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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

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Heft 4
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Freise, Kurt: Neuerwerbungen holländischer Gemäldegalerien
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https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0299
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291

Freise. Neuerwerbungen holländischer Gemäldegalerien


Abb. 8. JAN STEEN: Liebespaar unter einem Baum
Leiden, Städtisches Museum □

„Grabmal Wilhelms I. in der Neuen Kirche in Delft" (datiert 1645) erworben. Eine
Abbildung dieses historisch interessanten Stückes befindet sich im Katalog jener Ver-
steigerung. Die rechts vorn stehende Porträtgruppe eines Ehepaares mit zwei Söhnen
ist nicht sehr glücklich in den Raum hineinkomponiert.
Ein kleines preziös gemaltes „Porträt des Carel Quina" von Jacob Toorenvliet,
das neben der Künstlersignatur die Jahreszahl 1669 trägt, führt uns bereits in die
Nähe der Verfallszeit der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts.
In die Mitte des Jahrhunderts gehört die kleine, mit einem aus I und B zusammen-
gesetzten Monogramm bezeichnete „Vanitas". Dargestellt ist auf der 24X21,5 cm
großen Eichenholztafel in braunsepia Gesamtton bei sorgfältiger Ausführung ein Küraß,
ein Helm auf einer Trommel und ein Pferdeschädel sowie ein rauchendes Kohlenbecken.
Das 18. Jahrhundert ist vertreten durch vier Gemälde. Durch zwei Pendants
von Frans van der Mijn, die lebensgroßen ganzfigurigen Porträts von Adrianus
Swalmius und seiner Gattin Agatha Amelia Cocquius. Sie sitzt in weißem, mit etwas
hellblauem Band verziertem Atlaskleid in einem reich möblierten Zimmer an einem
Tisch und trinkt eine Tasse Tee. Er steht in rotem Sammetkostüm neben einem mit
grüner Decke belegten Tisch. Hinter ihm ein Neger. Zwei gute Repräsentationsbilder
von leidlicher Farbenwirkung.
 
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