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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 16.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.25836#0210
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2Amn die Warschauer Bank keine Pfandbriefe gehabt hätte, würden
fie ihr nicht gestohlen worden sein. Da sieht man, daß das Pfandbrief-
Jnstitut auch nicht nnter allen Ninständen glücklich niacht, weßhalb ich
ganz damit einverstanden bin, daß es mit der Errichtung eines solchen in
München nicht pressirt.

Pimplhuber,

königl., einstweilen vierprocentiger Einwohner
von München.-

Ein dänischer Prinz besteigt den griechischen Thron und hei-
rathet dann die dritte englische Prinzessin. Die Nachkommen
des neuen Hellenenkönigs aber werden im orthodoren grie-
chischen Glanben erzogen.

Also die Enkel der Königin VikLoria von Großbritan-
nien, die Kinder einer Tochter Englands — zu Angehörigen
der todten orientalischen Kirche degradirt! Eine anglikanische
Mutter gebiert rnssische Rechtglänbige! — Und Niemand hat im
Parlament, in der Presse noch etwas dagegen geäußert? Wo
bleibt denn der eifersüchtige Zelote Herr Newdegate? Hat der
fromme Lord Shaftesbury schon daran gedacht, daß er sich mit
feinen Bekehrungsversuchen in etwa zehn Jahren an die Familie
feiner eigenen Sonveränin wenden und seine Bibeln unter die
Enkel vertheilen muß, welche die königliche Großmutter besuchsn?
Oder beschränken sich die Herren darauf, mit ihrem religiösen
Eifer nnr gewöhnliches Volk zu belästigen? — Hochkirche
heißt man das?

Eiit Freund von Eonsequenz.

Eine sieschichte, wie mau nicht Präsident wird.

^!n der Wahl des Prof. Pözl zum II. Präsidenten wollen einige
Blätter einen Sieg, wenn anch nicht der Opposition, so doch des Libera-
lismus, resp. eine erste kleine Niederlage der „Reformvereinler" erblicken.

Wir glauben, diese Wahl ist nur das Ergebniß des ganz richtigcn
Gefühles, daß der Bruder eines activen Ministers nicht einmal Vi cepräsi-
dent der Volkskammer sein foll. Man denke .sich — von in Frage
 
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