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Fortsetzung

der mythologischen Reihe von Bildwerken die olympischen Götter

betreffend.

A. Dionysos (Bacchus).

Hermen, Büsten und Köpfe. Handb. d. Archäol. §.583,5—5.

n. 541. Eigentkümliche Marmorherme des bärtigen Dio-
nysos mit leise geöffnetem Munde, über dessen von dem
Diadem umschlungenes Haupt ein Löwen- oder Pantherfell
herabhängt; der Demeter, welche mit einer Stirnkrone (Ste-
phane) geschmückt ist, und zierlich gelocktes Haar hat; und
der Kora mit schlichterem, gescheiteltem Haare; unten der
geflügelte lakchos in ganzer Figur, einen Skyphos in
der Linken haltend. Den Schaft der Herme bildet ein knor-
renreicher uralter Baumstamm, um welchen sich eine Rebe
rankt. E. Braun nennt den Dionysos: Dendrites, wie es scheint,
wegen des Baumstammes. Forchhammer (Zeitschrift für die
Alterthumswissenschaft von Bergk und Cäsar 1844, nr. 155,
S. 1078) nimmt die Benennung an, aber aus dem Grunde,
«weil an «nserem Bildwerk unterhalb des Dionysoskopfes sich
eine Rebe um den Baumstamm windet», und «jener
Stamm auf die an Bäumen aufrankende Rebe (a/uTteXos Sst>-
Sphys) zurückzuführen sei, im Gegensatz zu derjenigen, welche
an Pfählen (xdoccfc) wuchs». Gegen Plutarch's (Symposiac. V,
5,1) ausdrückliches Zeugniss. Wir können in jener Bildung

b. Die übrigen Gottheiten.

1. Dionysischer Kreis.

| der Herme keine besondere, tiefere Beziehung voraussetzen.

"Wie sonst Baumstämme mit Reben darum als Stützen der
ganzen Figur des Dionysos dienen, so der unserige als Trä-
ger seines Kopfes. Eine Dionysosherme, wie es scheint, mit
der Weinrebe am Schafte, der aber von der gewöhnlichen
Art ist, findet sich bei Caylus Ree. d'Antiq. Tom. IH. pl.
40. Aus Villa Altieri in Rom. Nach Braun's Ant. Marmor-
werken Dek. II, T. 2.
AndcreDionysoshcrmcn s. Th. I, Taf. I, n.4, unten Taf.XXXVI,
n. 428 und 429, Taf. XLH, n. 526 und sonst.

n. 542. Vortreffliche Bronzebüste des bärtigen Diony-
sos, sonst für einen Piaton gehalten. Das gesenkte blü-
hende Gesicht hat den diesem Gotte eigenthümlichen Ausdruck
ernsten Nachdenkens und sanfter Melancholie. Der volle Hals
ist etwas gekrümmt. Das starke Haar würde, wenn es nicht
durch ein breites Diadem aufgebunden wäre, lang zu den Sei-
ten des Kopfes und in den Nacken hinabfallen. An dem dichten
Barte bemerkt man unmittelbar unter der Unterlippe eine Partie
des Haares ähnlich geschnitten, wie auf mehreren, namentlich al-
terthümlichen Werken, insbesondere auch Terracolten, vgl. z. B.
Panofka Terracotten des Königl. Mus. zu Berlin, Taf. XLVII.
Anfielt, di Ercolano Tom. V, p.105; Mus.Borbon. Fol.l, f. 46.
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