eine geflügelte Siegesgöttin»/ die in der linken Hande einen Palmzweig/ und in der
rechten einen Schild hält, in welchem diese Worte angebracht sind : Lanum novum
ksuKum kolicem milü.^) Nebenbey ist ein Lorberkranz, (5) und ein Palmzweig sammt
der Frucht, die mit Blättern, oder einer Schale, was es seyn mag, bedecket wird, (6)
wie auch dürre Feigen, und eine andere Frucht, die nicht wohl kennbar ist. Eine Münze,
den ^auus mit zween Köpfen vorstellend, (7) und eine andere, auf welcher man zwo in
einander geflochtene Hände, und über denselben zwo Schlangen wahrnimmt, die Mer-
kurszeichen vermuthen lassen. (8) Auf der dritten Münze ist eine geflügelte Sieges-
göttinn- (y) Auf der zworeu Lampe (eo) von einem einzigen Lichte, wie auch auf der
dritten (n) von drey Lichtern sieht man ebenfalls geflügelte Siegesgöttinnen, die in
der rechten Hande eine Krone, und einen Palmzweig in der linken Halten. Den einen
Fuß heben sie in die Höhe, und mit dem andern berühren sie eine Kugel.
lab. VII.
Es ist übrigens ausgemacht, daß dergleichen Schankungen (ttrenx) den ersten Tage bes Jänner-
Monates zum Zeichen des Wohlwollens, und der Freundschaft Wechselweise dargebracht wurden.
An eben diesem Tage pflogen auch nicht nur die Bürgermeister ; sondern auch die Kaiser selbs
sien öffentliche Gebether für das Wohl des Reiches , und des Volkes zu verrichten, suliauus
(orat. I.) Aus welchem Gründe der erste Tag des Iännermonats Vota commuma hieß.
Der dritte Tag eben dieses Monates war zum öffentlichen Gebethstage für die Kaiser bestim-
met/ und matt nannte ihn gerade weg : ^ots. (Oa^us l.ib. 2ZZ. de V. 8.)
(4) In Hinsicht auf diese Morte drückt sich Oieero (da div. I. az.) also aus : guD omina majores
noLIri guia valere censebant, idcirco omnidus rebus azendis, K^o^ Fonnm , Far^rsm»
Wr^, /o^wME^e e/fer, Prackabantur. — Nnd Ovidius (kail. I. 17z.)
Lt cur iXta tuls dicuntur vorda Xalendis
^ damus a'ternas aceiPimus^ue preces.
Man darf sich übrigens über das hier stehende Wort w^r keineswegs aufhalten; indem es eine
ausgemachte Sache ist, daß die Alten sich selbst vor allen Andern das Gute wünschten, und
dem bekannten Sprichworts getreu bleiben : E0^ r^cr^rt a- e§o. So sagt z. B. klautus
(korß. ^. V. 8.^. 20.) Lone mibi, bene Vobis, bene Linien meX. Und Ovidius (kalk. II. ÜZ7«)
Lt bene nysz Patric , bene te , Pater oPtime, OXsar
klickte.
(5) Das Neujahrsgeschenk bestund Anfangs lediglich in einem Strauße von Lorbern, wohin libul-
lue anzuspielen scheinet, wenn er (II. LI. v. gl.) also singet ;
Lt suceensa sacris crePitet bene laurea dammis,
omine guo kelix, ^ lacer annus erit.
(6) Ovidius erzählet die Neujahrsgeschenke auf diese Art.
Huiä vult Palma libi, ruZolague c^rc^, dixi,
^ data sub niveo candida me^^ kavo.
Omen, ait, caula eK, ut res laPor ille seguatur,
L PeraZat, cXPtum dulcis ut annus iter.
(7) Man pflog auch zum Neuenjahrsgeschenke eine Münze Hsrzugeben, auf welcher sich des ffanus
Abbildung befand. Martralis (VIII. Z^.) sagt hievon also :
^loc linitur sPuto ^ani cai^ota Lalendis,
^uanr fort cum Parvo fordidus alle cliens.
Es war aber nebenher )auch gewöhnlich, andere Silbersund Goldmünzen bey dieser Gelegenheit
auszutheilen.'
(8) Mehrere Münzen haben das Gepräge zwoer umschlungener Hände mit den Schlangen, oder
Merkurszeichen' nur fehlet bey der unsern die sonst gewöhnliche Aufschrift : kHz, oder con-
co^r^, oder e/E'^z E^r^.
(9) Dergleichen Münzen sind unter dem Namen: Nummi viKoriati bekannt.
(rs) Ist zu Stabil entdecket worden.
(n) Ward zu komxeji vorgefunden.