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Morelli, Giovanni
Die Werke italienischer Meister in den Galerien von München, Dresden und Berlin. Ein kritischer Versuch — Leipzig, 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.1262#0146
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Dresden.
'34
Roberti, ericheint Ich meine jenes große Tafelbild, dei
Tod Maria's darsteilend, bei Herrn Lombardi zu Ferrar"
dem Erben des Prof. Saroli. In diesem Gemälde des
Bianchi sieht man ganz deutlich wie derselbe von Tura
beeinssußt warJ).
Unter den Handzeichnungen des verstorbenen His d
la Salle in Paris befand sich eine Federzeichnung mit
dem bethlehemitischen Kindermorde, welche ich ebenfalls
unserm Ercole Grandi zuschreiben zu können glaube. Vor
Kurzem wurde in der Galerie Borghese in Rom eine s. g
„Grablegung" aufgestellt, auf welcher der Name Ercole
Grandi und das Jahr 1531 zu lesen sind. Dieses Bild ge-
hört dem Grafen Zeloni von Rom und soll lange Jahre in
der Galerie des dortigen Monte di Pietä zum Verkaufe
ausgestellt gewesen sein.
Die Madonna, auf dem geöffneten Sarkophag sitzend,
hält in ihrem Schooße den todten Chrisras; rechts kniet
die h. Magdalene, hinter ihr flehend Joseph von Arimathia,
ein Salbengefäß in der Hand, links zwei fromme Frauen
in kniender Stellung und hinter ihnen Johannes und ein
anderer frommer Mann; den Hintergrund bildet ein mit
den Statuen des David und der Judith verziertes Gebäude.
Auf dem Sarkophage fleht die falsche Inschrift: E. GRANDI.
F. MDXXXI. Dieses Gemälde wurde durch mehrfache
Restauration gar übel zugerichtet. Die Inschrift beruht
wahrscheinlich auf einer Tradition, die dieses Werk dem
Herkules Grandi zuschrieb; nur hat derjenige Besitzer des
Bildes, welcher den Namen darauf setzen ließ, den altern
Grandi, den Ercole Roberti, mit dem Jüngern verwechselt,
da im Jahre 1531 der erstere schon seit etwa zwanzig
Jahren todt war. Ist nun diese „Deposizione" beim Ftir-
sten Borghese wirklich ein Werk des älteren Ercole Grandi
von Ferrara, wie ich glaube, so besitzt auch Herr G10-

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>) Wir geben Seite 133 die charakteristische Form des Ohres üb
der Hand bei Francesco Bianchi.
 
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