312 Zur nassauischen Ortsgeschichte
1564 erwähnt, Philipp von Reifenberg darf 1577 dazu einen zweiten Lauf bauen. Zum
Reifenberger Hof gehörten seit 1600 diese beiden Mühlen, die, im Dreißigjährigen Krieg
vorübergehend verfallen, im 18. Jh. fortdauern.
Oberhausen, um 1290 Obernhusen. Die Filialkirche, St. Joseph 1861, wurde 1925
nach Pütschbach umgepfarrt. Einen Hof hatten hier die Eselweck von Scharfenstein,
den sie an die von Glimmenthal vererbten, von denen ihn die von Braunsberg 1342 für
das Stift Limburg erwarben. Mit Gefällen aus Hundsangen gehörte der Hof 1525 und
noch 1786 zum Johannesaltar im Stift Limburg. Einen weiteren Hof besaß 1525 Rein-
hard zu Hadamar. Güter hatten hier die Frei von Dehrn, später die Greifenklau von
Vollrads 1786, Anna Maria von Wolfskehl geb. von Heppenberg schenkte 1634 ihre
hiesigen Güter halb den von Irmtraut, halb den Neuern von Montabaur, weitere Güter
hatten hier die von Reifenberg vor 1786 den Schenkern von Waldenburg vererbt.
Andere trug Dyman von Sottenbach 1354 zu einem Königsteiner Burglehen auf. Gefälle
hatten hier 1600 das Kloster Arnstein, um 1325 die von Braunsberg einem Limburger
Altar zugewandt, um 1290 das Stift Dietkirchen, im 14. Jh. und 1463 das Kloster Eber-
bach sowie 1525 die Klause Freiendiez, der Altar St. Georg zu Limburg, der Martins-
altar zu Nentershausen, die Kirche zu Hundsangen, Dietrich vom Stein, die Liebirauen-
kirche und der Sebastiansaltar zu Hadamar, die Kirche zu Dietkirchen, St. Antonius-
altar zu Pütschbach, das Kloster Ehrenbreitstein, die Herren von Isenburg nach Meudt,
die Präsenz zu Limburg, die Kirche zu Thalheim, das Kloster Dierstein, die von
Langenau, die Frei von Dehrn, der Pfarrer von Niederhadamar und Gilbrecht Schengel.
Pütschbach, um 1292 Putzebach, gehörte grundherrlich zur Isenburger Grund-
herrschaft Meudt. Die Kirche St. Antonius und Barbara 1657 wird 1525 zuerst genannt,
doch besaß sie schon 1448 eine Antoniusglocke. Seit 1925 ist sie Pfarrkirche der in
jenem Jahr errichteten Pfarrvikarie. Neben den Isenburger Hufen, die 1457 und noch
1565 zum Hubengericht Meudt gehörten, hatten 1657 die von Walderdorf hier einen
Hof. Den Zehnten zogen 1525 zur Hälfte die von Draxdorf und halb die von Reifenberg
und von Steinebach, Kurtrier räumte 1553 seine Hälfte, die es wegen der Herrschaft
Limburg besaß, den von Eltz ein, doch war diese 1564 wieder im Besitz von Kurtrier,
von dem sie 1657 an die von Walderdorf kam. Das Isenburg-Grenzauer Viertel des
Zehnten war 1534 und 1564 an die von Reifenberg verpfändet, ein Viertel besaß 1564
Marx Lesch von Mühlheim. Ein Teil des Zehnten gehörte 1525 Isenburg und Wied,
Einkünfte davon den von Mudersbach. Graf Walderdorf hatte 1786 in zwei Feldern den
Zehnten, im dritten % und die Frei von Dehrn % sowie die von Umbescheiden eine
Hälfte. Gefälle hatten hier als Isenburger Lehen 1457 die von Dernbach und Mangold
„zu dem Ey genberge", 1525 die Kapelle und der Altar St. Antonius, 1566 bis 1687 die
Kirche St. Ägidius zu Hadamar und noch 1786 die „Meudter Rent".
