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https://doi.org/10.11588/diglit.21526#0207
Münchener
Tin satyrischeS Originalblatt von M. E. Scchleich.
Ganzjährig 2 fl., halbj. 1 fl., viertelj. 30 kr., einzelne Nummern 3 kr.
Dritter Band.
Sonntag. »'«». 15. Dezbr. 1850.
Durch außerordentliche Güte sind wir in den Stand gesctzt, jetzt schon
den Cntwurs der Thronrede mitzuheilen, wie er für das nächstens
zu eröffnende Abonnement in einem Redaktionsrath, dem Se. Spaßigkeit
der Punsch selbst präsidirte, berathen wurde:
Meine Herren Abonnenten und Käufer aus allen
Ständen des Neiches!
Jnmitten einer schweren Zeit eröffne ich dieses Abonnement. Bahern
grenzt im Süden an das Radezky'sche Feldserviee; im Westen an den§89;
im Norden an den Nechtspunkt in der ehurhessischen Frage, und im Osten
an das Silberagio. Sie sehen, diese Lage ist für mich eine sehr schwie-
rige. Auch im Jnnern muß mancher, früher mit Nutzen bearbeitete Ge-
genstand nunmehr unberührt bleiben, z. B. der BundeStag ist für mich
ein todtes Kapital. — Aber dennoch vcrliere ich den Humor nicht, und
halte an unserm Constitutionalismuö unverbrüchlich seft.
Unsere Finanzen ftehen sehr gut; die Ausgaben blkcken stolz auf die
Einnahmen herab. Sie werden das Budget hoffentlich sogleich bewilligen,
da unsere Foderungen niemals die Grenzen der Gemüthlichkeit übersteigen.
Wenn Zhnen der bewußte Kelch der Steuererhöhung kredenzt wird,
so werden Sie nicht so unartig sein, ihn zurückzuweisen, sondern ihn viel-
mehr auf unser Wohl ausleeren. — Jch bin dcr Ueberzeugung, daß es
unter meinem biedern bayerischen Volke keine Abonnementverweigerer
gibt. Dasselbe ist gesetzlich ganzjährig auf 2 fl., halbjährig auf 1 st.,
vierteljährig auf 30 kr. festgesetzt und zwar in Silber. Goldstaub wird
Tin satyrischeS Originalblatt von M. E. Scchleich.
Ganzjährig 2 fl., halbj. 1 fl., viertelj. 30 kr., einzelne Nummern 3 kr.
Dritter Band.
Sonntag. »'«». 15. Dezbr. 1850.
Durch außerordentliche Güte sind wir in den Stand gesctzt, jetzt schon
den Cntwurs der Thronrede mitzuheilen, wie er für das nächstens
zu eröffnende Abonnement in einem Redaktionsrath, dem Se. Spaßigkeit
der Punsch selbst präsidirte, berathen wurde:
Meine Herren Abonnenten und Käufer aus allen
Ständen des Neiches!
Jnmitten einer schweren Zeit eröffne ich dieses Abonnement. Bahern
grenzt im Süden an das Radezky'sche Feldserviee; im Westen an den§89;
im Norden an den Nechtspunkt in der ehurhessischen Frage, und im Osten
an das Silberagio. Sie sehen, diese Lage ist für mich eine sehr schwie-
rige. Auch im Jnnern muß mancher, früher mit Nutzen bearbeitete Ge-
genstand nunmehr unberührt bleiben, z. B. der BundeStag ist für mich
ein todtes Kapital. — Aber dennoch vcrliere ich den Humor nicht, und
halte an unserm Constitutionalismuö unverbrüchlich seft.
Unsere Finanzen ftehen sehr gut; die Ausgaben blkcken stolz auf die
Einnahmen herab. Sie werden das Budget hoffentlich sogleich bewilligen,
da unsere Foderungen niemals die Grenzen der Gemüthlichkeit übersteigen.
Wenn Zhnen der bewußte Kelch der Steuererhöhung kredenzt wird,
so werden Sie nicht so unartig sein, ihn zurückzuweisen, sondern ihn viel-
mehr auf unser Wohl ausleeren. — Jch bin dcr Ueberzeugung, daß es
unter meinem biedern bayerischen Volke keine Abonnementverweigerer
gibt. Dasselbe ist gesetzlich ganzjährig auf 2 fl., halbjährig auf 1 st.,
vierteljährig auf 30 kr. festgesetzt und zwar in Silber. Goldstaub wird