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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 3.1850

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https://doi.org/10.11588/diglit.21526#0029

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Münchener

Cin satynsches Originalblatt von M. E. Bertram.
Ganjsährig 2 fl., halbj. 1 fl., viertelj. 30 kr., emzelne Nummern 3 kr.

Dritter Band.

Sonntag. 10. Februar 1850.

Standrechtlicher HMZg-Kalender

für verschiedene Stände.

Monat Februar,

zn dentsch Fiebermonat, in welchem die b. Kammer ein Preßgesetz ma-
chen wird, daß einem die Haut schaudert. Jm Kalender der alten fran-
zösischen Nepublik hieß der Februar der Negenmonat, in der neuen Re-
publik heißt er der Trausmonat. Napoleon, der die erste Nepublik ver-
nichtet hat, verhält fich zu dem, der die zweite vernichtcn will, wie ein
Wolkenbruch zu einem Tropfen.

Bauernregeln für diesen Monat.

Wenn der Dachs um Lichtmeß aus dem Loche guckt und es scheint
die Sonne, so zieht er sich traurig zurück, denn es gibt noch viel schlech-
tes Wetter! Wcnn um diese Zeit irgend eine Bewegung ausbricht, so
schlagen die Besonnenen die Händc über dem Kopf zusammen, denn es ist
nur ein Putsch, der noch strengerc Reaktion nach sich zicht, und es wird
noch lang nicht Frühling.

„Petri Stuhlseier kalt — die Kälte lang noch halt." — Wenn der
Pabst bis dahin wieder nach Rom zurückkehrt, so wird die Stuhlfcier je-
den Falls sehr kalt aussallen, und wie die Dinge jetzt stehen, Lst zu ver-
muthen, daß diese Kälte noch lävger anhalten wird.

„Trockene Fasten, gutes Jahr." Zn dieser Fasten bekommen wir
solgende Neuigkeiten zu sehen: „Sololustspiel" — „Mazarin" — „Sen-
nerhütte" — „Weib aus dem Bolke" — „Sololuftspiel" — „Sennerhütte"
 
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