-
gen des Gewissens unterdrücken. Denn das
Wort Saame muß hier sogenommen werden,
als Nation, Volk und Kinder, und sich aufs
übelste beweisen, heißt zwar den Worten
nach: verderben; es muß aber dabey ergänzet
werden: sich, oder seine Handlungen 5 Mos.
g2, 5. c. zi, 29. 2 Mos. Z2, 7. r Mos. 6,12.
Zeph. g, 7. und wird mit diesen Worten auf
die gesehen, welche es immer arger machen,
allerhand Schandthaten, welche nur erdacht
werden können, ganz frech ausüben, und ins-
besondere einen Götzen nach dem andern ver-
ehren.
* Im Grdt. stehet und das zeuget davon, daß
dies Wort auch von den Juden gebraucht wird.
Sie haben Jehova verlassen, v. 4. ge-
het darauf, daß sie ihn, den Herrn über alles,
und die Duelle alles Guten nicht verehret, die
ihm schuldige Ehre den Götzen zugcwandt,und
sich um seinen Willen nicht bekümmert, son-
dein demselben muthwillig zuwider gehandelt
haben, und deutet demnach Abgötterey und
Ungehorsam an. Der Heilige in Israel
ist der, welcher sich dem Jüdischen Volke als
das allerhöchste, vollkommenste und heiligste
Wesen dargestellt hat, und, sie haben ihm
den Rücken zugekehret, gehet darauf,
daß sie sich an alle Ermahnungen und Verheis-
sungen nicht gekehret, sondern ihr übles Be-
tragen fortgefetzet haben.
Warum wollt ihr doch, daß ihr noch
mehr geschlagen werdet? v. 5. heißt den
Worten nach: warum werdet ihr ferner ge-
schlagen werden? es ist aber bekannt, daß die
verda, welche eine Handlung oder Würkung
andeuten, vielmals von dem wollen verstan-
den werden müssen, und diese Bedeutung fin-
det sich hier. Denn die von Juda hatten bis-
her die züchtigende Hand Gottes erfahren, wie
aus den folgenden Worten erhellet, und hat
auchIesina seinAbsehen auf zMos.26,i8> u. s. w?
allwo
^0 weynet er: die von Juda bedenken nicht,
daß ich ihr Herr bin, was ich an ihnen gerhan
habe, und wie gut sie es bei- mir haben kön-
nen, und verehren mich daher nicht als ihren
Herrn, sondern Gößen an meiner Statt ; sie
richten sich nicht nach meinem Willen, son-
dern thun, was ihnen beliebet. So wie aber
diese Worte dieses in sich fassen; also stellen sie
auch das Betragen derer von Juda als recht
arg vor. Denn obgleich Gott sie zu seinem
Volk angenommen, und sich ihnen viel naher
als andern offenbaret hat, so haben sie sich doch
arger als die unvernünftigen Thiere, und noch
dazu als die muthigen und dumsten unter den-
selben bewiesen. Denn solche Thiere sind ein
Ochs oder Stier und Esel.
* deutet mehrmals, wenn
von Herren die Rede ist, nur einen Herrn an,
' wie
Der AuSrufdes Iesaia v. 4. fasset eine Stei-
gerung in sich. Denn es kan ein Volk ein
sündiges Volk seyn, ob es gleich nicht mit
großen Sünden recht beladen ist; es kan ein
Volk mit großen Sünden beladen seyn, ob es
gleich nicht ganz ruchlos ist; es kan ruchlos
seyn, ob es sich gleich nicht auf das übelste be-
weiset.
Das Wort O! (^) V.4. bedeutet andern
wehe; ob es nun abergleichdieseBedeutung
in unterschiedenen Stellen hat, so brauchetes
doch Iesaia, wenn er worüber mit Unwillen
klagen will, c>8, n. c. is, i. c. Zi, i. und so
wird dies Wort am besten hier genommen,
weil sich die hier befindliche Worte auf die vor-
hergehende Worte Gottes beziehen.
Eine sündige Marion, * v. 4. ist das
Volk, welches zwar ein heiliges Volk seyn
sollte; sich aber den sündlichen Lüsten hingie-
bet, und das thut, wovonesweiß,undwissen
kan, daß es Sünde ist. Durch die großen
Sünden wird besonders Abgötterei), Betrug,
Gewaltthätigkeit, Diebstahl, Mord, Hurerey
und Ehebruch verstanden. Eine Brut von
r;
Ruchlosen, oder ein arger Saame sind die,
welche es recht arg machen, und alle Regun-
gen des Gewissens unterdrücken. Denn das
Wort Saame muß hier sogenommen werden,
als Nation, Volk und Kinder, und sich aufs
übelste beweisen, heißt zwar den Worten
nach: verderben; es muß aber dabey ergänzet
werden: sich, oder seine Handlungen 5 Mos.
g2, 5. c. zi, 29. 2 Mos. Z2, 7. r Mos. 6,12.
Zeph. g, 7. und wird mit diesen Worten auf
die gesehen, welche es immer arger machen,
allerhand Schandthaten, welche nur erdacht
werden können, ganz frech ausüben, und ins-
besondere einen Götzen nach dem andern ver-
ehren.
* Im Grdt. stehet und das zeuget davon, daß
dies Wort auch von den Juden gebraucht wird.
Sie haben Jehova verlassen, v. 4. ge-
het darauf, daß sie ihn, den Herrn über alles,
und die Duelle alles Guten nicht verehret, die
ihm schuldige Ehre den Götzen zugcwandt,und
sich um seinen Willen nicht bekümmert, son-
dein demselben muthwillig zuwider gehandelt
haben, und deutet demnach Abgötterey und
Ungehorsam an. Der Heilige in Israel
ist der, welcher sich dem Jüdischen Volke als
das allerhöchste, vollkommenste und heiligste
Wesen dargestellt hat, und, sie haben ihm
den Rücken zugekehret, gehet darauf,
daß sie sich an alle Ermahnungen und Verheis-
sungen nicht gekehret, sondern ihr übles Be-
tragen fortgefetzet haben.
Warum wollt ihr doch, daß ihr noch
mehr geschlagen werdet? v. 5. heißt den
Worten nach: warum werdet ihr ferner ge-
schlagen werden? es ist aber bekannt, daß die
verda, welche eine Handlung oder Würkung
andeuten, vielmals von dem wollen verstan-
den werden müssen, und diese Bedeutung fin-
det sich hier. Denn die von Juda hatten bis-
her die züchtigende Hand Gottes erfahren, wie
aus den folgenden Worten erhellet, und hat
auchIesina seinAbsehen auf zMos.26,i8> u. s. w?
allwo