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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Bach, Max: Ulmer Möbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0051
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aimer JMöbel.*

Von ]VIax Bacb.

In der ehemaligen Reicbsftadt ölm bat ficb im fecbzebnten
Jahrhundert ein eigentümlicher JMöbelftil entwickelt, deffen
zahlreich noch erhaltene Beifpiele feit zirka 45 jtabren von
Hltertumsbändlern aufgehäuft und in alle Sielt zerftreut
wurden. Befonders waren es die Künftlerateliers Münchens, welche
zunächft damit verforgt wurden, und als infolge der grofsen JVIün-
chener Husftellung vom jfahre 1876 die deutfehe Renaiffance Crumpf
wurde, dienten diefe JNIöbel vielfach zur Einrichtung der fogenannten
altdeutfcben Stuben, die jetzt allgemein JNlode wurden. JVIan erkannte
jetzt erft ihren SIert nicht allein als ©ebrauebsgegenftand, fondern
auch als Zimmerfcbmuch; der warme Con des Bolzes ohne politur
ftimmte vorzüglich zu den allmählich wieder aus den Rumpel-
kammern hervorgezogenen und von dichter Oincbe befreiten "Ver-
täferungen. ]Han erkannte, dafs das bisher übliche Kaftenmöbel mit
reinen glatt polierten oder nur gefirnifsten "Äländcn, meift ohne allen
fonftigen Schmuck, doch auch künftlerifcber geftaltet werden konnte
und felbft das feitber oft ganz unfichtbar angebrachte Befcbläg als
dekorativer Schmuck verwendet werden konnte.

Die Blütezeit oder wenn man will die böchTte Husbildung des
Qlmer JVIöbelftils fällt in den Scblufs des feebzebnten und die erfte
Bälfte des fiebzebnten Jahrhunderts. Die ganze erfte Bälfte des

* für die entgegenkommende BcTcbaffung von Photographien nach ©egenftänden des
Qlmcr GewerbemuTcuma Tagt die Schriftlextung dem Direhtor dcsTetben r>errn Dr. Ceube auch
hier verbindUcMten Oanh.
 
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