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C. Architekturreste und Inschriftensteine.
Von Hermann Mylius.

I. Architekturreste.
Vorbemerkung: Die aufgeführten Architekturstücke befinden sich in der Ruine und
den Torhäuschen neben dem Eingänge zu ihr. Ihre Fundorte (abgesehen von I c 3) sind
nicht bekannt. Es wurden nur solche Stücke in die Liste aufgenommen, deren Zugehörig-
keit zum Badgebäude möglich ist. Die in der Ruine aufgestellten Werkstücke von Grab-
monumenten fanden keine Berücksichtigung. Zu den Abkürzungen vgl. S. 113.
a) Säulenkapitelle.
1. Kapitell einer Zwergsäule (Texttaf. G, 1)', Kalkstein. Nur zum Teil erhalten: vom
Abacus zwei Seiten (unvollständig); vom Echinus und vom Schaft etwa 60—70%. des
Umfanges. Der Erhaltungszustand ermöglicht jedoch eine gesicherte Rekonstruktion.
Abacus: Quadratische Platte, relativ hoch. Seitenverhältnis der Ansichtsfläche 1 : 3.
Echinus: Flaches Rundstäbchen; vertikales Plättchen; zwei flache Kehlen; horizontales
Plättchen. Schaft: D rekonstruiert auf 17,7 cm. — Die Höhe der zugehörigen Säule dürfte
bei einem errechneten UD von 5/4 OD = 22,1 cm und bei Annahme von 8 UD etwa 1,77 m
betragen haben. Eine Verwendung so kleiner Säulen im Badgebäude ist nicht wahr-
scheinlich. Vielleicht stammt das Stück von den Gebäuden unterhalb der offenen
Natatio (vgl. S. 57 und 138; Preuschen 173 ff. und Taf. 2; Texttaf. II, 8).
2. Kapitell einer Säule kleiner Ordnung (Texttaf. G, 2; Rekonstruktion); Kalkstein.
Vier zusammenpassende Stücke sind erhalten, die eine vollständige Rekonstruktion er-
möglichen. Abacus: Quadratische Platte, oben zur Entlastung der Ecken und Kanten mit
einem achteckigen Scamillus versehen (kurze Seite = Hälfte der langen). Echinus:
Vertikalplättchen; Kyma; Vertikalplättchen; Kehle; Horizontalplättchen. Nach unten
schließt sich ein flacher Halsring von 6 cm Höhe an. Schaft: Kurzes Stück (3,5 cm) zwischen
dem Halsring und der Lagerfläche erhalten. D 21,8 cm. — Die Höhe der zugehörigen
Säule hat bei Errechnung wie zu a) 1 (UD 27,3 cm) etwa 2,18 m, bei Annahme einer
9-fachen Überhöhung etwa 2,45 m betragen. Es ist möglich, daß die Säule von den Aedi-
culae der Südfassade stammt (vgl. S. 43 und Taf. 15 b und 17).
3. Kapitell wie a) 2 (Texttaf. G, 3); Kalkstein. Der achteckige Scamillus auf der
Lagerfläche des Abacus fehlt bei diesem Stück.
b) Säulenschäfte.
1. Schaftstück; Kalkstein. L min. 64,5 cm; D 26,5—26,9 cm. Beiderseits abgebrochen;
Lagerflächen also nicht erhalten. Oberfläche sauber geschliffen. — Dem Durchmesser

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