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Murr, Christoph Gottlieb von [Oth.]; Leitzelt, Balthasar Friedrich [Oth.]; Kilian, Georg Christoph [Oth.]; Probst, Johann Balthasar [Oth.]
Abbildungen der Gemälde und Alterthümer, welche seit 1738 sowohl in der verschütteten Stadt Herkulanum als auch in den umliegenden Gegenden an das Licht gebracht worden: nebst ihrer Erklärung (Des 8. Bandes 1. Theil): 50 Kupfertafeln: nach den Original-Kupferstichen in Contorni — Augsburg: Christoph Friedrich Bürglen, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.73551#0032
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^b. xix.
Eine Lampe von Crz mit zweyen Lichtern, und sehr schöner Arbeit, (r) Sie ist mit
Sträußchen sezieret, und die Handhebe mit einem Blumwerke, das einem Windfächer
gleichet. An der nämlichen Handhebe ist ein kleines Kettlein befestiget, das sich um Den
Fuße eines Vogels, (es scheinet eine Gans, oder ein Schwan zu seyn) windet: ein
geflügeltes Kindschlingt sich um denselben. Diese Gruppe gestaltet zugleich den Deckel
Der Oefnung, die Das Oel aufnimmt.
7ab. XX.
Dieses Kupferblatt enthält vier Lampen , jede von einem einzigen Lichte , und gekoch-
ter Erde, sie scheinen einander ganz ähnlich. (l) Die erste ist mit Bohnen, die noch
in ihren Hülsen sind, gezieret in einer Ordnung so, daß auf jede Seite eilfe zu stehen
kommen. Die zwore ist von der ersten nur in dem unterschieden, daß Die Beere mitLaube
überwunden sind. Bey beyden zeichnet sich die Arbeit an der Einfassung aus. Auf Der
dritten ist eine Krone von Eichenlaube. Die vierte scheinet mehr einfach, und ist mit
Träuppeln besetzt.
lad. XXI.
Man sicht hier sechs Lampen, alle nach ihrer Originalgröße, (i) wovon die m
der Mitte sehr niedlich ist. Durch eine Kette von Kupfer hangt sie an einem eisernen
Ringe, der oben an dem Theile angebracht ist, wo das Oel eingelassen werden sollte.
Sie ist übrigens von Glas, und ein ganz koliäes Stück. (2) Die anoern fünfe sind alle
von gekochter Erbe.
7ad. XXII.
Gegenwärtiges Kupferblatt zeigt uns fünf Lampen von gekochter Erde, jede von
einem einzigen Lichte, und einer Handhebe. (i) Die ersten zwo stellen Die Sonne,
und Den Mond vor. Es könnten aber vielleicht auch Apollo, und Diana seyn. Um den
Kopfe der einen Figur schimmern acht Strahlen, und die andere trägt Das Kennzeichen
eines gesichelten Mondes auf der Stirne. Auf Der dritten Lampe, die in der Mitte stehet,
sieht man von ungeschliffener Arbeit ein Thisr. (Sollte vielleicht einen Meerkrebs vor-
stellen.) In der Mitte Der vierten stehet ein ?e^asu8 im Begriffe aufzufliegen. Die
fünfte endlich weiset uns die Gestalt eines Vogels, Den man geradeweg einen Greif
nennet.
lad. XXI!I.

(i) Diese Lampe ward zu Üerculanum den 27. Jänner 1746. entdecket.
(1) Sie sind alle zu Stabia, man weis doch nicht wann? vorgefunden worden.
(r) Es ist sowohl die Zeit, als der Ort unbekannt, wo diese Lampen vorgefunden worden sind.
(2) Da diese Lampe aus einer ganzen, und koliclen Glasmaße bestehet, und schon aus diesem
Gründe gar nicht gemacht ist, ein Licht aufznnehmen, soll man schier glauben, eine solche
Arbeit sey dem Kinderspiels gewidmet gewesen: denn es war bey den Alten , w;e noch heut
zu Tage bey uns gewöhnlich, den Kindern verschiedene kleine Hausfahrnissen anzuschaffen,
mit denen sie die Zeit vertreiben, und die lange Weile abkürzen konnten. Wenn nundieses
seinen richtigen Grund hätte, müßte man behaupten, daß diese niedliche kleine Lampe tn
irgend einem Grade eines Kindes vorgefunden worden wäre; massen es durchaus bekannt ist,
daß die Heiden sowohl, als Christen jene Stücke, mit denen die Kinder in den Tagen ihres
Lebens gerne umgiengen, auch denselben nach ihrem Tode in das Grab mitzugeben pflogen
Fabricius ( Lidlio^ra^d. antig. paz. IOZ5.)
Non rary in fexulckiis ^e^e^r^t^ /o/r^r /^r^ , e-eZ /o/r^a ^Mrs a^^o^t»,
ta-nt^m ^ce^L /rAi/,--<rnr -^/e^ntr^ , nec s^ent^r.
(!) Wo, und wann sie entdecket worden sind, ist ganz unbekannt.
 
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