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Murau, Karoline
Wiener Malerinnen — Dresden, Leipzig, Wien: Pierson's Verlag, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.62782#0055
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Alina Hoegel.
(Geb. 16./6. 1849, Wien.)
Eine der eigenartigsten und interessantesten Er-
scheinungen auf dem Gebiete der Wiener Malkunst ist
Fräulein Mina Hoegel, die eines Tages, einer plötz-
lichen Eingebung folgend, nach dem Pinsel griff, zu
maleu begann und eine berühmte Künstlerin wurde,
ohne jemals Unterricht im Malen genommen zu haben.
Jedem dünkt dies unglaublich, der ihre Bilder sieht, und
betrachtet man jene Werke, die aus dem Anbeginne
ihrer Laufbahn stammen, dann erscheint es um so wunder-
barer, denn dieselben tragen bereits das Gepräge einer
Meisterhand, und sie selbst sagt heute, daß es ihr unver-
ständlich ist — wie es gekommen,
Fräulein Mina Hoegel ist die Tochter eines
Mannes der Wissenschaft, der sie für das Lehrerinnenfach
bestimmte, zu welchem sie jedoch keine Neigung verspürte.
Schon in ihrer frühesten Jugend hatte sie den Wunsch,
Künstlerin zu werden, ohne dabei an einen bestimmten
Beruf zu denken, das Wort „Künstlerin" allein hatte für
sie eine zauberische Anziehungskraft, ohne daß sie sich
 
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