F G. Nr. 2120 — 2123.
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Söhne, und viele Schüler arbeiteten zum Ruhme der Kunst der Cera-
mica. Auch die von F. S. Grue gegründete Porzellan - Manufaktur in
Neapel trieb einen grossartigen Handel, und erfreute sich namentlich
der Munificenz des Königs Carl von Bourbon und seines Sohnes. Die
bemalten Gefässe und Platten des F. S. Grue gehören zu den Kost-
barkeiten ihrer Art, und jedenfalls steht er als Laborant und Maler
über allen Meistern der Familie. Ein Mann der Wissenschaft und
Kunst ist auch Franz Anton Grue. Auf einer gemalten und mit Gold
verzierten Platte, welche einen prachtvollen Tempel mit Säulen und
Cornischen, und im Vorgrunde einen Jäger mit dem Hunde vorstellt,
liest man: Doctor Franc. Ant. Grue f. Neap. anno 1718. Diess ist nun
der F. A. Grue des Brulliot. Die radirten Blätter desselben sind sel-
ten, und wir haben nicht ein einziges gesehen. Den Stempel der Manu-
faktur in Castelli werden wir in der Abtheilung über die figürlichen
Zeichen geben. Er besteht in einem Halbmond mit dem Leuchter.
Ueber die Majolica-Produkte vgl. die Abhandlung von Diego Bonghi:
La Oigulina di Castelli. Intorno alle Majoliche di Castelli. Napoli 1856, 4.
2120. Johann Martin Friedrich Geissler, Kupferstecher von Nürn-
F. G. 1 berg (1778 — 1853) tritt hier nur vorläufig auf, da wir unter
* - dem Monogramme F M G ausführlich auf ihn zurückkommen.
/• | Die Initialen des Namens scheinen auf sehr wenigen Blättern
vorzukommen , und nur auf solchen von geringerer Bedeutung. Wir
haben nur Kunde von einer kleinen Radirung , welche ein Thor vor-
stellt, unter welchem zwei junge Männer eine Alte auf dem Karren
ziehen. Geissler hinterliess mehrere Radirungen, wir hatten aber nicht
Gelegenheit, solche mit den Initialen des Namens zu sehen. Ein aus
den Cursiven F G bestehendes Monogramm werden wir unter G F ein-
reihen, da der letztere Buchstabe in der oberen Bauchung des G steht.
2121. Franz W. Goldschmid, Kupferstecher, war in den Jahren
FC von 1728 — 1760 in Prag thätig. Er stach meistens Andachts-
* bilder, welche gewöhnlich mit dem Namen bezeichnet sind.
Die Initialen stehen auf dem Blatte, welches den Kaiser Franz I. vor-
stellt , wie er vor dem Bilde der Madonna von Altbunzlau kniet, 8.
Ein zweites Blatt mit den Initialen gibt die drei Jünglinge im Feuer-
ofen in Abbildung, 8. In technischer Hinsicht verdient dieser Künstler Lob.
2122. Medailleure und Münzmeister, welche Gepräge F. G. zeichneten,
P p nach Schlickeysen, Erklärung der Abkürzungen auf Münzen &c.
1 • S. 107.
Frater Georgius Martinizzi, ungarischer Schatzmeister, 1530—1540.
Florian Gruber, Münzmeister in Erfurt, 1599 — 1606.
Franz Guichard, Stempelschneider in Mömpelgart 1610 — 1620,
dann in Stuttgart bis 1628.
Filippo Galeotti, Münzmeister in Gubbio, 1626.
Paolo Emilio Galeotti, Stempelschneider und Münzmeister in
Gubbio, 1646 — 1673.
Friedrich Grüner, Münzmeister in Christiania, 1652 — 1675.
Franz Gilly, Münzmeister in Langenargen, 1690 — 1694.
