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„Was sich dcr Wald erzählt" ist sehr poetisch, um so prosaischer
und unschöner aber, was sich oft einzelne Blätter erzählen. So hietz
es unlängst, in München habe ein gewisser Dr. Haas mehrere Literaten
durch lleberredung und Ostereier — s„Denunciation oder schlechter Witz?")
— für die östreichische Auffassung der Schleswig-Holsteinischen Frage ge-
wonnen. Dieser Haase, offenbar ein Rammler, dcnn sonst wäre. er jetzt
in der „S atz'" und hätte nicht Zeit, hcrumzuspringen, ist dem Mün-
chencr Punsch noch nicht aufgestoßen, sonst hätten wir zu ihm waid-
männisch gesprochen: Lieber Haase, hier ist kein „Federl" zu haben;
wir sind noch im Stande, selbst zu „äsen" und verlangen nicht mit
dem großen officiellen „Löffel" zu speisen. „Rutsche" von hinnen,
damit deine „Lichter" wo anders leuchten; den Ansichten, die wir
allmälig von der Sache gewinuen, mußt du ihren „Laüf" lassen. —
Ueber die ganze Haasenpastete enthält übrigens die Münchener Abcnd-
zeitung vom 12. ds. einen wirklich pikanten Artikel, auf den wir hiemit
aufmerksam machen.
- d^'ihkile der Minorität. Der Fürst von Wallerüein hatte sich
einst in der bayerischcn Kammer einen eingelaufenen Antrag angeeiguet,
von dem man wußte, daß cr mit den Ansichten und selbst mit dcn Par-
theiinteressen des Fürsten durchaus nicht im Eiuklang stehe. Da er zur
lluterstützung auch noch cinige Freuude gewonnen hatte, so interpellirte
man ihn privatim, wic es denn komme, daß er einen ihm selbst unbe-
quemen Antrag in Schutz uehme? „Mein Gott, crwiederte dcr gewicgte
Staatsmann, sehen Sie denn nicht, daß wir den angenehmen Vor-
theil haben, in der Minor ität zu sein?" Er erlegte somit zwei Fliegen
mit cinem Schlage; das eigene Jnteresse blieb gewahrt und die Autrag-
steller waren ihm doch verpflichtet. Solltcn sich vielleicht in dcr letzten
Generalversammlung des Münchener Kunstvereins unter den Abstim-
menden auch einige künstlcrische Wallersteine befunden haben?
Der neulich aufgcstoßene llmstand, daß wegeu llnpäßlichkcit eines
untergeordueten Mitgliedcs keineOper gegeben werdeu konnte, gibt einigen
BlätteruAnlaß zu dem Ausrufe: Das sei uuerhört bei einem Hoftheater.
Wir können uns nicht enthalten zu bemerkeu, daß solche durch eine Com-
plication von llmständen wohl mögliche Vorkommnisse an den Berliner
Hostheatern keineswegs zu den Seltenhciten gehören.
Der beim Dresdener Hostheater engagirte Gesangskomiker Nä der
feierte dieser Tage scin 25jähriges Dienstjubiläum; der Mann hat in
diesem Zeitraum 2955 Mal gespielt. Nach wieder 25 Jahren wird es
interessanter sein, einen Säuger zu fragen:Wie oft hast du uicht gespielt?
„Was sich dcr Wald erzählt" ist sehr poetisch, um so prosaischer
und unschöner aber, was sich oft einzelne Blätter erzählen. So hietz
es unlängst, in München habe ein gewisser Dr. Haas mehrere Literaten
durch lleberredung und Ostereier — s„Denunciation oder schlechter Witz?")
— für die östreichische Auffassung der Schleswig-Holsteinischen Frage ge-
wonnen. Dieser Haase, offenbar ein Rammler, dcnn sonst wäre. er jetzt
in der „S atz'" und hätte nicht Zeit, hcrumzuspringen, ist dem Mün-
chencr Punsch noch nicht aufgestoßen, sonst hätten wir zu ihm waid-
männisch gesprochen: Lieber Haase, hier ist kein „Federl" zu haben;
wir sind noch im Stande, selbst zu „äsen" und verlangen nicht mit
dem großen officiellen „Löffel" zu speisen. „Rutsche" von hinnen,
damit deine „Lichter" wo anders leuchten; den Ansichten, die wir
allmälig von der Sache gewinuen, mußt du ihren „Laüf" lassen. —
Ueber die ganze Haasenpastete enthält übrigens die Münchener Abcnd-
zeitung vom 12. ds. einen wirklich pikanten Artikel, auf den wir hiemit
aufmerksam machen.
- d^'ihkile der Minorität. Der Fürst von Wallerüein hatte sich
einst in der bayerischcn Kammer einen eingelaufenen Antrag angeeiguet,
von dem man wußte, daß cr mit den Ansichten und selbst mit dcn Par-
theiinteressen des Fürsten durchaus nicht im Eiuklang stehe. Da er zur
lluterstützung auch noch cinige Freuude gewonnen hatte, so interpellirte
man ihn privatim, wic es denn komme, daß er einen ihm selbst unbe-
quemen Antrag in Schutz uehme? „Mein Gott, crwiederte dcr gewicgte
Staatsmann, sehen Sie denn nicht, daß wir den angenehmen Vor-
theil haben, in der Minor ität zu sein?" Er erlegte somit zwei Fliegen
mit cinem Schlage; das eigene Jnteresse blieb gewahrt und die Autrag-
steller waren ihm doch verpflichtet. Solltcn sich vielleicht in dcr letzten
Generalversammlung des Münchener Kunstvereins unter den Abstim-
menden auch einige künstlcrische Wallersteine befunden haben?
Der neulich aufgcstoßene llmstand, daß wegeu llnpäßlichkcit eines
untergeordueten Mitgliedcs keineOper gegeben werdeu konnte, gibt einigen
BlätteruAnlaß zu dem Ausrufe: Das sei uuerhört bei einem Hoftheater.
Wir können uns nicht enthalten zu bemerkeu, daß solche durch eine Com-
plication von llmständen wohl mögliche Vorkommnisse an den Berliner
Hostheatern keineswegs zu den Seltenhciten gehören.
Der beim Dresdener Hostheater engagirte Gesangskomiker Nä der
feierte dieser Tage scin 25jähriges Dienstjubiläum; der Mann hat in
diesem Zeitraum 2955 Mal gespielt. Nach wieder 25 Jahren wird es
interessanter sein, einen Säuger zu fragen:Wie oft hast du uicht gespielt?