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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Bauer, Hermann: Gmünder Schmuck- und Metallindustrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0226
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<QCL. Klein, Scbw. ©münd, Vignette.

©münder Schmuck- und JMetall-
induftrie.

©crcbicbtlicbe JVotizcn über ihren Hnfang und ihre Ent-
wicklung bis auf die Gegen wart. Ton Rermann Bauer,
Torrtand dca ©ewerbemureums in Gmünd.

aeber die ©efebiebte der ©münder Induftrie find uns nur fpärlicbe JVacb-
riebten überliefert. Die beften Quellen find die ausgeführten Hrbeiten
der reichhaltigen jf- €rbardfcben Hltertumsfammlung.*
Die erfte gefcbichtlicbe [Nachricht über die Stadt ftammt aus der
Zeit der Bobenftaufen. •friedrieb IX. foll es gewefen fein, der die fNieder-
laffung Gmünd zuerft mit Jauern umgab und mit vielen Rechten und Privi-
legien ausftattete. Xnfolgedeffen und wegen der ]\äbe des haiferlicben Bofes auf
dem Staufen haben Heb bald viele edle ©efcblecbter innerhalb diefer Clmfaffung
niedergelaffen. Ihr Hnfeben und ihre Bedürfniffe febeinen befonders für das Huf-
blüben der Stadt bedingend gewefen zu fein. JVIit dem -fall der Bofbaltung
febeinen auch die 6rwerbsquellen ©münds wieder verfiegt zu fein.

Xn diere periode ift wohl auch das erfte Srblüben der ©oldfcbmiedeWunft
in ©münd zu fetzen. Berühmt waren jedoch die Klaffenfebmiede und fpätcr
die Senfenrcbmiede, die vielfach beneidete und angefochtene Privilegien genoffen.
Der erfte plattner Barnifcbmacber — wird 1463 genannt.** Kupferfcbmiede er-
febeinen febon 1368. Die hintere und vordere Scbmiedgaffe, zwei der damals be-
deutenderen Strafsen ©münds, erinnern beute noch an den ehemaligen Omfang des

* Tergleicbe die wertvollen Notizen bei paulus, Oberamtsbefcbreibung 1870. Unter der
Huffcbrift: ©münder Chronik, aus handfcbriftlicben bieTigen Chroniken ausgewählt von 6pple,
iTt im ©münder Xntelligcnzblatt 1833 bis 1835 eine Serie von DarTtcllungen errebienen, die be-
Tondere für ältere Zeiten von einigem iüert find. 6pple war damals in ©münd als Ccbrcr an-
geheilt. Gr war aufserdem als Dichter in rebwäbifeber JMundart gerebätzt. Seine Schreibware
erinnert an die eines CHaizmann und 5* JVefflC". Dt« folgenden Darftcllungen fcbliersen rieb
meift an ihn an. Seine Quellen waren eine Reibe von wenig durchgearbeiteten Chroniken, die
zum Ceil in ©münd Tclbft, zum Ceil in der Stuttgarter Candesbibliotbeh lieb befinden. Tergleicbe
die Huffübrung bei <ü. Dcydt, Bibliographie der ölürttembergireben ©erebiebte, Band XX, 1896,
unter ©münd. Sine Durcbforrebung wäre dringend crwünlcbt.

** Tergleicbe darüber paulus, Oberamtsbelcbreibung 1870, Seite 254.
 
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