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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0137

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Münchener

Lin latyrischeS Origln>rlblc>tr vvn M. W. Lrhleirch.
Banzjährig L k., halbj. t fl,, viertelj z» kr., -inzelne Nummern r kr.

Vierter Band.

Sonntag. S?. 20. April Ib51.

Der Wundesiag ist erstan-en!

Ostcrn wnr'S, daS Fest der Freudc,

Als dcr BundcStag crstand!

Jauchze i,n crncutcn Älcide
Grüngcwordncs deutschcs Land!

E« war im Jahre 1848, am Abend der akcn Zcit, da sprach der
Bundestag: Jch bin betrübt bis tn den Tod; ging hinaus, und fand an den
abhängigen Stellen seine Polizelorgane in tiefen Schlaf versunken, wobci er
ihnen zurief: wachet und zensiret, denn die Preßfreiheit ist nahe! — Bald
darauf kam viel Volk: Republikaner, Gothaer u. s. f. mit constitutionellen
Stangen und demokratischen Spießcn nnd banden ihm die Hänbe. Der Klcin-
staatenfischerPetrus ausBerlin machte Micne, dicRevolution hinter'SOHr
z« hauen, aber derBundestag sprach: GlaubstDu, daß ich mcincn Vater,
den Kaiser von Rußland »icht bitten könnte, mir 12 Legionen Kosaken zu
Hülfe zu schicken? worauf der betrcffende Streich für ein Mißverständniß
erklärt wurde. Metternich, der Statthalter des nordischen Cesar, der in
die Revolution hineinkam, wie der Pontius in'S Credo, crklärtc: er finde
keine Schuld am BundeStag, und ging nach London, um !n der Themse
seine HLndc in diplomatischer Unschuld zu waschen.

Während nun der leidende BundeStag von der VolkSsouveränctät
abgeurtheilt wurde, ging der Kleinstaatcnfischer Petrus über den Bcrliner-
 
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