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https://doi.org/10.11588/diglit.25834#0249
MLnchener
Ein humonstisches Original'blatt von M. E. Schleich.
Achtzehnter Band.
31
Halbjähriger Abonnementspreis r in Bapern 1 fl. ^ ^ -lüpm
Jm Ausland erfolgen die üblichen Postaufschläge. ^ ^)Nt ov ,
Tagsbefehl an die Rhcin - Armce.
Soldaten! Ernste Tage liegen hinter uns, der Feind im
Jnnern ist abermals geschlagen. Jm Gnrzenich war es, wo
man sagen konnte, daß die Demokratie sich auf Hnem Terrain
befand, wo Alles gehörig gedeckt war. Jhr habt sie vertrieben.
Jn Deuz war es, wo sie euch mit Mesfern und Gabeln und in
befestigten Servietten gegenüberstanden. Alles zeigte sich
höchst frappirt, befonders der Champagner.
Jhr kamt in den zoologischen Garten. Man sagte, daß
Jhr ungesehlich eindränget und das Hllecht sei anf Seite Enrer
Gegner. Aber Jhr wnßtet: im zoologischen Garten kann man
leicht einen Bären aufgebnnden bekommen. Verschiedene Leute
mutheten Euch eben daselbst zu, mit den Wölfen zu heulen;
Jhr habt Widerstand geleistet und zuletzt das Feld behauptet. Die
Eigenthümer wollen klagbar auftreten, weil wir ohne Eintritts-
geld eingedrungen seien. Wie frech und lächerlich! Erstens be-
saßen wir den Garten krast des Eroberungsrechtes und dann
haben wir ihn von einer anfgeregten, krawall- und zerstörungs-
süchtigen Menge befreit. Die dort befindlichen Thiere haben
zur Räumung nicht das Geringste beigetragen. Mit beispiel-
loser Schnelligkeit wnrde ferner auf den Dampfschiffen der Wider-
stand der Kellner gebrochen und die Demonstrations - Flotte am
Auslaufen verhindert. Soldaten, ich danke Euch für diesen neuen
Erfolg, für dieses erstürmte demokratische Festschmausdüppel.
Zwar ist in diesem Kampfe Niemand kalt geworden, als der
Braten. Aber wenn Einer einst erzählt, er sei dabei gewesen,
fo wird es heissen: Siehe da ein Räumer von Köln! oder ein
Tapferer vom zoologischen Garten.
Der Generalcommandant.
Ein humonstisches Original'blatt von M. E. Schleich.
Achtzehnter Band.
31
Halbjähriger Abonnementspreis r in Bapern 1 fl. ^ ^ -lüpm
Jm Ausland erfolgen die üblichen Postaufschläge. ^ ^)Nt ov ,
Tagsbefehl an die Rhcin - Armce.
Soldaten! Ernste Tage liegen hinter uns, der Feind im
Jnnern ist abermals geschlagen. Jm Gnrzenich war es, wo
man sagen konnte, daß die Demokratie sich auf Hnem Terrain
befand, wo Alles gehörig gedeckt war. Jhr habt sie vertrieben.
Jn Deuz war es, wo sie euch mit Mesfern und Gabeln und in
befestigten Servietten gegenüberstanden. Alles zeigte sich
höchst frappirt, befonders der Champagner.
Jhr kamt in den zoologischen Garten. Man sagte, daß
Jhr ungesehlich eindränget und das Hllecht sei anf Seite Enrer
Gegner. Aber Jhr wnßtet: im zoologischen Garten kann man
leicht einen Bären aufgebnnden bekommen. Verschiedene Leute
mutheten Euch eben daselbst zu, mit den Wölfen zu heulen;
Jhr habt Widerstand geleistet und zuletzt das Feld behauptet. Die
Eigenthümer wollen klagbar auftreten, weil wir ohne Eintritts-
geld eingedrungen seien. Wie frech und lächerlich! Erstens be-
saßen wir den Garten krast des Eroberungsrechtes und dann
haben wir ihn von einer anfgeregten, krawall- und zerstörungs-
süchtigen Menge befreit. Die dort befindlichen Thiere haben
zur Räumung nicht das Geringste beigetragen. Mit beispiel-
loser Schnelligkeit wnrde ferner auf den Dampfschiffen der Wider-
stand der Kellner gebrochen und die Demonstrations - Flotte am
Auslaufen verhindert. Soldaten, ich danke Euch für diesen neuen
Erfolg, für dieses erstürmte demokratische Festschmausdüppel.
Zwar ist in diesem Kampfe Niemand kalt geworden, als der
Braten. Aber wenn Einer einst erzählt, er sei dabei gewesen,
fo wird es heissen: Siehe da ein Räumer von Köln! oder ein
Tapferer vom zoologischen Garten.
Der Generalcommandant.