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Prinz Friedrich von Braunschweig führte die Co-
lonne an, deren Ausmarsch ich sah. Es war blos In-
fanterie. Einige Bataillons Grenadiers machten bey
dem Zuge den Anfang, und ein langes Gefolge von
Proviant und Kriegeswagen beschloß ihn. Ich könnte
Ihnen allenfalls die einzelnen Regimenter, welche bey
mir vorbey kamen, nennen; aber es würde sie wenig
interessiren. Jedes Bataillon führte zwey Kanonen
mit sich. Leid ist mirs, daß ich die Dauer des Zuges
nicht nach der Uhre abgemessen habe; er währte eine
geraume Zeit. —-
Wenn Sie einen guten neuen Grundriß von Berlin
haben, so sehen Sie sich nach der Ricksdorfer Strasse
jn der Köpenicker Vorstadt um. Bald im Anfänge der-
selben denken Sie sich Ihren Georg. Da sah ich das
Heer; und von da gieng es zum Schlesischen Thore
hinaus. Von der hohen Generalität welche ich bey die,
set Gelegenheit gesehen habe, will ich Ihnen nur noch
den General Wunsch, den Graf Hordt, und den Prinz
Leopold von Braunschweig nennen, welcher letztere von
Frankfurt, wo sein Regiment gestanden hat, hierher
gekommen war, und den Zug mit begleitete. —
Die zweite Colonne, bestand aus Infanterie und
Kavallerie. Das berühmte Ziethensche Husarenregiment
war mit darunter begriffen. Ziethen selbst, dieser graue
Held, begleitete es mit Wehmuth, da ihm sein König
aus liebevoller Vorsorge für ihn nicht verstärket hatte
dem Feldzuge in seinem hohen Alter mit beizuwohnen.
Rührend soll der Abschied gewesen seyn, den er von sei-
nen Leuten genommen hat. „Kinder!,, soll er sie an-
geredet haben: „Kinder! mein Alter hindert mich euch
„weiter zu begleiten; mein gnädiger König verbeut
„mirs. — Aber ich beschwör euch send tapfer! seyl>
„ tre»
Prinz Friedrich von Braunschweig führte die Co-
lonne an, deren Ausmarsch ich sah. Es war blos In-
fanterie. Einige Bataillons Grenadiers machten bey
dem Zuge den Anfang, und ein langes Gefolge von
Proviant und Kriegeswagen beschloß ihn. Ich könnte
Ihnen allenfalls die einzelnen Regimenter, welche bey
mir vorbey kamen, nennen; aber es würde sie wenig
interessiren. Jedes Bataillon führte zwey Kanonen
mit sich. Leid ist mirs, daß ich die Dauer des Zuges
nicht nach der Uhre abgemessen habe; er währte eine
geraume Zeit. —-
Wenn Sie einen guten neuen Grundriß von Berlin
haben, so sehen Sie sich nach der Ricksdorfer Strasse
jn der Köpenicker Vorstadt um. Bald im Anfänge der-
selben denken Sie sich Ihren Georg. Da sah ich das
Heer; und von da gieng es zum Schlesischen Thore
hinaus. Von der hohen Generalität welche ich bey die,
set Gelegenheit gesehen habe, will ich Ihnen nur noch
den General Wunsch, den Graf Hordt, und den Prinz
Leopold von Braunschweig nennen, welcher letztere von
Frankfurt, wo sein Regiment gestanden hat, hierher
gekommen war, und den Zug mit begleitete. —
Die zweite Colonne, bestand aus Infanterie und
Kavallerie. Das berühmte Ziethensche Husarenregiment
war mit darunter begriffen. Ziethen selbst, dieser graue
Held, begleitete es mit Wehmuth, da ihm sein König
aus liebevoller Vorsorge für ihn nicht verstärket hatte
dem Feldzuge in seinem hohen Alter mit beizuwohnen.
Rührend soll der Abschied gewesen seyn, den er von sei-
nen Leuten genommen hat. „Kinder!,, soll er sie an-
geredet haben: „Kinder! mein Alter hindert mich euch
„weiter zu begleiten; mein gnädiger König verbeut
„mirs. — Aber ich beschwör euch send tapfer! seyl>
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