EINLEITUNG.
XIX
nicht einmal immer als Ueberschriften behandelt, niemals aber
durch grössere Schrift oder durch Unterstreichen besonders kennt-
lich gemacht.
Die paläographischen Angaben, die sich auf Tinte und
Ductus der Schrift beziehen, werden noch weiter dazu bei-
tragen, auch beim Durchlesen des Druckes davon einen Begriff
zu geben, wie alte und neue Eintragungen in der Urschrift mit-
einander abwechseln, wie auf manchen Blättern viel, auf manchen
wenig steht, wie ganze Blätter leer gelassen sind und wie den
Aufschreibungen bald grössere, bald geringere Sorgfalt gewidmet
ist. Für das verschiedene Gewicht, das man den einzelnen Mit-
theilungen beizumessen hat, ist das von Wichtigkeit. In dieser
Hinsicht habe ich auch einen jedesmaligen Hinweis auf die
Emendationen, die Michiel vorgenommen hat, nicht für über-
flüssig gehalten, wenn sie mir nur irgendwie von Bedeutung
erschienen. An einer Stelle, wo er zweimal den Künstlernamen
verändert hat und erst beim dritten geblieben ist (wie auf S. 94),
wird er weniger Vertrauen erwecken, als wenn er schon bei der
ersten Niederschrift einen Namen mit Sicherheit hingeschrieben
hat. Andererseits wird man in Bezug auf das Ganze gerade in
dem Nachbessern die Sorgfalt erkennen, die Anonimo der Sache
gewidmet hat. Vielfach habe ich auch die Nachträge über der
Zeile oder im Rande durch eine Note gekennzeichnet.
Michiel's Manuscript wurde, wie man Grund hat anzu-
nehmen, nicht in Hinblick auf eine einstige Veröffentlichung
für den Druck angelegt.1) Wenigstens ist es nicht bis zur Druck-
reife gediehen. In den ersten Eintragungen sehr sauber begonnen,
ist es doch durch viele Einschaltungen nach und nach zum
Brouillon geworden, und trotzdem sind von den zahlreichen
Lücken in den ersten Niederschriften nur die wenigsten aus-
gefüllt. Die vielleicht ältesten Eintragungen, die nicht lang vor
i52o entstanden sein mögen, machen den Eindruck, als wären
sie in unserer Handschrift schon auf Grund vorhergegangener
einzelner Notizen ins Reine gebracht worden, so sauber
und fehlerfrei fliesst darin die Schrift fort. Datirte Eintra-
gungen, die nach i5z5 fallen, zeigen eine weniger sorgfältige
Schrift. Im Jahre i53i, so scheint es, hat an vielen Stellen eine
, Dieser Meinung war schon Bernasconi a. a. O. S. 108.
b*
XIX
nicht einmal immer als Ueberschriften behandelt, niemals aber
durch grössere Schrift oder durch Unterstreichen besonders kennt-
lich gemacht.
Die paläographischen Angaben, die sich auf Tinte und
Ductus der Schrift beziehen, werden noch weiter dazu bei-
tragen, auch beim Durchlesen des Druckes davon einen Begriff
zu geben, wie alte und neue Eintragungen in der Urschrift mit-
einander abwechseln, wie auf manchen Blättern viel, auf manchen
wenig steht, wie ganze Blätter leer gelassen sind und wie den
Aufschreibungen bald grössere, bald geringere Sorgfalt gewidmet
ist. Für das verschiedene Gewicht, das man den einzelnen Mit-
theilungen beizumessen hat, ist das von Wichtigkeit. In dieser
Hinsicht habe ich auch einen jedesmaligen Hinweis auf die
Emendationen, die Michiel vorgenommen hat, nicht für über-
flüssig gehalten, wenn sie mir nur irgendwie von Bedeutung
erschienen. An einer Stelle, wo er zweimal den Künstlernamen
verändert hat und erst beim dritten geblieben ist (wie auf S. 94),
wird er weniger Vertrauen erwecken, als wenn er schon bei der
ersten Niederschrift einen Namen mit Sicherheit hingeschrieben
hat. Andererseits wird man in Bezug auf das Ganze gerade in
dem Nachbessern die Sorgfalt erkennen, die Anonimo der Sache
gewidmet hat. Vielfach habe ich auch die Nachträge über der
Zeile oder im Rande durch eine Note gekennzeichnet.
Michiel's Manuscript wurde, wie man Grund hat anzu-
nehmen, nicht in Hinblick auf eine einstige Veröffentlichung
für den Druck angelegt.1) Wenigstens ist es nicht bis zur Druck-
reife gediehen. In den ersten Eintragungen sehr sauber begonnen,
ist es doch durch viele Einschaltungen nach und nach zum
Brouillon geworden, und trotzdem sind von den zahlreichen
Lücken in den ersten Niederschriften nur die wenigsten aus-
gefüllt. Die vielleicht ältesten Eintragungen, die nicht lang vor
i52o entstanden sein mögen, machen den Eindruck, als wären
sie in unserer Handschrift schon auf Grund vorhergegangener
einzelner Notizen ins Reine gebracht worden, so sauber
und fehlerfrei fliesst darin die Schrift fort. Datirte Eintra-
gungen, die nach i5z5 fallen, zeigen eine weniger sorgfältige
Schrift. Im Jahre i53i, so scheint es, hat an vielen Stellen eine
, Dieser Meinung war schon Bernasconi a. a. O. S. 108.
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