Sehr niedlich, und sonderbar ist das Fußgestell von Erz, und zwoen Lampen, das
auf dem vier und sechzigsten Kupferblatte erscheinet. (2) Der Grund bestehet aus dreyen
Stuffen, die von vier-Ldweafüffen getragen werden. Fürchterlich scheinen die grausamen
Klauen Hervor. Aussen Stuffen steht man die Figur eines Alten (z) mit einem Kahlkopfe,
dicken, und langen Barte, und einem Mantel, der von den Achseln herab Hangt. An
den Füssen trägt er Stiefeln. Ober seinem Haupte breiten sich zween Arme, vderGe-
stelle aus, und auf jeden derselben ist ein Tisch für die Lampe», welche Oben im Grund-
riße entworfen sind. In der Mitte dieser Gestelle stehet ein Vogel mit einem krummen
Schnabel.
lab. ^XV.
Auf einer ebenen Plinte von Erz, und vieren Löwenfüssen ruhet sammt den Wurzeln
ein Eichbaum, der ebenfalls aus Erz verfertiget ist. (1) Dieser Baum breitet sich in
fünf Aeste aus, an welchen noch das Laub zu sehen ist. Zween Aeste stehen auf der
rechten, und drey auf der linken Seite: an allen fünfen Hangen Lampen. Die Arbeit
an denselben ist sehr einfach, eine einzige ausgenommen, welche auf beyven Seiten mit
einer Masque gerieret ist, die einen Löwen votstellet.
lad. l^XVI. I.XVII.
Sehr sinnreich fürwahr, und ausnehmend ist das gegenwärtige Hanggestell von Erz.
(e) Es trägt die Gestalt einer gewundenen, und gestreiften Säule, oder eigentlicher eines
knöpfichten laub- und astrollen Gewächses : der Fuß ist cilinverförmiH, und ruhet auf
einer viereckigten Plinte, unterstützet von den gewöhnlichen LöweüWüeN. In der^Höhe
breiten sich drey nicht minder niedliche Aeste aus, an welchen auf Leyden Seiten zwo
sehr schöne Lampen in schneckenattiger Gestalt herab hangen. Bey der einten ragt der
Schneck ein wenig aus seinem Hause hervor: bey der andern ist er ganz in dasselbe ver-
hüllet. Das Fußgesiell ist rings umher mit Kränzen, und Ochsenköpfen bedecket: diese
sowohl, als die übrigen Verzierungen, die man im Grundriße der Plinte flehet, sind von
damaszenischer Arbeit in Silber. (2)
Säulen- ähnlich ist das Hanggestell der sieben und sechzigsten ^ab. (;) Es ruhet
auf einer viereckigten Plinte, die von Ldwenklauen unterstützet wird, denen Stöcklein un-
tergesetzet sind. Man sieht an denselben den Grund, die Streife, und da« Krongesimse,
welches in Mitte der Einfassung eine kleine Masque vorzeiget. (4) Ober dem Kron-
Ea gcsimse
<2) Ihre Entdeckung geschah ebenfalls zu ilseculaimm den iz. Oktober im Jahre i?zS.
(;) Denn diese Figur nicht etwa die Hirngespunst des Künstler« ist, müßte man sagen, daß
Hier ein LUenus vorgebildet werde.
Anmerkuyg
über
lad. l.XV. bis I^XIX.
In Hinsicht auf die Fußgestelle der zwoten Klasse, welche unter der gewöhnlichen Benennung :
1,^^^-^, Vorkommen, ist nichts weiters anzumerken, als daß sie in den fünf folgenden
^Ld. entworfen sind. Wir werden von denselben sogleich besondere Meldung machen.
(!) Dieses schöne Hanggestell wurde zu tterculsnum den iz. Junii im Jahre 376^. vorgefund».
(r) Ist zu komxe^i den iz. Junii 1772. ausgegraben worden.
(s) Von solcher Arbeit werden wir bald unten Gelegenheit finden, weitlänftiger zu reden.
jz) Ward zu rierculLnum den 2. April 174b. ausgegraben.
(4) Dieses Stück scheinet von Jonischer Säulenordnung zu seyn, wenn sie gleich die gehörige
Proportion nicht vorzeiget ; denn bey dergleichen Arbeiten gebrauchen sich die Künstler gemei-
niglich ihres Vorrechtes : L^E^et a«^M^