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Murr, Christoph Gottlieb von [Oth.]; Leitzelt, Balthasar Friedrich [Oth.]; Kilian, Georg Christoph [Oth.]; Probst, Johann Balthasar [Oth.]
Abbildungen der Gemälde und Alterthümer, welche seit 1738 sowohl in der verschütteten Stadt Herkulanum als auch in den umliegenden Gegenden an das Licht gebracht worden: nebst ihrer Erklärung (Des 8. Bandes 2. und letzter Theil): 46 Kupfertafeln: nach den Original-Kupferstichen in Contorni — Augsburg: Christoph Friedrich Bürglen, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.73552#0010
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Entfernungen (Vistsnrs) sowohl, als die obere Höhle des Reifes mußten dazu dienen,
eine Platte von durchsichtiger Materie von allen Seiten an die Laterne fest zu Halten, (s)
Uebrigens werden wir der Mühe überhoben seyn, beschreiben zu müssen, wie man
dergleichen Laternen trug, oder auf welche Weiße der Deckel auf- und zugemacht werden
konnte; indem ein solches Jedem von selbsten leicht einleuchten wird, ^ben so kann man
sich von selbsten vorstellen, daß der Deckel verschiedene Oefnungen, die Luft einzunehmen
gehabt haben müsse. Nur wollen wir noch bemerket Haben, daß dieAorm der Lampen
meistens walzenförmig, und in der Mitte derselben ein Reiflein angebracht war, das
Tocht Hinein zu stecken,
^vill.

(6) Durchsichtige Körper von verschiedener Materie gebrauchten sich die Alten bey Verfertigung
der Laternen : doch zogen sie das Horn gemeiniglich allen übrigen vor, und bey den Lateinern
galt das Wort: Horn selbst für die Laterne. So sagt z. B. klautus :
L)oo amdulas tu, ^'.li Vulcanum in coruu /
cooclulum ^eris.
st. I.
Auch die Blasen, und die wohl abgeschabene Häute der Thiere mußten Hier Dienste leisten.
Daher singt NZrtlalis:
(^oroLA Ü non lum, nunyuid sium fulcior, rut M6
VesicLM, contra c^ui venit, eile xutat.
I>ib. XIV. 67.
Uebrigens machet Licero Meldung von einer Laterne von Leinwand, wenn er an den Atticus
(IV. Z.) also schreibt :
Liodii vellidulum vacuum kaue mihi nuntiLdatur;
xauci xannosi liues lanterna.
Und Isidoros (0rj§. l.ib. XX. io.) gedenket einer Laterne von Glas, er sagt :
^it (lantcruJ ) ex vitro intus reelusio lumine.
Allgemeine Anmerkung
über
lad. isivill. bis I.XIV.
Da die Stützen, oder eigentlicher die Füsse , oder Gestelle der alten Lampen, von welchen etwas
zu melden wir so eben im Begrife stehen , von keiner so großen Erheblichkeit zu seyn schei-
nen, daß man über jede ins besondere eine weitläuftigere Untersuchung anstellen sollte, haben
wir uns entschlossen, von demselben im Allgem^nen zu reden, und sie in gewiße Klassen ein-
Mdemm, wie folgt.
Man wird von seibsteu leicht einsehen, wie nothwendig es sey, jene Lampen, die nicht hoch ge»
rüg sind, das Licht gehörig zu verbreiten, auf Gestelle zu setzen, oder an gewiße Maschinen,
oder Platze aufzuhangen, dre von den Alten ^amxgägri genannt wurden. Die alten Gemälde
überführen uns hievon, indem sie die Lampen bald an den Thürpfosten, oder an andere er-
höhte Theile der Gebäude aufgehangen, oder auf hohe Gestelle Hmgeseht zeigen. Wir wer-
den daher vermeintlich gar nicht unrecht daran seyn, wenn wir die Lampengestelle in zwo
Klassen abtheüen, in jene nämlich, deren man sich auf den Tischen bediente, und in hohe
Gestelle, oder große Leuchter: Eandelabri.
In Hinsicht auf die erste Klasse findet noch eine zwote Abtheilung Platz, das ist, in Gestelle,
worauf die Lampen selbst ruhen konnten, und in Hanggestelle l^mxsd-rri.
Ueberdas können die Gestelle des ersten Faches in noch sechs andere Gattungen abgetheilet
werden.'.
Zur ersten Gattung gehören jene Stützen, welche rund, und plinteförmig, und von dreyen
Füssen sind. Eine von dieser Art sieht man in zwofacher Abbildung Dair. ^vlll.
Unter die zwote Gattung können jene gerechnet werden, welche einen Dreyfuß bilden. Von
Lieser Form sind die Untere: Iah. LVUI. Eine auf der ^h. I-IX. Zwo ^sd. L.X. Und
endlich eine Bad. I.XI.

Die
 
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