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Münchener Kalender — 1885

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Jede Jahreszeit hat ihre Gefahren und Plagen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41378#0031
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(Ballen*UnteinigFeit binweg3ufchaffen. iZo iß nicht ju bezweifeln,
" r, babucch mandjeo (Bute gegiftet würbe, obwohl ee beute
faß Hiemanb mehr tbut. ©ie 2fec3te ßnb m bet ©bat 3« ein* |
Ifd^ucbtert unb bao iß oft bec (Bcunb, warum eine alte (DuacF* |
,Miöcrin einen potnebmen £cccn, welchen mehrere 2fec3te woeben*
lang frucbtloo bcbanbelten, tnit einem 2redh*2(bfübtmittel in
wenigen ©agen bcrfleUt. ©ec Unterleib wirb frei, bie fßßluft i
fommt; b*e mißßirnmung weicht. 3m Sommer hört man
piel über ^ige flagen, aber ungefimb ifl ße nicht; benn bie
Spitaler ftnb nie leerer '• 3ur beißen 3«t>ree3eit. 2Uletbingo
1 Fann felbe bec 2luobccitung einer ßtpibemie günflig fein, weil
I bao (Bcunbwafier, bas frübec recht hoch ffanb, nun weit 3urucF* I
| weicht unb eine biebte 2obenfdnd>t gefährlich bunßenb 3uriicflaßt, ;
\ woburch, wie unleugbar bewiefen ifl, eine ©iopoßtion 3U ©ypbuo,
| Cholera ec. gefchaffen ifl. 2lud? bem fBin3elncn bcoben im Sommer
allerlei (Befahren. Sonnenßkb unb «oigfcblag ubeccafd;en manch3
mal auf größeren mdefeßen. fßin recht Falter ©cunF, nach
| welchem bec eemübete Arbeiter unb bao leidnßnnige Knabdjen
lect>3t, Fann burdb rafche 2fbFiiblung beo ^cc3eno ben (tob
bringen, weil bec erFdltete tllagen bem £ec3cn 3U nabe liegt.
!X>enn 2lbenbo eine crquicFcnbe Kuhle ben beißen (tag befdyließt,
fo peemetbe man ja, ßcß auf ben Fuhlen 2vafen 31t feigen, lebeno*
ldnglid;e labmungen waren f4?on bie unecFIaclichen folgen
bapon. 2fn beißen Sommertagen wirb mand^ee Spiel buedo
j einen 3nfeFtenßidb pereitelt. Schmcr3 unb 2(ngß paaren ßdo bann
mit einanbec. £at bas 3rtfeFt ben Stachel. aud> in bec "CÜunbe
5 3uriicFgelafTen, fo mube man ßch, benfelben becauo3ubcingen.
| (Blaubt man, baß (Bift cingebcungcn iß, fo fei bao (ßtße, fofoct
1 nad? ber 'Oerwunbung bao (Blieb oberhalb bec ICÜunbe feß 3U
umfehnüren, bamit wir mit bem 2lute aud; bao (Bift becauo*
l preßen unb baofelbe nid;t gegen bao ©cntcutn binßießen Fann.
I ©ann foll bie 1X>unbe recht auogewafd?en unb auogefaugt unb
mit icgenb einem antifeptifdjen mittel perbunben werben. ^ic3u
iß jebeo 2lntifeptum paffenb: Salicyl* ober ©acbol* ober 2oc*
lX)aßec. ©er Sufag pon ein paar (tropfen 2tmmoniaF iß ratblido.
Stehen foldje Sad;en nidbt 3U (Bebote, fo legt man reineo TCÜaffec
über, ©er ^ erb fl bringt bec (Bcfunbbcit überhaupt wenig (Be*
I fahren, wenn man an 0cten, wo bie morgen*, mittag* unb
2lbenb*©cmpecatuc arge Sprunge madjt, aud? ßeißig mit ben
Kleibern wedjfeit, ©er ^etbß iß bie geeignctße Seit ßdo ab*
; 3ubacten. TCOenn man 3. 2». bao Falte tX?afd;en 2fnfango beo
»Jerbßeo, wo co nodj recht wobltbuenb iß, beginnt unb fortfegt,
wenn audo bie ICÜdcmc nadßlaßt, gewohnt man ßdo am Icicbteßen ,
bacan; wdbccnb eo febr 3U wiberratben iß, eine berartige 2fb*
1 bartung im TX>intec 311 beginnen. f£in tiefgcbenbec eenßer (Eatarrb
Fann babutd) beeporgecufen werben. So beiter beo ^ecbßeo
21 nfang iß, fo traurig unb trübe iß fein ßtnbe, bao uno redjt
gut porbereitet für ben "COinter. tXJcnn bie Falte Seit nabe ciicFt,
wirb mancher KcanFc nado bem Suben gcfdoicFt, bamit ec jener
| lebenogefabc entrinnt, weldje bie Kalte ßd;ec bringt. 2lrme
KranFe Fönnen nid>t nadß 2lrco, nicht nad> Heapel, wo ßch
“COoblbabenbe oft nodo ein StiicF leben Faufen, aber ße Fönnen
baofelbe oft 3u ^aufe erobern, wenn ße bem 2vatl;e ilpcee 2lc3teo
folgen unb ihr gut gewdtmtee ICOobnbauo nidot eher pertaffen,
bio bec Sonne ^rubliugoflcabl beti erßen 2fuogang ungefabrlido
macht, benn bie TCÜdrme iß bem menfehen fceunblicß, nament»
I Uch bem FcanFen menfehen.
 
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