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https://doi.org/10.11588/diglit.14429#0044
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4. Die spätere Zeit.
Während im 5. Jahrh. eine große Mannigfaltigkeit der
Formen herrscht, die der Mode folgend sich verändern, und
es zu einer teilweisen Verflüchtigung und Auflösung der
eigentlichen Polosform, des ringförmigen, gleichbreiten
Reifes, kommt, überwiegt in späterer Zeit eine Form. Es
ist die im Aufriß annähernd quadratische, die auch in archai-
scher Zeit (S. 35) und im 5. Jahrh. (S. 41) auftritt, also
von Anfang bis Ende durchhält. Aber in älterer Zeit hat
der Polos denselben Umfang wie der Schädel, er sitzt auf
ihm wie ein Hut und ist ebenso breit wie das Gesicht mit
Einschluß der ja immer flach anliegenden Haare. Engere Bei-
spiele, bei denen er höher auf dem Kopf sitzt, fehlen nicht,
sind aber in der Minderheit: z. B. Hera in Olympia1), de Ridder
a. a. 0. Tf. I, Spiegel aus Hermione2) (Form 80), Eleuthia3).
Bei Winter, Typen I 65 ff. aus der 2. Hälfte des 5. Jahrh.
ist dann die Frisur sehr mächtig geworden, der Polos wird
von ihr emporgehoben und wirkt im Verhältnis zu ihr klein.
Den Unterschied der Zeiten kann man sich gut an den
Protomen bei Winter, Typen I 252, klarmachen: Nr. 1
(Form 63) hat die weite Form, die ebenso breit wie das
Gesicht ist; bei Nr. 2—5 (Form 36) steht die Frisur an beiden
Seiten ein Stück hervor und bei Nr. 3 (Form 79) ist der
Polos beträchtlich schmaler. In späterer Zeit überwiegt
diese Form, die schmaler als der Kopf ist. Die gebräuch-
lichste ist die mit einem Wulst (S. 35) am oberen Rande:
z. B. Arndt-Amelung 1213; Berlin-Skulpturen Nr. 154
(Form 80) ; Winter, Typen II 170, 2 u. 5; 171, 4 u. 5. Reich-
verzierte Exemplare z. B. Demeter, Furtwängler-Reichhold
Tf. 70 (Form 50); Compte Rendu 1862 Tf. III; Furtwängler-
Reichhold, Band II Abb. 52. Aphrodite in der Farnesina:
x) Ergebnisse III Tf. I.
s) Zuletzt Öst. Jhrh. XV S. 231 Fig. 152.
3) Br. M. Bronzes Nr. 188; die Form dieses Polos fällt ganz
aus der Reihe heraus, aber nach freundlicher Mitteilung von A. H.
Smith ist er vollständig erhalten und daher die Annahme, daß er
die Ansatzplatte für einen Spiegel bilde, ausgeschlossen.
4. Die spätere Zeit.
Während im 5. Jahrh. eine große Mannigfaltigkeit der
Formen herrscht, die der Mode folgend sich verändern, und
es zu einer teilweisen Verflüchtigung und Auflösung der
eigentlichen Polosform, des ringförmigen, gleichbreiten
Reifes, kommt, überwiegt in späterer Zeit eine Form. Es
ist die im Aufriß annähernd quadratische, die auch in archai-
scher Zeit (S. 35) und im 5. Jahrh. (S. 41) auftritt, also
von Anfang bis Ende durchhält. Aber in älterer Zeit hat
der Polos denselben Umfang wie der Schädel, er sitzt auf
ihm wie ein Hut und ist ebenso breit wie das Gesicht mit
Einschluß der ja immer flach anliegenden Haare. Engere Bei-
spiele, bei denen er höher auf dem Kopf sitzt, fehlen nicht,
sind aber in der Minderheit: z. B. Hera in Olympia1), de Ridder
a. a. 0. Tf. I, Spiegel aus Hermione2) (Form 80), Eleuthia3).
Bei Winter, Typen I 65 ff. aus der 2. Hälfte des 5. Jahrh.
ist dann die Frisur sehr mächtig geworden, der Polos wird
von ihr emporgehoben und wirkt im Verhältnis zu ihr klein.
Den Unterschied der Zeiten kann man sich gut an den
Protomen bei Winter, Typen I 252, klarmachen: Nr. 1
(Form 63) hat die weite Form, die ebenso breit wie das
Gesicht ist; bei Nr. 2—5 (Form 36) steht die Frisur an beiden
Seiten ein Stück hervor und bei Nr. 3 (Form 79) ist der
Polos beträchtlich schmaler. In späterer Zeit überwiegt
diese Form, die schmaler als der Kopf ist. Die gebräuch-
lichste ist die mit einem Wulst (S. 35) am oberen Rande:
z. B. Arndt-Amelung 1213; Berlin-Skulpturen Nr. 154
(Form 80) ; Winter, Typen II 170, 2 u. 5; 171, 4 u. 5. Reich-
verzierte Exemplare z. B. Demeter, Furtwängler-Reichhold
Tf. 70 (Form 50); Compte Rendu 1862 Tf. III; Furtwängler-
Reichhold, Band II Abb. 52. Aphrodite in der Farnesina:
x) Ergebnisse III Tf. I.
s) Zuletzt Öst. Jhrh. XV S. 231 Fig. 152.
3) Br. M. Bronzes Nr. 188; die Form dieses Polos fällt ganz
aus der Reihe heraus, aber nach freundlicher Mitteilung von A. H.
Smith ist er vollständig erhalten und daher die Annahme, daß er
die Ansatzplatte für einen Spiegel bilde, ausgeschlossen.