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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0425

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Münchener

Gin satyiisches Originalblatt von M. E. Schleirl».
Ganzjtihrig 2 fl„ halbj. 1 ff., vicrtclj. 38 kr„ einzelne Nummcrn 3 kr.

Vierter Band.

Srnntag. ^ 21. Dezbr. 1851.

Die nächste Numiner (nüt Tttel und Jnhaltsverzeichniß) ist die letzte
des vierten Jahrgangs.

VL' Alie Postänitcr des Jnn- und Auslandes nehmen Bestcllungcn an
GanzjLhrig 2 fl., halbjährig 1 fl.

Weihuächtliches.

DaS Lcben zieht sich durch die verschiedenartigsten Bäume: Frcihcits-
bäume, Schlagbäume u. dgl. wie durch cinc Allee hindurch und derMensch
findet seines Glückes stillen Wald, wo's Echo seiner Herzenswünsche
^challt, oft nicht vor lauter rauschendcn Bäumen. Hat er den Bauni der
Erkenntniß gefunden und sich irgend eine Eva aufgeladen, dann sucht er
erst den goldenen Baum des LebenS, und bis er all' die „grauen
Theorien" durchgckämyft hat, ist er selber grau geworden, und steht da, eine
Trauerweide, die den Kopf hängt und sühlt, daß ste aus dcn Gottesacker
gehört. — Der Weih n a ch t s baum ist der einzige, der ungetrübte
Freude, und süße Früchte gewährt, und dieser einzige Baum, unter
dem sich unser kindliches Herz glücklich fühlte — hatkeine Wurzel.
Jn kurzer Zeit flackert er im Feuer.

Wenn wir später in eincr heitern Winternacht aufwärts blicken, so
dünkt uns das Firmamcnt ein großer Christbaum, an welchcm ein lieben-
der Bater uns unzählige Lichtlcin aufgesteckt. Und waS sehen wir nicht
alle« an diesem Christbaum: Gcstalten entfernter Freunde, die Häupter
»nserer Vorältern, vielleicht auch das BiK einer Abgeschiedenen, die, auf
Erden cin blühendcr Apfcl, cmporgehoben wurde zmn himmlischen Weih-
 
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