liegend« Komposition wiederholt: Mit dei: gleichen Aufbau ijt eine "Tau-
Lferpredigt angelegt, die ein Maler, der wohl in der weiteren Nachfolge»
des *a«rten de Vos stand, etwa in den Neunzigerjahren fertigte und CIBF
signiertevFreilich sog van Roort diese Bildordnung auflockernd in die
Breite,und er minderte das angespannte Zuhören, das sich in der Dispo-
sition und den Gebärden der vordersten Figuren aussprach.Zuhörende Teil-
nahme bekundet sich bei ihn nur noch in der allen Figuren gemeinsamen
Kopfneigung-Fast schwerpunktslos ist die Historie lediglich in der lo-
sem Anordnung kleinfiguriger Gruppen entfaltet. Innerhalb der Antwerpe-
ner Malerei um 1600 scheint die einzige stilistische Entsprechung zu
den nach der Jahrhundertwende entstandenen Arbeiten van Noorts in den
ähnlich schattexureich und atmosphärisch gegebenen, kleinfigurigen mythe
logischen Seinen des Hendrick van Baien <;u liegen, deren frühesto be-
ikannte die 16Q8 datierte Darstellung der "Hochzeit von Feleus und Thetit|
im Dresden ist. insgesamtv wird sich der nach 1600 bildende Stil van
Roorts als ein Zweig des flämischen Spätmanierisaus von einer gewissen
persönlichen Eigenart bestimmen lassen, die sich susaamensetzt aus Ele-
menten der konservativen Florienachfolge und Kunstmitteln der von Maer-
ten de Yos ausgelösten Bewegung.
Ebenfalls im ersten Jahrzehnt nach 1600 ent-
stand die "Kreuztragux« "van Noortd? ilie sich heute in Löwener Privatbe-
sits befindet.Der Kreuzträger ist stark in den Mittelgrund zurückgeschc
ben, und obschon er in die Bildmitte gesetzt ist, wirkt die Darstellung
doch unkonzentriert und gewichtslos. Die pathetische Gebärde Christi ge-
genüber Veronika bleibt leer. Die Figuren erscheinen noch abgekürzter
mal formelhafter als auf der "ftredlgt des Täufers”.Wieder ergibt sich
L.van ilajvelde, Annuaire 1938, wies l.van loort insgesamt vier neue
mdmahlsbilder zu.Jedoch kann die vierte dieser Abendaahlsdarstellun-
r_ i, die Sioh heute im Rockoxhaus zu Antwerpen befindet (Holz, 161x1%
’ ca) «nicht als Werk van Roorts gelten. Immerhin ist es im nächsten UakreJ
des Meisters entstanden, sicher i.s.Werkstatt, denn es ist auf d.Sche-
mel des Judas AVR signiert.beider ist die Signatur nur noch mit Mühe lex
bar (vgl.hierzu den Bericht v.J.van den Branden,Geschiedenis der Antwei
sehe Schilderschool,Antwerpen 1885,p.3%:Van den Branden kannte nament-
lich einen Fälscher, der eixgestand, auf mehreren Werken van Noorts die
8igmmtur entfernt zu haben, um sie als Arbeiten v.Jacob Jordaens verkau-
fen su können).Auf die Momente, die bei diesem "Abendmahl" deutlich ge-
gen eine Urheberschaft van Roorts sprechen, kann hier nur kurz verwie-
sen werden: 1 • )Das Bild ist ganz in Anlehnung an das "Abendmahl"desPie-
ter Pourbus v.1%2 i.O.L.Vrouw zu Brügge geaalt.Jedoch ist ikonographuc
jetzt alles auf die Einsetzung d.Sakramente konzentriert,- das bei Pour-
bus gegebene Forschen v.Petrus u.Johaxmes nach d.Verräter fehlt -,koap<
siterisch herrscht straffe Zentralisierung undbtärkere Gruppenbildung
bei den Jüngern, erzählerisch weitgehe xsl« Zuruckdämmung der Unruhe und
sine gewisse Sammlung auf die Sakramente bei d.Aposteln.2.)Gegexiüber d.
Abendmahlsbildern van Roorts ist das Hläiche festsuhalten. Zusätzlich d«
su selgt das Bild i.Rockoxhaus stärkere Ausarbeitung der Köpfe, weiche]
Faltung der Gewänder und grössere Aufsicht in der Gesamtanordnung als
.di« Abendaahlsssenen van Hoorts.~ Auch das v.A.lahr,Konsthist.Tidskri«
l937«Beft 2,p.65 (mit einer bestätigenden Expertise v.L.van Puyvelde)an
1