XVI
EINLEITUNG.
Arbeiten zu schaffen. Zu diesem Zwecke verweilte ich im Sep
tember dieses Jahres zwei Wochen in Venedig, während welcher
Zeit ich eine diplomatisch getreue Copie der „Notizia" in der
Marcusbibliothek anfertigte. Der genannten Anstalt im Allge-
meinen, sowie insbesondere Herrn Conte Camillo Soranzo
meinen wärmsten Dank für freundliches Entgegenkommen aus-
zusprechen, ergreife ich mit Freude hier die Gelegenheit.
Eine Uebertragung ins Deutsche, die ich schon früher nach
den älteren Ausgaben hergestellt hatte, konnte nun mit Be-
nutzung der Urschrift überarbeitet werden, was an einigen
Stellen nicht ohne Belang war. Denn bei sorgfältiger Lesung
ergab sich, wie schon angedeutet, gar manche Abweichung der
älteren Ausgaben vom Wortlaute des Originals. Soweit diese
Varianten den Sinn beeinflussen, habe ich sie in der vorliegenden
Ausgabe regelmässig in den Fussnoten verzeichnet. „Mor." be-
deutet dabei: Jac. Morelli's Ausgabe von 1800, „Frz." steht für:
Frizzoni im Neudruck von 1884.
Kleine Abweichungen, die Rechtschreibung betreffend, habe
ich übergangen, weil fast bei jedem cun, et, dextra u. s. w.
hätte eine Anmerkung gemacht werden müssen, um zu sagen,
dass die älteren Ausgaben „con", „e" oder „ed" und „destra"
gedruckt haben, oder dass statt sottoscriptione mehreremal „sotto-
scrittione" geschrieben worden ist u. s. w.
Meine Textwiedergabe schliesst sich nämlich im Gegensatz
zu den früheren Ausgaben wo möglich diplomatisch getreu an das
Original an und geht in vielen Fällen auch auf paläographische
Merkmale ein. Auch offenkundige Schreibfehler der Urschrift sind
wiedergegeben, ebenso wie die Dialektformen und Latinis-
men. Es hiesse alle feineren Züge verwischen, wenn man die
alte Schreibart, z. B. coronatione statt cononazione, inventione
statt invenzione, architectura statt architettura, octo statt otto,
discipulo statt discepolo, multi statt molti, gratia statt grazia
einfach modernisiren oder die Dialektformen in die lingua
letteraria unisetzen wollte. Auch begäbe man sich damit gewisser
Rückschlüsse, welche bei dem ausnahmsweisen Vorkommen der
neueren Schreibweise, z. B. von otto für octo, neben dem Vor-
drücklich gesagt, dass der Titel „Notizia d'opere..." im Archetyp nicht
vorkommt, sondern durch Morelli's Ausgabe eingebürgert worden ist.
EINLEITUNG.
Arbeiten zu schaffen. Zu diesem Zwecke verweilte ich im Sep
tember dieses Jahres zwei Wochen in Venedig, während welcher
Zeit ich eine diplomatisch getreue Copie der „Notizia" in der
Marcusbibliothek anfertigte. Der genannten Anstalt im Allge-
meinen, sowie insbesondere Herrn Conte Camillo Soranzo
meinen wärmsten Dank für freundliches Entgegenkommen aus-
zusprechen, ergreife ich mit Freude hier die Gelegenheit.
Eine Uebertragung ins Deutsche, die ich schon früher nach
den älteren Ausgaben hergestellt hatte, konnte nun mit Be-
nutzung der Urschrift überarbeitet werden, was an einigen
Stellen nicht ohne Belang war. Denn bei sorgfältiger Lesung
ergab sich, wie schon angedeutet, gar manche Abweichung der
älteren Ausgaben vom Wortlaute des Originals. Soweit diese
Varianten den Sinn beeinflussen, habe ich sie in der vorliegenden
Ausgabe regelmässig in den Fussnoten verzeichnet. „Mor." be-
deutet dabei: Jac. Morelli's Ausgabe von 1800, „Frz." steht für:
Frizzoni im Neudruck von 1884.
Kleine Abweichungen, die Rechtschreibung betreffend, habe
ich übergangen, weil fast bei jedem cun, et, dextra u. s. w.
hätte eine Anmerkung gemacht werden müssen, um zu sagen,
dass die älteren Ausgaben „con", „e" oder „ed" und „destra"
gedruckt haben, oder dass statt sottoscriptione mehreremal „sotto-
scrittione" geschrieben worden ist u. s. w.
Meine Textwiedergabe schliesst sich nämlich im Gegensatz
zu den früheren Ausgaben wo möglich diplomatisch getreu an das
Original an und geht in vielen Fällen auch auf paläographische
Merkmale ein. Auch offenkundige Schreibfehler der Urschrift sind
wiedergegeben, ebenso wie die Dialektformen und Latinis-
men. Es hiesse alle feineren Züge verwischen, wenn man die
alte Schreibart, z. B. coronatione statt cononazione, inventione
statt invenzione, architectura statt architettura, octo statt otto,
discipulo statt discepolo, multi statt molti, gratia statt grazia
einfach modernisiren oder die Dialektformen in die lingua
letteraria unisetzen wollte. Auch begäbe man sich damit gewisser
Rückschlüsse, welche bei dem ausnahmsweisen Vorkommen der
neueren Schreibweise, z. B. von otto für octo, neben dem Vor-
drücklich gesagt, dass der Titel „Notizia d'opere..." im Archetyp nicht
vorkommt, sondern durch Morelli's Ausgabe eingebürgert worden ist.