Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Monatshefte der kunstwissenschaftlichen Literatur — 3.1907

DOI Heft:
Achtes/Neuntes Heft (August/September 1907)
DOI Artikel:
Haenel, Erich: [Rezension von: Joseph August Lux, Schöne Gartenkunst]
DOI Artikel:
Rundschau
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.49882#0202

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
174

Monatshefte der kunstwissenschaftlichen Literatur. Aug./Sept.-Heft.

erlöschende Heiterkeit des Rokoko bis zu den
naturalistischen Bestrebungen der Engländer am
Ausgang des 18. Jahrhunderts. Der Biedermeier-
garten und der Bauerngarten, mit Liebe und
poetischem Empfinden geschildert, bilden die Grund-
lagen einer neuzeitlichen Gartenkunst, die den
Garten als Teil der verselbständigten Wohnung
auffasst und ihm vor allem den Zusammenhang

mit der gesunden heimischen Tradition gewahrt
wissen will. Bis auf eine Entgleisung (die Em-
pfehlung der Selterskrüge als Beeteinfassung! S. 33)
und eine im Stil verfehlte Partie (Triumph der
schönen Gartenkunst S. 59) gelingt es dem Verf.,
den Ton klarer und eindringlicher Kunsterziehung
festzuhalten, ohne durchDoktrinarismuszu verletzen.
Erich Haenel


RütlbSCHRCI


Schwedische Kunstbücher. Je 60 schwe-
dische Maler aus der I. und II. Hälfte des
19. Jahrhunderts. 2 Hefte. 16°. Stuttgart,
Kommissionsverlag von Peter Hobbing.
Die Publikation ist eine deutsche Ausgabe der
in Lund erscheinenden Smä Konstböcker; nur der
Umschlag — in deutscher Sprache — ist ver-
ändert. Eine Uebersetzung der Unterschriften ent-
hält das lose beigelegte Inhaltsverzeichnis. Die
Reproduktionen bieten trotz ihrer Kleinheit gute
Erinnerungsblätter bei Bekanntem und selbst bei
Unbekanntem einen leidlichen Eindruck. Ueber
die Auswahl lässt sich natürlich streiten — wie
stets. Da jeder Meister nur durch ein Blatt re-
präsentiert wird, so war hier für den Herausgeber
die Aufgabe besonders schwierig. C. S.
Hoerschelmann, Emilie von: Die Bluthoch-
zeit des Astorre Baglioni in Perugia. — The
tragic Wedding of Astorre Baglioni in Perugia.
Die Entstehungsgeschichte von Raphaels
Grablegung. München 1907, Georg D. W.
Callwey. 50 S. 8°.
Die Arbeit ist nicht neu; sie erschien bereits
1903 in der Helbingschen Monatsschrift. Jetzt ist
sie für die Umbrische Kunstausstellung in Perugia
in Buchform wieder abgedruckt worden. Sie gibt
eine frische Darstellung der historischen Ereignisse,
im Anschluss an welche Atalanta Baglioni die
Grablegung bei dem jungen Raffael als Schmuck
für die Gruftkapelle ihres Sohnes bestellte.
C. S.
Gerstfeldt, O. v.: Hochzeitsfeste der Re-
naissance in Italien (Führer zur Kunst 6).
Esslingen 1906, Max Schreiber, 51 S. m.
2 Mezzotintogravüren, 3 Einschlagblätter
und 6 Abb. im Text. 8°.
Eine frisch geschriebene Erzählung der wich-

tigsten Hochzeitsfestlichkeiten nach Städten ge-
ordnet, mit einem Verzeichnis bekannter Cassone-
bilder und der einschlägigen Literatur. C. S.
Georg Lehnert: Illustrierte Geschichte des
Kunstgewerbes, herausgegeben inVerbindung
mit Wilhelm Behncke, Moriz Dreger, Otto
v. Falke, Josef Folnesics, Otto Kümmel,
Erich Pernice und Georg Swarzenski. I. u.
II. Abt. Berlin 1907, Martin Oldenbourg.
Lex. 8°, viele färb. Tafeln u. Textabb. Abt.
M. 4,25, Gesamtpreis M. 40,—.
Es ist mit grosser Freude zu begrüssen, dass
sich angesehene Vertreter der Kunstwissenschaft
zusammen mit einem angesehenen Verlage an die
schwierige Aufgabe herangewagt haben, eine um-
fassende Geschichte des Kunstgewerbes zu schaffen.
Da vorerst nur der vierte Teil des ganzen Werkes
vorliegt, so wäre es verfrüht, wenn wir schon eine
ausführliche Würdigung der Arbeit unternehmen
wollten. Wir begnügen uns daher, kurz die
Gliederung des Werkes anzuführen. Nach einer
Einleitung, in der der Herausgeber in knappster
Form das Kunstgewerbe im allgemeinen behandelt,
gibt Pernice eine Uebersicht über die Geschichte
des Kunstgewerbes im Altertum. Sie wird durch
ein Kapitel ergänzt, in dem Swarzenski das alt-
christliche Kunstgewerbe im römischen Weltreiche
zusamrrenfasst. Dieses Kapitel findet seinen Schluss
in der zweiten Abteilung. Dann folgt das Kunst-
gewerbe im Mittelalter, von dem Swarzenski das
von Byzanz, Falke das abendländische bis zum
Ende der romanischen Epoche behandelt. Die
Abbildungen sind zahlreich und technisch fast
durchweg mehr als nur genügend. Sie sind im
Text nicht nur typographisch gut angeordnet,
sondern auch meistens so untergebracht, dass sie
zum Inhalt des Textes passen und man nur selten
blättern muss. Wie man überhaupt schon jetzt
 
Annotationen