Simon, Eine Zentralstelle für Abbildungen deutscher Kunstwerke
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gend zur höheren Einheit eines Kreises, eines Regierungsbezirks, einer Provinz usw.
2. Ordnung nach Künsten und sachlichen Gesichtspunkten. Eventuell 3. alphabeti-
sche Ordnung nach Meistern. Am besten würde es natürlich sein, diese Ordnung
durch je zwei bzw. drei Abbildungen des betr. Objekts praktisch durchzuführen;
wo dies nicht möglich ist, müßten Verweisungszettel an die Stelle treten.
Zunächst würde sich ja die Arbeit auf das eigentliche Deutschland beschrän-
ken; später könnten eventuell die Schweiz, Deutsch-Böhmen, die Ostseeprovinzen
usw. mit einbezogen werden, soweit dort Werke deutscher Kunst vorhanden
sind. Sehr wünschenswert wären natürlich auch die Werke deutscher Kunst in
inländischem Privatbesitz und in ausländischem öffentlichem und Privatbesitz.
Was die einzelnen künstlerischen Gebiete betrifft, so wäre die Arbeit am
dringlichsten für ältere Architektur, Plastik und Kunstgewerbe. Recht bedeutend
ist ja freilich die Vorbildersammlung des Kgl. Kunstgewerbe-Museums in Berlin,
sie stellt aber natürlich den gewerblichen Gesichtspunkt in den Vordergrund, abge-
sehen davon, daß sie sich nicht auf Deutschland beschränkt. Auf Vollständigkeit
geht sie nicht aus. Für ältere deutsche Malerei ist das Berliner Königl.
Kupferstichkabinett gut versorgt, aber doch auch nicht so lückenlos, daß auch an
sich vielleicht unbedeutendere, aber innerhalb eines bestimmten Gebietes wichtigere
Malereien vertreten wären. Sehr energisch müßte dagegen eingesetzt werden mit
der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Bisher konnte man sich über diese
nirgends auch nur einigermaßen orientieren. Das Berliner Kupferstichkabinett
schließt mit dem Ende des 18. Jahrhunderts; die Nationalgalerie hat keine öffent-
lich zugängliche Photographiensammlung. Die beiden Publikationen über die
Jahrhundert-Ausstellung werden diesem Mangel etwas abhelfen, in der Mehrzahl
jedoch für eingehende Untersuchungen unzureichend sein. In solchem Fall müßten
eben sämtliche Original - Photographien angekauft und der Zentrale einverleibt
werden. Aber natürlich müßten auch die übrigen Maler des 19. Jahrhunderts ver-
treten sein und ebenso die des 20. Jahrhunderts, soweit Abbildungen ihrer Werke
existieren. Ebenso wichtig wäre die Berücksichtigung der deutschen Plastik des
19. Jahrhunderts, über die man wohl räsoniert, die jedoch auch nur in Abbildungen
zu studieren bisher nirgends Gelegenheit gegeben ist. Diese beiden Gebiete müßten
auch in Zukunft bei der Kunst der Gegenwart besonders gepflegt werden. Archi-
tektur und Kunstgewerbe haben ihre zahlreichen Publikationsorgane, so daß eine
Orientierung über sie danach sehr gut möglich ist.
Schon mehrfach wurde Berlin genannt, und in der Tat wird kaum ein anderer
Ort hier in Frage kommen. Die Vorteile dafür liegen zu klar auf der Hand.
Nur als Reichsinstitut, das alle Fäden in der Hand hielte, könnte die Zentrale dem
Ideal nahegebracht werden, jede Absplitterung, jede Dezentralisation wäre vom Übel.
Es ist kein Zweifel, daß es ein bedeutsames Unternehmen sein würde, das
auch erhebliche Aufwendungen verlangte. Aber es mag darauf hingewiesen
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gend zur höheren Einheit eines Kreises, eines Regierungsbezirks, einer Provinz usw.
2. Ordnung nach Künsten und sachlichen Gesichtspunkten. Eventuell 3. alphabeti-
sche Ordnung nach Meistern. Am besten würde es natürlich sein, diese Ordnung
durch je zwei bzw. drei Abbildungen des betr. Objekts praktisch durchzuführen;
wo dies nicht möglich ist, müßten Verweisungszettel an die Stelle treten.
Zunächst würde sich ja die Arbeit auf das eigentliche Deutschland beschrän-
ken; später könnten eventuell die Schweiz, Deutsch-Böhmen, die Ostseeprovinzen
usw. mit einbezogen werden, soweit dort Werke deutscher Kunst vorhanden
sind. Sehr wünschenswert wären natürlich auch die Werke deutscher Kunst in
inländischem Privatbesitz und in ausländischem öffentlichem und Privatbesitz.
Was die einzelnen künstlerischen Gebiete betrifft, so wäre die Arbeit am
dringlichsten für ältere Architektur, Plastik und Kunstgewerbe. Recht bedeutend
ist ja freilich die Vorbildersammlung des Kgl. Kunstgewerbe-Museums in Berlin,
sie stellt aber natürlich den gewerblichen Gesichtspunkt in den Vordergrund, abge-
sehen davon, daß sie sich nicht auf Deutschland beschränkt. Auf Vollständigkeit
geht sie nicht aus. Für ältere deutsche Malerei ist das Berliner Königl.
Kupferstichkabinett gut versorgt, aber doch auch nicht so lückenlos, daß auch an
sich vielleicht unbedeutendere, aber innerhalb eines bestimmten Gebietes wichtigere
Malereien vertreten wären. Sehr energisch müßte dagegen eingesetzt werden mit
der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts. Bisher konnte man sich über diese
nirgends auch nur einigermaßen orientieren. Das Berliner Kupferstichkabinett
schließt mit dem Ende des 18. Jahrhunderts; die Nationalgalerie hat keine öffent-
lich zugängliche Photographiensammlung. Die beiden Publikationen über die
Jahrhundert-Ausstellung werden diesem Mangel etwas abhelfen, in der Mehrzahl
jedoch für eingehende Untersuchungen unzureichend sein. In solchem Fall müßten
eben sämtliche Original - Photographien angekauft und der Zentrale einverleibt
werden. Aber natürlich müßten auch die übrigen Maler des 19. Jahrhunderts ver-
treten sein und ebenso die des 20. Jahrhunderts, soweit Abbildungen ihrer Werke
existieren. Ebenso wichtig wäre die Berücksichtigung der deutschen Plastik des
19. Jahrhunderts, über die man wohl räsoniert, die jedoch auch nur in Abbildungen
zu studieren bisher nirgends Gelegenheit gegeben ist. Diese beiden Gebiete müßten
auch in Zukunft bei der Kunst der Gegenwart besonders gepflegt werden. Archi-
tektur und Kunstgewerbe haben ihre zahlreichen Publikationsorgane, so daß eine
Orientierung über sie danach sehr gut möglich ist.
Schon mehrfach wurde Berlin genannt, und in der Tat wird kaum ein anderer
Ort hier in Frage kommen. Die Vorteile dafür liegen zu klar auf der Hand.
Nur als Reichsinstitut, das alle Fäden in der Hand hielte, könnte die Zentrale dem
Ideal nahegebracht werden, jede Absplitterung, jede Dezentralisation wäre vom Übel.
Es ist kein Zweifel, daß es ein bedeutsames Unternehmen sein würde, das
auch erhebliche Aufwendungen verlangte. Aber es mag darauf hingewiesen