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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 63.1952

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Siegel- und Wappenstudien
DOI article:
Renkhoff, Otto: Die Siegel und Wappen der kurtrierischen Orte in Nassau
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https://doi.org/10.11588/diglit.62672#0297
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Die Siegel und Wappen der kurtrierischen Orte in Nassau
(Mit 2 Tafeln — nach S. 288 — und 7 Textabbildungen)

Von Otto Renkhoff
Alphabetisches Ortsverzeichnis

Seite
Seite
Seite
Arzbach.
. 299f.
Balduinstein .
289£
Breitenau .
300
Dahlheim.
. 299£
Dietkirchen .
301
Elz . ...
292, 293f.
Eschhofen .
. 301
Hartenfels .
298£
Herschbach.
298£
Hundsangen ....
. 290ff.
Kestert .
300
Kreuch.
299f.
Limburg ..
. 284ff.
Lindenholzhausen .
301
Marienrachdorf .
294, 296
Meudt .
. 290ff.
Montabaur .
280ff.
Nauort .
300
Nentershausen . .
. 290ff.
Niederbrechen ....
294ff.
Niederlahnstein .
284
Niederselters ....
. 294ff.
Oberbrechen .
294, 295 '
Prath .
299£
Ransbach .
. 294, 296
Salz ..
290, 291f.
Villmar .
292£
Weinähr.
. 296ff.
Wellmich .
288£
Winden .
296ff.

Die folgende Arbeit bezweckt eine Inventarisierung der Ortssiegel eines bestimmten
Herrschaftsbezirks; dabei sucht sie dem Einfluß des Landesherrn auf die Siegelgebung
nachzugehen und Stellung zur Wappenfrage zu nehmen. Ausgewählt ist das kurtrie-
rische Gebiet im unteren Westerwald und um die untere Lahn. Doch hat hier die kur-
trierische Herrschaft ihren Besitz und ihre Rechte erst seit Beginn der Neuzeit zu einem
einigermaßen geschlossenen Territorium ausbauen können; vorher waren die Hoheits-
rechte auf die verschiedensten eingesessenen Herren verteilt.
Die Untersuchung hat in der kurtrierischen Zeit ihr Schwergewicht. Auch die Be-
schreibung der Siegel berücksichtigt eingehender diese ältere Zeit. Hier sei deshalb
zusammenfassend die Entwicklung nach dem Ende des Kurstaats (1803) kurz skizziert:
Der neue Staat Nassau suchte in den Siegelbildern, namentlich durch Beseitigung des
trierischen Kreuzes, die Erinnerung an den bisherigen Landesherrn zu verwischen. Bei
einer Reihe von Orten des Amtes Limburg — Dietkirchen, Eschhofen, Lindenholz-
hausen, Mühlen, Niederbrechen, Oberbrechen, Villmar — erschien 1811 ein schablonen-
mäßig geschnittenes Siegel mit dem nassauischen Wappen1). Als 1816 jede Gemeinde
des Herzogtums ein Dienstsiegel erhielt, blieb das alte Siegelbild nur bei Limburg und
— nach Tilgung des Trierer Schilds — bei Montabaur; Balduinstein, Meudt, Nieder-
lahnstein und Niederselters führten ein neues Siegelbild ein; alle anderen Gemeinden
aber begnügten sich mit einem Schriftsiegel. Dieses wurde in moderner Zeit bei Hunds-
angen, Niederbrechen und Ransbach durch ein neues Siegelbild, bei Herschbach durch
das inzwischen geschaffene Wappen abgelöst. Die übrigen Gemeinden setzten in natio-
nalsozialistischer Zeit, meist im Jahr 1936, das „Hoheitszeichen" in ihr Dienstsiegel.
1950 wurde in Rheinland-Pfalz — auf Grund einer Rundverf. des Min. f. Inn. u.
Wirtsch. vom 1. 3. 19502) in Verbindung mit der „Landesverordnung über die Landes-
siegel vom 23. 12. 1949"3) — in die Gemeindesiegel das Landeswappen als „kleines
Landessiegel" aufgenommen. Nur ein Teil der Orte, die ein eigenes Wappen führten,
behielten dieses im Siegel bei; es waren die Städte — Limburg, Montabaur, Niederlähn-
stein — und die Gemeinde Meudt, nicht aber Hersehbach und Hundsangen.
An Quellen sind die der Staatsarchive Wiesbaden (zitiert: StAW) und Koblenz sowie der
Stadtarchive Limburg, Montabaur und Niederlahnstein benutzt. Zur Entlastung des Textes sind
die urkundlichen Belege und diejenigen zu den Siegelabdrücken und -stempeln im Staatsarchiv
Wiesbaden hinterlegt.
Der Behandlung der Siegel und Wappen der einzelnen Orte geht jeweils eine Siegelbe-
schreibung voraus. Von eigens erwähnten Ausnahmen abgesehen, ist das Siegelbild stets rund,
und die Umschrift beginnt, wie üblich, oben links. Bei den Siegeln der herzoglich-nassauischen
(1816—66), preußischen (ab 1866) und modernen Zeit ist die Umschrift — jeweils oben: Herzog-
thum Nassau bzw. Königreich Preußen, unten: Gemeinde.. . . — nicht besonders vermerkt. Die
Siegel mit dem nationalsozialistischen Hoheitszeichen und die mit dem rheinland-pfälzischen
9 Die Buchstaben H N bedeuten Herzogtum Nassau.
2) Min. bl. der Landesreg. v. Rheinland-Pfalz, 2. Jg. 1950 Sp. 172f.
3) Gesetz- u. Verordnungsblatt der Landesreg. Rheinland-Pfalz, Tl. I, 3. Jg. 1949 S. 624£
 
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