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Müller-Hofstede, Justus
Otto van Veen, der Lehrer des P. P. Rubens — 1959

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https://doi.org/10.11588/diglit.27468#0078
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4?)

Zeichnung überrunden* Für die römischen Werke Celvaerts, - besondere
N für die "Geisselung Christi" in der Villa Borghese, die in^Urekter |
Anknüpfung an ein Frühwerk Sebastiano dal PionDoe entstand--, ergeoen
eich kraftvollere Bewegung und verstärkte Plastizität der Figuren, ohne
dass die Modellierung aanieristisch übertrieben wirkte. So wie Calvaort
seine "Wachsamkeit" frontal ins Bild stellte, nag ihm auch bei Raffaels
^"SriMgel Michael" der frontale Aufbau beispielhaft erschienen sein, als
er sich für seinen eigenen Xrsengel an Raffaels Spatwerk anschloss'?^
Auch gegenüber Calvaert lassen sich keine unmittelbaren Entlehnungen V v
in den römischen Gemälden van Veens nachweisen. Jedoch wird van Veen
auch die Bilder des Antwerpenere studiert und al6 richtungweisend aner-
kannt haben*

I

Karel van Mander hat üoer die ita-
lienischen und niederländischen *aler berichtet, die er in aen Siebzi-
gerjahren in Rom vorfand. Er habt hervor, dass die Niederländer den gros-
sen Aufgaben der Freskomalerei zumeist fernblieben. Das gilt wohl auch
für die römische Tätigkeit van Veens. Auftraggeber und Schutzherren
auch der nordischen Maler waren in Rom vor allem der Papst und die Kar-
dinale* Gerade su jener Zeit waren grosse künstlerische Unternehmungen
im Gange, die durch Aufträge römischer Kirchenfürsten hervorgerufen
worden waren. Gregor XIII.,der seit 1572 dao Pontifikat innehatte, nahm
die Ausmalung der Gelleria Vaticana, der gregorianischen Loggien sowie
der 6aia Ducale im Vatikan in Angriff. Der Kardinal Farnese hatte in
den Sechsigerjmhren unter der Leitung der Brüder Zuccari sein Schloss
Caprarola bei' Rom mit Fresken schmücken lassen. Jacopo Zucchi verdankte
einen grösseren Freskenauftrag dem Kardinal Ferdinando de' Medici. Der
Flame Joos van Winghen fpjQd während seinea Romaufenthaltes Aufnahme im
Gefolge eines KardinalsVtSristoforo Madru&zo, der Protektor van Veens
während seiner ersten beiden Romjahre, war bis 1567 Fürstbischof von
Trient gewesen* Geboren von einer deutschen Mutter, der deutschen Spra-
che gewohnt und mit den deutschen Reichsfürsten in engem Einvernehmen
stehend, hatte Madrusso als Gastgeber des Tridentinums während der er-
sten Jahre des Konzils vergeblich nach einer wirksamen Vermittlung zwi-
schen den konfessionellen Gegensätzen gestrebt. Seinen humanistischen
Auffassungen, mit denen er als Mäzen der Literatur, als Sammler von Al-
tertümern und als Förderer der oberltalienlschen Instrumentalmusik hor-
voptrat, musste der konfessionelle Streit mit seinen weitreichenden po-
litischen und menschlichen Konsequenzen unverständlich bleiben. So sie-
delte Medrusso 1560 nach Rom über und errichtete im Palazzo dei Peniten

.^xjl^gl.Itlea io**, Karel van iander an Italie, Der. Ha*? i<*54,P*

VglfE.Velentimer,K*van Mander als Maler ,Strassbur$. 1
J.Bierens de Baan, Cornelia Gort, Den Haag
achtet, dass H*da Reggio sein Fresko "Christus vor ?
del Gonfalone su Rom (A

»•Äßjf

ieb bisherrunbe-

1950
blit

Pilatun" in S.Lucia
Abb.Krit.Ber.1/11,1927-29.Tafel X) unter Benutzung
 
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