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https://doi.org/10.11588/diglit.21529#0150
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Auch M a j e st äts b el e i diqungen? Graf Ladislaus Bethleu's
ungarische Wocheu-, eigeutlich preußtsche Bettelscbrist schreibt über deu
Köuig vou Baveru: „Iedes Bolk kanu sich glücklich schatzcu, das eiucn so
hochherzigeu König hat. Ob die Bayern auch eiues solchen Königs
würdig sind?" —Und darauf antwortet die — Keinptner Zeitung:
„Wären wir doch iu dcr Lage, nüt eineiu fröhlicheu J a zu antworteu i"
Jn seincr berühiuten Reichstagsrede war Bismark bekauntlich gegeu
deu König von Bayern so liebenswürdig, zu benrerkeu: nian hätte iiu
Jahre 1866 aus den drei Franken recht leicht einen selbststäudigen Klein-
staat nrachcn und ihn einem preußenfreundlichen Fürsten gcbeu können.
Bisher glaubte man, der länderverschenkende Graf habe dabei den Herzog
von Covurg im Auge gehabt. Neucsteu Audeutuugeu iu verschiedeneu
Blättern zufolge aber hatte dainals auch die Familie — Hohenlohe
Aussicht, eine Dynastie zu werden! — —
Ein uie gestrikt habender Schneider. Der Vorlesep des Königs
vou Preußen, Hofrath Louis Schneider, feiert nächstens fein bOjähriges
Dienstjubiläum.
Sonderbar berührt es, zu lesen, ein Schimpanse fei im Berlincr
Aauarium angekommeu. Asfen im Aquarium, das wäre Rückschritt,
das würdc unsere Vogt'schen Ahneu von ihrcn Enkeln wieder weit ent
fernen, da paßt eher die preußische Note hinein, die an süddeutscheu
Höfen überreicht worden sein soll, daß die „Bündnißverträge" auch zur
Bekämpfung des inuern Feindes, zur Erstürmung fog. „innerer Düppel"
geeigenschaftet seien. Diese Note taucht als Seeschlauge bald da bald
dort auf und wird das Meer der deutscheu Publicistik so lange beunruhigen,
bis sie im Berliuer Aquarium aufgehobeu ist.
Das ueue iu Dresdeu zu erbauendeHoftheater soll dem griechischeu
Zukunftsniusentempel ähnlich werden, den Professor Semper vor einigen
Jahren in München erbauen sollte. Hcrr Semper hat bekanntlich schou
für die Anfertigung der Pläne die Kleinigkeit von 40,000 fl. verlangt
nud die Cabinetskasse auch darauf eingeklagt. Jn den „kuten" Dres-
dencru beginut's uun schrecklich zu tageu, sie ahnen, daß die vom Landtag
bewilligten 400,000 Thaler unmöglich ausreichen, ein Nachschuß aber von
den Volksvertretern noch unmöglicher zu erwarten wäre. Darum bewahre
der liebe Gott jedes Hvftheater!
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Gebr. Parcus).
Auch M a j e st äts b el e i diqungen? Graf Ladislaus Bethleu's
ungarische Wocheu-, eigeutlich preußtsche Bettelscbrist schreibt über deu
Köuig vou Baveru: „Iedes Bolk kanu sich glücklich schatzcu, das eiucn so
hochherzigeu König hat. Ob die Bayern auch eiues solchen Königs
würdig sind?" —Und darauf antwortet die — Keinptner Zeitung:
„Wären wir doch iu dcr Lage, nüt eineiu fröhlicheu J a zu antworteu i"
Jn seincr berühiuten Reichstagsrede war Bismark bekauntlich gegeu
deu König von Bayern so liebenswürdig, zu benrerkeu: nian hätte iiu
Jahre 1866 aus den drei Franken recht leicht einen selbststäudigen Klein-
staat nrachcn und ihn einem preußenfreundlichen Fürsten gcbeu können.
Bisher glaubte man, der länderverschenkende Graf habe dabei den Herzog
von Covurg im Auge gehabt. Neucsteu Audeutuugeu iu verschiedeneu
Blättern zufolge aber hatte dainals auch die Familie — Hohenlohe
Aussicht, eine Dynastie zu werden! — —
Ein uie gestrikt habender Schneider. Der Vorlesep des Königs
vou Preußen, Hofrath Louis Schneider, feiert nächstens fein bOjähriges
Dienstjubiläum.
Sonderbar berührt es, zu lesen, ein Schimpanse fei im Berlincr
Aauarium angekommeu. Asfen im Aquarium, das wäre Rückschritt,
das würdc unsere Vogt'schen Ahneu von ihrcn Enkeln wieder weit ent
fernen, da paßt eher die preußische Note hinein, die an süddeutscheu
Höfen überreicht worden sein soll, daß die „Bündnißverträge" auch zur
Bekämpfung des inuern Feindes, zur Erstürmung fog. „innerer Düppel"
geeigenschaftet seien. Diese Note taucht als Seeschlauge bald da bald
dort auf und wird das Meer der deutscheu Publicistik so lange beunruhigen,
bis sie im Berliuer Aquarium aufgehobeu ist.
Das ueue iu Dresdeu zu erbauendeHoftheater soll dem griechischeu
Zukunftsniusentempel ähnlich werden, den Professor Semper vor einigen
Jahren in München erbauen sollte. Hcrr Semper hat bekanntlich schou
für die Anfertigung der Pläne die Kleinigkeit von 40,000 fl. verlangt
nud die Cabinetskasse auch darauf eingeklagt. Jn den „kuten" Dres-
dencru beginut's uun schrecklich zu tageu, sie ahnen, daß die vom Landtag
bewilligten 400,000 Thaler unmöglich ausreichen, ein Nachschuß aber von
den Volksvertretern noch unmöglicher zu erwarten wäre. Darum bewahre
der liebe Gott jedes Hvftheater!
Druck der vr. Wild'schen Buchdruckerei (Gebr. Parcus).