2123. Franz Joseph Geiger, Historienmaler von Landshut, hinter-
j—7 /O liess daselbst in Kirchen verschiedene Bilder, und malte
H ( -T- um 1678 auf der Trausnitz, dem herzoglichen Schlosse, die
' ''•"V letzten noch theilweise erhaltenen Fresken. Später wurde
-r^ G F. Geiger Hofmaler in München , kehrte aber nach einigen
J/ Jahren wieder nach Landshut zurück, wo er noch 1716
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Söhne, und viele Schüler arbeiteten zum Ruhme der Kunst der Cera-
mica. Auch die von F. S. Grue gegründete Porzellan - Manufaktur in
Neapel trieb einen grossartigen Handel, und erfreute sich namentlich
der Munificenz des Königs Carl von Bourbon und seines Sohnes. Die
bemalten Gefässe und Platten des F. S. Grue gehören zu den Kost-
barkeiten ihrer Art, und jedenfalls steht er als Laborant und Maler
über allen Meistern der Familie. Ein Mann der Wissenschaft und
Kunst ist auch Franz Anton Grue. Auf einer gemalten und mit Gold
verzierten Platte, welche einen prachtvollen Tempel mit Säulen und
Cornischen, und im Vorgrunde einen Jäger mit dem Hunde vorstellt,
liest man: Doctor Franc. Ant. Grue f. Neap. anno 1718. Diess ist nun
der F. A. Grue des Brulliot. Die radirten Blätter desselben sind sel-
ten, und wir haben nicht ein einziges gesehen. Den Stempel der Manu-
faktur in Castelli werden wir in der Abtheilung über die figürlichen
Zeichen geben. Er besteht in einem Halbmond mit dem Leuchter.
Ueber die Majolica-Produkte vgl. die Abhandlung von Diego Bonghi:
La Oigulina di Castelli. Intorno alle Majoliche di Castelli. Napoli 1856, 4.
2120. Johann Martin Friedrich Geissler, Kupferstecher von Nürn-
F. G. 1 berg (1778 — 1853) tritt hier nur vorläufig auf, da wir unter
* - dem Monogramme F M G ausführlich auf ihn zurückkommen.
/• | Die Initialen des Namens scheinen auf sehr wenigen Blättern
vorzukommen , und nur auf solchen von geringerer Bedeutung. Wir
haben nur Kunde von einer kleinen Radirung , welche ein Thor vor-
stellt, unter welchem zwei junge Männer eine Alte auf dem Karren
ziehen. Geissler hinterliess mehrere Radirungen, wir hatten aber nicht
Gelegenheit, solche mit den Initialen des Namens zu sehen. Ein aus
den Cursiven F G bestehendes Monogramm werden wir unter G F ein-
reihen, da der letztere Buchstabe in der oberen Bauchung des G steht.
2121. Franz W. Goldschmid, Kupferstecher, war in den Jahren
FC von 1728 — 1760 in Prag thätig. Er stach meistens Andachts-
* bilder, welche gewöhnlich mit dem Namen bezeichnet sind.
Die Initialen stehen auf dem Blatte, welches den Kaiser Franz I. vor-
stellt , wie er vor dem Bilde der Madonna von Altbunzlau kniet, 8.
Ein zweites Blatt mit den Initialen gibt die drei Jünglinge im Feuer-
ofen in Abbildung, 8. In technischer Hinsicht verdient dieser Künstler Lob.
2122. Medailleure und Münzmeister, welche Gepräge F. G. zeichneten,
P p nach Schlickeysen, Erklärung der Abkürzungen auf Münzen &c.
1 • S. 107.
Frater Georgius Martinizzi, ungarischer Schatzmeister, 1530—1540.
Florian Gruber, Münzmeister in Erfurt, 1599 — 1606.
Franz Guichard, Stempelschneider in Mömpelgart 1610 — 1620,
dann in Stuttgart bis 1628.
Filippo Galeotti, Münzmeister in Gubbio, 1626.
Paolo Emilio Galeotti, Stempelschneider und Münzmeister in
Gubbio, 1646 — 1673.
Friedrich Grüner, Münzmeister in Christiania, 1652 — 1675.
Franz Gilly, Münzmeister in Langenargen, 1690 — 1694.
2123. Franz Joseph Geiger, Historienmaler von Landshut, hinter-
j—7 /O liess daselbst in Kirchen verschiedene Bilder, und malte
H ( -T- um 1678 auf der Trausnitz, dem herzoglichen Schlosse, die
' ''•"V letzten noch theilweise erhaltenen Fresken. Später wurde
-r^ G F. Geiger Hofmaler in München , kehrte aber nach einigen
J/ Jahren wieder nach Landshut zurück, wo er noch 1716