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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 23.1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.21529#0193

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Dcr Hcrr Handelswittistcr sorderte dcn Dr. Hnttler auf,
seiueiu Mißtrattensvotttm ciiie solche Fassimg zu gebcu, daß er
cs verwerthcn könue.

Das hat iiiich frappirt mid ich sragc ttiui: komiiit es bei
ciuem Mißtiattcnsvotilm, wcnn man cs verwerthen witl, auf den
ittiiercn Gehalt an oder auf die Fapon?

Cin Kandcl'smann.

Aättc inan dm Herrn Haiidclsniiiiistcr nicht gleich crsucheu köluicn,
cine Mißtrailenssorm v o rz u sch l a g e n, von wclchcr er glaubt, daß sic
sich am ehcsten verwerthen lasse? Auf die Naivetcit wäre es in nnsercr
Zcit nicht mehr angckommen.

st^cil nur ich ohne Mißtiauensvotum durchgckommcn bin!

St. Mevarüus!

Meyer. Das Ems ist ja auch cin historisch uitcressanter Ort? In
Ems sind vor noch nicht 100 Jahrcn die Erzbischofe von Mainz, Köln,
Lrier nnd Satzburg zusammen gekomnien, um ihrc oberhirtlichen Rechte
zu wahren, gegen die Uebergriffe der römischem Kurie.

Huber. So? Was tausend.

Meycr. Sie wollten die Oberherrlichkeit des Pabftes nur im ur-
katholischen Sinne anerkennen. Namentlich hielten sie sich auch auf
gegen dic Uebergriffe, welche sich die Nuntiaturen erlanbtcn.

Hub cr. So, gegen die Nuntiaturen auch.

Meyer. Ja wohl, ganz entschieden. Das sind dic sogcnannten
Emser Punktationen. Kennen Sie die nicht, die Emser Punktationen?

Hubcr. Nein, aber ich habe nichts dagcgen, wcnu nächstens wieder
cinigc Bischöfc in Ems zusammcnkommen. Tausend Mal licber, als der
Bismark mit dcn Russcn!
 
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