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* Schvner T r o st.
Daß zwischen Ungarn und den östreichischen Erbländern
g em e i nsam e A n g el eg enh eiten bestehen, die durch Deputirte
beider Theile zu erledigen sind, wird von den Ungarn gerne
zugegeben, ja ste sind davon sogar auf's innigste überzeugt. Gibt
es dock sogar zwischen Deutschland und Frankreich, ja selbst zwi-
schen sämmtlichen europäischen Ländern höchst wichtige, gemeinsame
Angelegenheiten, wie z. B. die gegeuwärtig in Constantinopel
tagende Choleracommission eben beweist. Aber es wäre unsinnig,
eine regelmäßige Wiederkehr solcher Eonsilien zu bestimmen, und
etwa zu sageu: Aüe Jahre versammekt sich eine Cholcracommission.
Man bernst sie eben ein, wcnn es noth thnt, von Fall zu Fall.
So kann man's auch zwischen Ungarn und Oestreich machen;
es hall dieß den Vortheil, daß man dann immer fiir den betref-
fenden Berathungsgegenstand auch die rechten Leute schickt. Darin
liegt auch eine Garantie, daß dabei gemeinsame Angelegenheitcn
nur in sachverständiger und objektiver Weise und nicht etwa von
einem politischen Parteistanvpunkt aus berathen und entschieden
werden. Dieß ist die Ansicht des wackern Herrn Deak, sowie
der Magnaten und aller gebildeten Ungarn, und ungebildete
gibt's beinahe nicht.
Frankfurt. Der Bundestag versammelte sich heute zu einer
anßerordentlichen Sitzung, um zu vernehmen, daß der kleine spa-
nische Prinz, dessen Geburtsanzeige die letzte Sitzung beschäftigt
hatte, schon wieder gestorben sei. Mecklenburg, Nassau und
Reuß ä. L. waren ohne Jnstruktionen.
An d'as preußische Abgcorünetenhaus.
Was du nicht willst, daß man dir thu',
Füg' auch nicht Schleswig-Holstein zu.
Herr v". Gablenz sagte unlängst in einer Gesellschaft zu einem
Berliner: „Preußisch werden, das möchte dahier der Zehnte
nich t!" — „Und die vorhergchenden Neun eb ensoweni g,"
sügte ein anwesender holsteinischer Notabler hinzu.
* Schvner T r o st.
Daß zwischen Ungarn und den östreichischen Erbländern
g em e i nsam e A n g el eg enh eiten bestehen, die durch Deputirte
beider Theile zu erledigen sind, wird von den Ungarn gerne
zugegeben, ja ste sind davon sogar auf's innigste überzeugt. Gibt
es dock sogar zwischen Deutschland und Frankreich, ja selbst zwi-
schen sämmtlichen europäischen Ländern höchst wichtige, gemeinsame
Angelegenheiten, wie z. B. die gegeuwärtig in Constantinopel
tagende Choleracommission eben beweist. Aber es wäre unsinnig,
eine regelmäßige Wiederkehr solcher Eonsilien zu bestimmen, und
etwa zu sageu: Aüe Jahre versammekt sich eine Cholcracommission.
Man bernst sie eben ein, wcnn es noth thnt, von Fall zu Fall.
So kann man's auch zwischen Ungarn und Oestreich machen;
es hall dieß den Vortheil, daß man dann immer fiir den betref-
fenden Berathungsgegenstand auch die rechten Leute schickt. Darin
liegt auch eine Garantie, daß dabei gemeinsame Angelegenheitcn
nur in sachverständiger und objektiver Weise und nicht etwa von
einem politischen Parteistanvpunkt aus berathen und entschieden
werden. Dieß ist die Ansicht des wackern Herrn Deak, sowie
der Magnaten und aller gebildeten Ungarn, und ungebildete
gibt's beinahe nicht.
Frankfurt. Der Bundestag versammelte sich heute zu einer
anßerordentlichen Sitzung, um zu vernehmen, daß der kleine spa-
nische Prinz, dessen Geburtsanzeige die letzte Sitzung beschäftigt
hatte, schon wieder gestorben sei. Mecklenburg, Nassau und
Reuß ä. L. waren ohne Jnstruktionen.
An d'as preußische Abgcorünetenhaus.
Was du nicht willst, daß man dir thu',
Füg' auch nicht Schleswig-Holstein zu.
Herr v". Gablenz sagte unlängst in einer Gesellschaft zu einem
Berliner: „Preußisch werden, das möchte dahier der Zehnte
nich t!" — „Und die vorhergchenden Neun eb ensoweni g,"
sügte ein anwesender holsteinischer Notabler hinzu.