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Deutscher Museumsbund [Contr.]
Museumskunde: Fachzeitschrift für die Museumswelt — 3.1907

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Koch, Gottlieb von: Die zoologischen Sammlungen des Landesmuseums in Darmstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.70258#0210

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v. Koch, Die zoologischen Sammlungen des Landesmuseums in Darmstadt

wohl von diesen Tieren die richtigsten Bilder geben (einige Spiritusexemplare
zum Vergleich befinden sich noch im Schrank k). Fische, zum größten Teil
halbseitig ausgestopft und flach aufgelegt, sind in den Pultschränken c, e unter-
gebracht. Schranl< f (zwischen zwei Pfeilern) enthält in seinem unteren Teil
mehrere Reihen von Kästen aufgesteckter Insekten, darüber teils trocken, teils in
kleinen mit Alkohol gefüllten Zylindern aufgestellt: Ringelwürmer, Krebse, Tausend-
füßer, Spinnen, darüber einige Insektennester und Larvenhöhlen. Der entspre-
chende Schrank k in ähnlicher Weise Cölenteraten, Würmer, Muscheln und
Schnecken, von letzteren einige getreu nach dem Leben in Wachs modelliert und
gemalt. Die Etikettierung aller dieser hessischen Tiere ist möglichst einfach;
vor jeder Art (Insekten und Schnecken ausgenommen) steht ein Klötzchen,
welches den deutschen Namen trägt. Zur weiteren Orientierung sind Verzeich-


nisse in Buchform aufgehängt, welche hinter dem deutschen Namen den wissen-
schaftlichen, sowie Notizen über Vorkommen, Lebensweise, den etwaigen Schenker
usw. enthalten. Die jetzt noch in der Mitte des Raumes aufgestellten Schränke
enthalten in ihrem unteren Teil Insekten (verschlossen), in ihrem oberen flache,
einseitig ausgebildete Tiergruppen (einige davon sind in der »Aufstellung der
Tiere« abgebildet), die aber hier kaum sichtbar sind und deshalb anderweitig
untergebracht werden müssen.
Aus der hessischen Sammlung gelangt man in einen 7 m hohen, 8 m breiten,
50,6 m langen, an seinen Schmalenden nicht abgeschlossenen und leider aus
» ästhetischen « Rücksichten nicht durcli Wände geteilten Raum (35, 36, 39), der
sein Licht durch hohe Fenster von Süden erhält und deshalb doppelte Vorhänge,
rotbraune zum Verdunkeln und weißliche als Schutz gegen den Sonnenschein
während der Besuchszeit zeigt. Im mittleren etwas dunklen Teil dieses Raumes
(35) stehen frei auf Untersätzen, die in der grauen Farbe der Wände gehalten
sind, eine größere Anzahl Skelette (deren Anzahl vermehrt wird), welche zeigen,
wie ein richtig montiertes Skelett schon eine »lebendige« Anschauung des
ganzen Tieres gibt. Nach rechts vom Eingang, der durcli zwei Unterkiefer des
 
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