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Die Toscaner. 121

Ambrosius, das andere den heiligen Ludwig von Tou-
louse dar. Sie werden im neuen Katalog richtig einem
lombardischen Meister aus dem Ende des 15. oder dem
Anfange des 16. Jahrhunderts zugeschrieben.

Sie sind zwar nur muthmasslich als Werke des An-
tonio Solario, lo Zingaro genannt, dem Publikum vor-
gestellt, gehören aber sowol nach dem Urtheile der
Herren Crowe und Cavalcaselle als auch meinem eigenen
Dafürhalten nach einem lombardisch-pavesischen Maler
an. Dass der Künstler dieses Bildes in naher Beziehung
zu Pier Francesco Sacchi gestanden, scheint einleuchtend.
Dass diese zwei Heiligen aber, wie die obgenannten
Kunsthistoriker behaupten, dem Cesare Magni, einem
Schüler und Nachahmer Sacchi's, angehören, wage ich
nicht zu behaupten.

Wie wir also gesehen, sind, mit Ausnahme des So-
doma, die grossen Meister der lombardischen Schule
in der Münchener Pinakothek sozusagen gar nicht
vertreten.

DIE TOSCANER

Eine bessere Vertretung als die Ferraresen und
Lombarden haben die alten Florentiner in der Mün-
chener Galerie gefunden.

Die vier kleinen Tafelbilder, Nr. 989, 990, 991, 992 im
Cabinet VIII, auf denen der fromme Mönch Giovanni
da Fiesole Geschichten aus dem Leben der Heiligen
Cosmas und Damian dargestellt hat, dürfen unstreitig
zu den bessern Werken dieses liebenswürdigen und in
seiner Naivetät genialen Meisters gerechnet werden. Gio-
vanni da Fiesole gehört nach seiner ganzen künstleri-
schen Anschauungsweise noch dem 14. Jahrhundert an;
 
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