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Moller, Georg; Gladbach, Ernst
Denkmähler der deutschen Baukunst (Band 1): Beiträge zur Kenntniss der deutschen Baukunst des Mittelalters: enthaltend eine chronologisch geordnete Reihe von Werken, aus dem Zeitraume vom achten bis zum sechszehnten Jahrhundert von Georg Moller — Darmstadt, 1821

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https://doi.org/10.11588/diglit.8366#0010
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seyn. Ein richtiger und reiner Umrifs schien daher einer entweder theu-
ren oder mangelhaften Ausführung mit Schatten und Licht vorzuziehn.

Aufser den geometrischen Grundrissen , Aufrissen und Durch-
schnitten enthält dasselbe perspektivische innere und äussere Ansichten
und das Einzelne der Glieder und Verzierungen ins Grofse gezeichnet.
Da es bei so grofsen. und zum Theil reich verzierten Gebäuden nicht
möglich war Alles zu geben , so mufste man sich darauf beschränken ,
dasjenige auszuheben, was vorzüglich schicklich schien, um von dem
Eigenthümlichen eines jeden Gebäudes einen Begriff zu geben. Von
manchen Gebäuden sind deshalb nur diejenigen Theile gezeichnet wor-
den, welche diesem Zwecke vorzüglich entsprachen.

So z. B. ist bei dem Grundrifs des Doms zu Worms nur das alte
Hauptgebäude genommen, die in spätem Zeiten gemachten Anbaue
■sind aber weggelassen worden.

Zu gröfserer Zweckmäfsigkeit sind die Kupfer der einzelnen Hefte
nicht numerirt, um am Schlüsse des Werks dieselben nach der Be-
schreibung und in chronologischer Reihe ordnen zu können , wodurch
die Veränderungen und Uebergänge des Stils der verschiedenen Pe-
rioden deutlicher werden. Da wir über diese ältere Kunst und ihre
Werke wenig oder gar keine schriftliche Ueberlieferungen besitzen ,
so sind die meisten der verschiedenen bisher aufgestellten Meinungen
über die Entstehung und Fortschritte dieser Kunst nicht viel mehr als
Hypothesen. Ohne über den Werth derselben urtheilen zu wollen,
kann man doch mit Bestimmtheit behaupten, dafs nur eine genaue Kenn t-
nifs der Monumente selbst, und eine sorgfältige Vergleichung dersel-
ben, uns in den Stand setzen können, ein richtiges Urtheil zu fällen.

Es ist mir gelungen eine fast ununterbrochene Reihe derselben von
Karl dem Grofsen bis zum fünfzehnten Jahrhundert aufzufinden , und
 
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