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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 17.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.25835#0315

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307

Miß Hystering.

Was hast Du da uuterm Arm?

Hektvr.

Noten, lauter Noten! Es ist eine rechte Notherei! Wenn
ich keinen Claviernnterricht mehr geben dürfte, dann wäre ich
glücklich.

Miß Hystering.

So stiehen wir, ich bin Dein, Du bist mein t'or svor.

Hektor.

Fliehen— Du mein, ich Dein — 0 Drnvissimn! (Um-
armt sie.) Aber Geliebte, mir scheint: wenn ich Dich heirathe,
dann — muß ich erst recht Clavierstunden geben? Und wenn
wir Kinder bekommen, dann mnß ich sie durch meiner Hände
Arbeit ernähren? Arbeiten? Ilon xossumus l

Miß Hystering.

Nouk^? Willst dn Noue^?

Hektor.

Noue^, si! — Dnunri, ^os!

Miß Hystering schleicht sich in das andere Zmuner, öfsnet einen Schrank,
nimmt das Portefeuille ihrer Mutter heraus und gibt es Hektor.

Hektor.

(Stöbernd.) Ein Wechsel — kann ich nicht brauchen. Wieder
ein Wechsel? Kann ich auch nicht brauchen — halt: eine
Tausendpfundnote! (Fällt ihr um den Hals, die Note empor Haltend.)
Mein, auf ewig!

Miß Hystering.

Fort, sie erwacht sonst! — Znm Traualtar.

Hektor.

Was ist dir lieber: Soll ich protestantisch werden, oder Du
katholisch?

Miß Hystering.

Wir werden sehen, wo es am schnellsten geht.

Hektor.

Zugleich mit dem Glauben werden wir auch die Tausend-
pfundnote wechseln lassen.

Sie eilen die Treppe hinab und zum Hause hinaus. Durch das Zu-
fallen der Thüre erwacht die Mutter, sieht den Jtaliener mit ihrer
Tochter davoneilen und reißt die Fenster anf.
 
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