Weroth4), 1322 Weroyde, gehörte ebenfalls auch zur Grundherrschaft Meudt,
deren Hofgericht 1564 hier noch Güter hatte. Die Kapelle St. Sebastian wurde 1865
von der Gemeinde erbaut und 1905 nach Steinefrenz umgepfarrt. Einen Hof hatten
hier 1457 und 1564 die von Reifenberg zu Weltersburg, an dem 1525 die von Brambach
beteiligt waren. Ein anderer Hof gehörte 1525 Contz Scherer zu Hadamar. Die Herren
von Isenburg besaßen hier ursprünglich den ganzen Zehnten, von dem Gerlach Herr von
Limburg seinen Teil 1322 dem Erzstift Trier zu Lehen auftrug, das nachher den ge-
samten Zehnten hier besaß, ihn jedoch 1657 zum Teil und später ganz den von Walder-
dorf überließ.
Steinefrenz, um 930/948 bzw. 959 Brencede, am Rande des Zehntbezirks von
Humbach (= Montabaur) genannt. Eine Adelsfamilie begegnet hier von 1225 bis 1344.
Die Kirche St. Matthias 1657 wird 1525 zuerst genannt und 1746 durch einen Neubau
ersetzt. Neben ihr, die 1948 einstürzte, ist 1914/1916 hier für die 1905 errichtete Pfarr-
vikarie die heutige Pfarrkirche erbaut worden. Einen Hof trug um 1235 Ritter Ludwig
von Vrencede Trier zu einem Montabaurer Burglehen auf. Vielleicht denselben schenkten
drei Schwestern von „Vrensde" 1329 dem Kloster Marienstatt, das dazu 1330 die Güter
des Heinrich Greuse von Horchheim erwarb und den Hof noch 1786 besaß. Weitere
Höfe gehörten 1525 zum Hubengericht Potenhain. Einen Hof besaßen 1564 hier die
Köth von Wahnscheid. Güter hatten hier die von Kronberg, die sie 1312 dem Stift
Limburg überließen, und die von Diez, die sie 1344 dem Kloster Arnstein verkauften,
das 1600 und 1786 hier Gefälle zog. Gefälle erwarb hier 1314 das Stift Limburg von
4) F. Herwig, Aus der Vergangenheit unseres Heimatdorfes, in: Festschr. des MGV. Weroth
(1950) S. 4—8.
1564 erwähnt, Philipp von Reifenberg darf 1577 dazu einen zweiten Lauf bauen. Zum
Reifenberger Hof gehörten seit 1600 diese beiden Mühlen, die, im Dreißigjährigen Krieg
vorübergehend verfallen, im 18. Jh. fortdauern.
Oberhausen, um 1290 Obernhusen. Die Filialkirche, St. Joseph 1861, wurde 1925
nach Pütschbach umgepfarrt. Einen Hof hatten hier die Eselweck von Scharfenstein,
den sie an die von Glimmenthal vererbten, von denen ihn die von Braunsberg 1342 für
das Stift Limburg erwarben. Mit Gefällen aus Hundsangen gehörte der Hof 1525 und
noch 1786 zum Johannesaltar im Stift Limburg. Einen weiteren Hof besaß 1525 Rein-
hard zu Hadamar. Güter hatten hier die Frei von Dehrn, später die Greifenklau von
Vollrads 1786, Anna Maria von Wolfskehl geb. von Heppenberg schenkte 1634 ihre
hiesigen Güter halb den von Irmtraut, halb den Neuern von Montabaur, weitere Güter
hatten hier die von Reifenberg vor 1786 den Schenkern von Waldenburg vererbt.
