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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0267
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Lachterkette 257 Lacksirmß

schweig. L. --- 1,g,gLk dassrüherehannov.L.----- 1,g,ggv
m., das ältere sttchs. (Freibcrger) L. war ----- 7 Lachterfuß
--- 1,94254- vr. --- 0,g,^4 preuß.L., während dasneueFrei-
bergcr L. ----2m. ist u. in 10 Lachterfuß ö 10 Zoll re. zer-
fällt; das schwedische L. hat 6 Fuß und ist ----- 1,^g ui., das
schcmnitzer vder ungarische 2,^24 m., das österreichische
- 1 Klafter zu 6 Fuß --- 1,^ m., das idrische --- 6 Fuß
----- 1,gzg nr., das Joachimsthaler ----- 1,g^rr>.., das polnische
-—- ^ m
La"chterkrtte, 5. (Bergb.), Drahtkette, 5—6 Lachter-
lang, deren einzelnes Glied gewöhnlich 5 Lachtcrzoll
lang ist.
Lack, in., 1. frz. lagas, Aomms-Iagutz, rsdins-lagus,
L, engl. Ina, oum-laa, ein aus verschiedenen Bäumen in-
folge des Stiches der Lackschildlaus (s. d.) ausflicßcndes
Harz, welches unter dem Namen Gummilack im Handel ist;
— 2. Auflösung solchenod.andernHarzes,z.B.Dammar,
Kopal, Bernstein, Kolophonium, Anime :c. in Spiritus,
Chloroform, Benzin rc.chesserLackstruist (s. dp genannt; —
3. die Verbindungen gewisser organischer Farbstoffe mit
Metalloxyden oder Erden (Zinnoxyd , Thonerdc), besser
Lackfarbe (s. d.) genannt; — 4. der flüssige Lack, lat. laaoa
liguicia, ist ein mittels saurer Flüssigkeit bereiteter Aus-
zug von Fernambukholz.
"LackbaUM,m.,1.malaparischer (Lutea 4roncko8aI4oxd.,
Fam. Leguminosen), auf Bergen in Ostindien wachsend,
liefert außer dem vstindischen Kino u. Oaelrou an ma886
auch eine Sorte Gummilack von seinen Zweigen, die oft
ganz mitLackschildlänsenbcdecktsind; 2.cc>)loiiischcr(L1su-
rilk8 lacmitsrum L., Fam. Wolfsmilchgewächse), ist ein
Baum, der auf Ceylon und in Westindien kultivirt wird.
Der Gummilack aus seinen Zweigen ist der in der Technik
geschätzte ceylonische Lack, aus welchem Lackfiruiß be-
reitet wird.
Lackfarbe, lff frz. Ingas 4. cl68 P6iutr68, engl, 1aÜ6,
Eroy-laüs, ckrop-oolour, mit Alaun rc. gefällter vegeta-
bilischer Farbstoff. Sind die Farbstoffe in kochenden:
Wasser unlöslich, so setzt man dem Wasser Potasche, Soda
oder andere alkalische Stoffe zu und versetzt erst die erhal-
tene Abkochung mit Alaun. 1. Geltic L.u erhält man durch
Eingießen der mit mehr oder weniger Potasche oder Soda
versetzten Abkochungen von Gelbholz, Kreuzbeeren, Wau,
Quercitron rc. in heißeAuflösung. — 2.GrangcgelbcuLack
erhält man durch Fällung einer mit Potasche abgckochten
Curcume- oder Orleanlösung mit Alaun. Das Schiittgelb
z. B. erhält man, wenn 5 Th. zerstoßene Kreuzbeeren mit
20—30 Th. Wasser, welches 1 Th. Alaun enthält, aus-
gekocht werde::; dann gießt man die Flüssigkeit auf 3—5
Th. seingeriebene Kreide und läßt das Ganze unter zeit-
weiligem llmrühren mehrere Stunden stehen. — 3. Kvthe
L.n werden aus den Rückständen bei der Karminbereitung
erhalten, indem man mit der rothenLöfung frisch gefälltes
Thonerdehydrat zusammen erwärmt. Kocht man 1 Ge-
wichtsth. Fernambukholz mit 30—40 Gcwichtsth. Wasser,
setzt dann der Lösung 2—3 Gcwichtsth. Alaun und etwas
Zinnauflofung zu und fällt dann mit Potasche, so erhält
man einen schonen rothen Lack, der im Handel unter dem
Namen üugcllack u. Florentiner Lack vorkommt. — 4. Liane
L.n wendet man seltener an, da man sich statt deren des
Berliner Blau, Jndigkarmins, Ultramarins rc. bedient.
— 5. Blauholzauflösung mitAlaun liefert eine violetteL.,
welche bei Zusatz von Kupfervitriol blau wird, wenn
man die Lösung mit Pvtasche versetzt. — 6. Gräne L.n
werden gewöhnlich aus Gemengen von blauen und gelben
hergestellt. Wenn man 1 Th. zerstoßene Kaffeebohnen mit
10 Th. Wasser, dem 2—3 Th. Kupfervitriol zugesctzt
sind, auszieht und diese Lösung vorsichtig mit Actznatron-
lösung versetzt, so daß immer Kaffeeauszug im Ueberschuß
bleibt, so erhält man direkt einen schönen grünenLack, der,
an die Luft gelegt, mit etwas Essig besprengt, an Schön-
heit der Farbe gewinnt.
