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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Bach, Max: Der angebliche Irene-Ring
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0266
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Der angebliche Irene-Rtncj**

Ton ]Max Bach.

Die erfte Kunde von der Huffindung eines goldenen Ringes am
Ort der Grablege der Bobenftaufen zu Corcb finden wir in
der 1845 erfebienenen Befcbreibung des Oberamts ölelzbeim.
Dort wird nach einer JVTtttetlung des Dekans fraas, früheren pfarrers
in Corcb, gefagt: Qnter dem Schutt einer an der 3Eleftfeite des Kreuz-
gangs angebauten Kapelle, deren zugemauerter Gingang noch fiebt-
bar, wurde vor einer Reibe von jtabren unter den Crümmern eines
fteüiernen Sarges ein Ring von feinem €>old gefunden, der 1837 in
den Befitz des Königs ^dilbelm überging.

Den Bemühungen des Oberlehrers Kirn in Corcb ver-
dankt man es, dafs der aus dem JMacblafs der Königin Olga
in den Befitz der Berzogin Hiera gekommene Ring der "Ver-
geffenbeit entzogen und unter JVIitwirkung des verftorbenen
Kommerzienrats Grbard in Gmünd nachgebildet und ver-
vielfältigt werden konnte.

Ich gebe eine getreue Hbbildung des Ringes von ver-
febiedenen Seiten und die Hbwtcklung des ganzen Reifs, für
jeden Kenner fällt fofort der dünne Reif und die eigenartige
Zufammenftellung der Dekorationsmotive ins Huge, was

* Der Ring war in der f einmetallausTtellung Hprü 1902 in der Vitrine
ausgcftellt und im Katalog (Mitteilungen 1902/3 Seite 345) mit folgenden
CQorten aufgeführt: COobl eine Hrbeit des 15. oder 16. 'Jahrhunderts.
für die fiobenftaufenzeit ungewöhnlich wäre das 'jfefus-J^onogramm in
diefer -porm J H S; und auch die vollftändige Reibe der Ceidenswerk-
zeuge. Die JVIadonna fcheint gotirchen Charakter zu tragen. Der ganze
Ring war emailliert, beute ift es nur noch das Sonogramm. — leb gebe
hier mit freundlicher Grlaubnis des Redakteurs des Hrcbivs für ebrift-
licbe Kunft, des Fkrrn pfarrer Detzel in St. Cbriftina, den obigen Huf-
fatz wieder, der in ]Vr. 4 des 'Jahres 1903 diefes Hrcbivs erfchien.
 
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