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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 42.1913(1914)

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Ruediger, Wilhelm: Issac von Sinclair: Ein Blatt der Errinnerung
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https://doi.org/10.11588/diglit.55174#0064
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Isaac von Sinclair.1)
Ein Blatt der Erinnerung von W. Rüdiger.

Hundert Jahre sind vergangen, seitdem Isaac von Sinclairs erster Band
der Gedichte, sowie dessen philosophisches Werk: „Wahrheit und Gewissheit“,
das Licht erblickten. Da ziemt es sich, der schon zu Lebzeiten ihres Verfassers
mit Unrecht vergessenen, heute im Staube der Bibliotheken schlummernden
Schöpfungen, sowie zugleich mit ihnen der vor und nach 1811 entstandenen
poetischen und philosophischen Produktionen in einer kurzen Würdigung zu
gedenken.
1. Poesien des Jahres 1806/07.
Nachdem Sinclair im Verein mit seinem Freunde Johann Erichson2) sich
zur Herausgabe der Gedichtsammlung „Glauben und Poesie“3) vereinigt hatte,
*) Über das Leben des als Sohn des Hessen-Homburgisehen Geh. Kates Alexander
Adam von Sinclair und dessen Gemahlin, Wilhelmine von Ende, am 3. Oktober 1775 in Hom-
burg geborenen Isaac, der am 29. April 1815, noch nicht 40 Jahre alt, zu Wien starb, vgl.
äusser Schwartz, Karl: Landgraf Friedrich V. und seine Familie, 2. S. 192—250, Homburg
v. d. H. 1888, Johann Friedrich Enckes Vortrag in dem Verein für Geschichte und Alter-
tumskunde zu Homburg v. d. H., abgedruckt in dem Taunusboten 1875, Nr. 43 — 45, sowie
fernerhin noch den Artikel von F. Otto in Deutsche Biographie, Bd. 34, S. 388/389, Leip-
zig 1892, und schliesslich den Aufsatz eines unbekannten Verfassers in der Augsburgischen
Allgemeinen Zeitung vom 31. Juli 1869, Nr. 212, St. 1275 ff. — Daneben sei auf die nach-
stehenden, für die diplomatische Tätigkeit Isaac von Sinclairs wichtigen, in dem König!.
Staatsarchiv zu Wiesbaden auf bewahrten Aktenstücke: Sendung des von Sinclair und des
Prinzen Ludwig nach Paris mit dem Schreiben Napoleons an den Landgrafen vom 4./1. 1805,
die Negociation des Isaac von Sinclair, Berlin 1805, Homburg IV. A. 15, das Schreiben Sin-
clairs an den Fürst Primas 1809, Homburg IV. A. 29, die Negociation des von Sinclair zu
Paris (1810), weiterhin die verschiedenen Briefe an den Duc de Cadore, an den Grafen Metter-
nich u. a. hingewiesen.
2) Geboren 1777 zu Stralsund, 1795—1798 Student in Jena, seit 1806 mit Sinclair in
Beziehung. Vgl. Goedeke, Grundriss der Deutschen Dichtung VI, 114.
3) Zum Frühlinge des Jahres 1806. Eine Sammlung von Dichtungen und Bruchstücken
in Prosa, von mehreren Verfassern, herausgegeben von Lucian. Berlin 1806. Abgesehen von
der Abhandlung: Über dichterische Komposition überhaupt, und über lyrische insbesondere,
sind die Rundgesänge: Auf und trinkt! Trinkt den Wein! Es ruht umher die Nacht, die Trink-
lieder: Sinkst Du goldene Sonne nieder, Auch meine Schläfen schmückt, Leicht’re Lieder soll
ich singen, Zweifelnd hab ich lang gesonnen, Wie vom Fels der Strom sich stürzt; Hört Ihr
die Saiten rauschen, Später wird nunmehr die Stunde, Zu neuer Lust bin ich erwacht, u. a.,
die Gedichte: Godefroy Küdell, Paulina, Die Schlacht von Flodden (9. Sept. 1513), die alle
in die Sammlung der Gedichte Sinclairs aufgenommen sind, von Crisalin (Anagramm für Sinclair).
 
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