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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

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Heft 3
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Studien und Forschungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0203
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Studien und Forschungen

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GIROLAMO MOCETTO:
Ruhende Nymphe □

nicht; aber es mag hier darauf hingewiesen
werden, daß bei dem Nymphenbilde des Palma
vecchio, welches das Städelmuseum in Frank-
furt erwarb — also gleichfalls einer veneziani-
schen Arbeit — auch bei den Nymphen eine Ente
im Wasser schwimmt. Und zwar ist sie nicht
ursprünglich mit entstanden, sondern erst später
von fremder Hand aufgemalt. Vielleicht hat sich
ein Kollege des Meisters mit dessen Bilde einen
frivolen Scherz erlaubt.
Wenn die für unseren Stich ausgesprochenen
Vermutungen zutreffen, so braucht Galichons
Deutung damit nicht hinfällig zu sein; besonders
für das Haupt des Enkelados wird man keinen
Ersatz finden. Aber auf alle Fälle sind die mytho-
logischen Beziehungen einigermaßen locker, auch
die zu Apollo und Marsyas. Doch ist interessant,
daß es neben handgreiflich lasziven Persiflagen,
wie dem bekannten Blatt vom entweihten
Parnaß, damals auch spöttisch überlegene Komik
auf diesem Gebiete gab.

Es sei daran erinnert, daß auf unserem Stich
die Linie zwischen der Amymone und Poseidon
keinen gegenständlichen Hinweis enthält, sondern,
wie schon Bartsch wußte, ein Stichelglitscher ist.
E. Waldmann.
DIE AUSGRABUNGEN IN MILET.1)
Dem organisatorischen Talent Th. Wiegands
verdankt die wissenschaftliche Bearbeitung der
in Milet betriebenen Ausgrabungen die preisens-
werte Anlage in einzelnen Heften handlichen
Umfangs und Formates, die „in zwangloser
Zeit- und Reihenfolge" einzeln veröffentlicht
werden. „Es handelt sich dabei um Objekte,
9 Milet. Ergebnisse der Ausgrabungen und Unter-
suchungen seit dem Jahre 1899. Herausgegeben von
Th. Wiegand. Heft II: Das Rathaus von Milet, von
Hub. Knackfuß, mit Beiträgen von C. Fredrich, Th. Wie-
gand, H. Winnefeld. Mit 20 Tafeln, 2 Beilagen und
107 Abbildungen im Text. Berlin, Georg Reimer 1908.
Fol. 15 M.
 
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