Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0369

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
r

Em satyrisches Onginalblatt von M. E. Sekleirb.

GanzjLhrig 2 fl., halbj. l fl., viertelj. 30 kr., einzelne Nummcrn 3 kr.

Vierter Band.

Sonntag. 46. 2. Novbr. 1851 .

Arme

Seelen - Iops- Gedanken.

Gedenk o Zopf,

Du bist nur Pudcr!

WaS ist die Seele? Die Seele ist die im Jnnern des Mcnschen, wie
im Jnnern eines Berges svrndelnde Onelle von Empfindnngen, die bald
als klare Frendc und erfrischender Muth, bald als zornschäumender Schwe-
felbrunnen, bald als bittere Thränensalzsoole zum Vorschein kommt; die
Seele ist eine Luft, die ost ruhig liegt, oft leise fächelt, oft stürm isch
heult.

Die Seele ist ein Licht, daS so lange brennt, als ihm der Körper
Nahrung gibt, und der Arzt, der den GesundheitSdocht bntzt, keine
Nngeschiitlichkeit begeht. Ein Licht, daS zu dick iin Talg steckt, brennt
uicht hell und nicht lang. Die gemeinen Leute, das find die Unschlittker -
zen, die vcrbrennen in den Werkstätten; dic beffern Stände, das find die
Stearin- und Millykerzen, die trifft man schon in den Bureaur, auf Bällen,
in Geselljchaften nnd in befferen Privatwohnungen. Die ganz Borneh-
men endlich, das find die Wachskerzen, deren Dasein wir den fieißigen
Bienen verdanken.

Münchener
 
Annotationen