Math es, Jlluslr. Vau-Lexikon. 4. Aufl. III.

Lackfirniß, ru, franz. lagus, 1'., engl, laccksr, laogus,
Igv-varuiRr. Meist unterscheidet inan die L.e nach den
dazu verwendeten Harzen, z. B. Kopallackfirniß, Bern-
steinlackfirniß , Dammarlackfirniß rc.; s. d. betr. Art.
Einiges über die Bereitung derselben s. im Art. Firniß,
Gemälde rc. Hier folgen noch einige Vorschriften zu Mi-
schung zweckmäßigerL.c: a) L.siirLlcchwärcn bereitet man
meist aus Kopal vder Bernstein, mit welchen: man auch
beliebige Farben eiurcibeu kann. Aber auch Asphaltlack
ist brauchbar fürLackirung von Blechwaren. Man löst in
einem Kolben 24 Theile gröblich zerstoßenen deutschen
Asphalt in etwas mehr als der gleichen Menge Benzol
unter Anwendung gelinder Wärme auf, läßt gut absetzen,
gießt vom Bodensatz ab und fügt eine klare Lösung von
1—2 Th. hartem (Manila-) Elemi und 1 Th. Copaiva-
balsam in wenig Benzol hinzu. Der Lack, mit Benzol zur
gewünschten Konsistenz verdünnt, trocknet rasch und hat
dauernd schönen Glanz, d) Sogenannter vcnctianischer L.
für Glaswärcii. Man stößt 60 A. gereinigten Sandarach
fein und schüttelt ihn mit 560 Z-. absolutem Alkohol in einer
geräumigen gläsernen Flasche tüchtig durch einander, thut
darauf 25 A. venetianischen Terpentin hinzu und setzt das
Schütteln fort. Hierauf mischt man 25 A. Terpentinöl
hinzu und bewegt die Masse nochmals 5 Minuten. Zuletzt
wird 5 gr Kanarienzucker u. dann 5 K. Kampher, welchen
man, umdas Zusammenballenzu verhindern, mit einigen
Tropfen Weingeist befeuchtet, in Pulverform hinzugcthan
und noch 10 Minuten lang stark gerüttelt. Man läßt nun
das Ganze einige Tage ruhig stehen und gießt es dann
durch eine feine Leinwand. Sollte die Mischung für gc-
wisseZweckc noch zu schwach sein, so nimmt man 8—17 Z-.
Sandarach mehr. Die Mischung wird mit einem feinen
Härpiusel aufgetragen, nach erfolgter Abtrocknung mit
seiner, geschlämmter Kreide und einen: wollenen Tuch ab-
gerieben und mit Baumöl und Harz überpolirt. v) L. aus
luinstlichc Papierlilättcr rc., die vorher mit Leimfarben ge-
strichen sind, besteht aus gleichen Theilen Alaun, Salpeter
und Weingeist, ä) L., um Lithographien, autographirtc
Bauzeichnungen rc. damit zu überziehen. 40 A. Sandarach
und 40 K. Mastix, gereinigt und pulverisirt, werden mit
einem Liter des stärksten Weingeistes u. 17 g-. klaren vene-
tianischen Terpentins unter beständigem Umrührcn über
gelinden: Feuer in einen Glaskolben gcthan. Ist die Auf-
lösung vollständig geschehen, so wird der L. zum Abkühlen
hingestellt, wobei alles Unreine zu Boden sinkt. Die Karte
erhält zuvor 4 oder 5 Anstriche mit dünner Hausenblascn-
auflösung; nach deren vollkommenem Eintrvcknen wird sie
5—6mal mit dem Firniß überzogen, s) L., um Kupfer-
stiche und Zeichnungen zu überziehen. 100 Z-. Sandarach,
5 g-, Kampher und 40 Z-. Mastix werden zerstoßen, in eine
Flasche gethan,-480 A. Alkohol darauf gegossen, bis zur
gehörigen Auflösung tüchtig umgeschüttelt und schließlich
filtrirt. Ungcleimte Kupferstiche müssen vor dem Lackiren
mit in Weingeist aufgelöster Hausenblase getränkt werden.
4) Wasscrklarcr und harter Wcingcist-L. für Kupferstiche und
Zeichnungen. 9 ?. rektifizirter Weingeist, 2500 San-
darach, 500 A. Mastix, 130 A. Gummi-Anime, 3000
Weingeist werden in eine Flasche gethan, auf einen war-
men Ofen gesetzt und von Zeit zuZeit umgerüttelt, bis die
Auflösung erfolgt ist, worauf manchen Firniß durch eine
feine Leinwand seiht, x) L. für Papiermache. 200A..Mastix-
harz u. 67 §. Saudarachharz werden in 1000 p-. Spiritus
ausgelöst, dann 100 venetianischer Terpennn und zu-
letzt 130 gestoßenes Glas zugesetzt, ü) LackZiir Papier-
tapeten. 1 l. Wasser, 130 Sandarach, 60 g-. Mastix,
66 Gummilack in Körnern und 32 gr Elcm werden bei
leichtem Feuer geschmolzen und nach kurzem Aufwallen
noch 66 Terpentin zugesctzt. Nun kocht man 500
Pergamentschnitzel in 11 Wasser 3 Stunde:: lang, seiht
sic durch und läßt sie gerinnen, schlägt sie aber sodann mit
I einem starkenPinsel/bisAlleswiederflüssigist;mitdiesem
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