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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 23.1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.21529#0164

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Maxl und Sepperl, Lichusterbuben.

Maxl. Herrgott, um den „deutschen Staat" muß es aber etwas
Saures sein und muß viel Fett dabei zugesetzt werden.

Seppel. Warnm denn?

Marl. Weil gar so oft darauf gctrunken wird.

Marl. Am End' wird der Kaffee doch theurer imt der verfluchten
Steuer?

Sepperl. Schon moglich, daß das Pfund um einen Groschen
höher kommt.

Marl. Das ist aber doch arg.

Sepperl. Dafnr gilt aber vom nächsten Jahr an nür mehr das
Zollpsund, das ist wieder eine Erleichterung.

Marl. Na siehst du, man muß nicht gleich so voreilig schimpfen.

Sepperl. Uebrigcns arg treiben sie's schon mitunter in München.
Marl- Wie so?

Sepperl. Daß ein Mensch manchmal nnter Polizeiaufsicht gestellt
wird, das ist früher auch vorgekommcn. Daß man aber die Mutter
Gottes unter Magistratsaufsicht stellt, das ist neu.

Diplomatisches.

Zur allseitigen Beruhigung! Der Besuch des Groß-
herzogs von Hessen in Berlin hat keine politische Bedeutung.
Der Umstand aber, daß der König von Bayern nicht nach Berlin
geht, ist ebenfalls keine Demonstration.
 
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