Andere trug Dyman von Sottenbach 1354 zu einem Königsteiner Burglehen auf. Gefälle
hatten hier 1600 das Kloster Arnstein, um 1325 die von Braunsberg einem Limburger
Altar zugewandt, um 1290 das Stift Dietkirchen, im 14. Jh. und 1463 das Kloster Eber-
bach sowie 1525 die Klause Freiendiez, der Altar St. Georg zu Limburg, der Martins-
altar zu Nentershausen, die Kirche zu Hundsangen, Dietrich vom Stein, die Liebirauen-
kirche und der Sebastiansaltar zu Hadamar, die Kirche zu Dietkirchen, St. Antonius-
altar zu Pütschbach, das Kloster Ehrenbreitstein, die Herren von Isenburg nach Meudt,
die Präsenz zu Limburg, die Kirche zu Thalheim, das Kloster Dierstein, die von
Langenau, die Frei von Dehrn, der Pfarrer von Niederhadamar und Gilbrecht Schengel.
Pütschbach, um 1292 Putzebach, gehörte grundherrlich zur Isenburger Grund-
herrschaft Meudt. Die Kirche St. Antonius und Barbara 1657 wird 1525 zuerst genannt,
doch besaß sie schon 1448 eine Antoniusglocke. Seit 1925 ist sie Pfarrkirche der in
jenem Jahr errichteten Pfarrvikarie. Neben den Isenburger Hufen, die 1457 und noch
1565 zum Hubengericht Meudt gehörten, hatten 1657 die von Walderdorf hier einen
Hof. Den Zehnten zogen 1525 zur Hälfte die von Draxdorf und halb die von Reifenberg
und von Steinebach, Kurtrier räumte 1553 seine Hälfte, die es wegen der Herrschaft
Limburg besaß, den von Eltz ein, doch war diese 1564 wieder im Besitz von Kurtrier,
von dem sie 1657 an die von Walderdorf kam. Das Isenburg-Grenzauer Viertel des
Zehnten war 1534 und 1564 an die von Reifenberg verpfändet, ein Viertel besaß 1564
Marx Lesch von Mühlheim. Ein Teil des Zehnten gehörte 1525 Isenburg und Wied,
Einkünfte davon den von Mudersbach. Graf Walderdorf hatte 1786 in zwei Feldern den
Zehnten, im dritten % und die Frei von Dehrn % sowie die von Umbescheiden eine
Hälfte. Gefälle hatten hier als Isenburger Lehen 1457 die von Dernbach und Mangold
„zu dem Ey genberge", 1525 die Kapelle und der Altar St. Antonius, 1566 bis 1687 die
Kirche St. Ägidius zu Hadamar und noch 1786 die „Meudter Rent".
Weroth4), 1322 Weroyde, gehörte ebenfalls auch zur Grundherrschaft Meudt,
deren Hofgericht 1564 hier noch Güter hatte. Die Kapelle St. Sebastian wurde 1865
von der Gemeinde erbaut und 1905 nach Steinefrenz umgepfarrt. Einen Hof hatten
hier 1457 und 1564 die von Reifenberg zu Weltersburg, an dem 1525 die von Brambach
beteiligt waren. Ein anderer Hof gehörte 1525 Contz Scherer zu Hadamar. Die Herren
von Isenburg besaßen hier ursprünglich den ganzen Zehnten, von dem Gerlach Herr von
Limburg seinen Teil 1322 dem Erzstift Trier zu Lehen auftrug, das nachher den ge-
samten Zehnten hier besaß, ihn jedoch 1657 zum Teil und später ganz den von Walder-
dorf überließ.
Steinefrenz, um 930/948 bzw. 959 Brencede, am Rande des Zehntbezirks von
Humbach (= Montabaur) genannt. Eine Adelsfamilie begegnet hier von 1225 bis 1344.
Die Kirche St. Matthias 1657 wird 1525 zuerst genannt und 1746 durch einen Neubau
ersetzt. Neben ihr, die 1948 einstürzte, ist 1914/1916 hier für die 1905 errichtete Pfarr-
vikarie die heutige Pfarrkirche erbaut worden. Einen Hof trug um 1235 Ritter Ludwig
von Vrencede Trier zu einem Montabaurer Burglehen auf. Vielleicht denselben schenkten
drei Schwestern von „Vrensde" 1329 dem Kloster Marienstatt, das dazu 1330 die Güter
des Heinrich Greuse von Horchheim erwarb und den Hof noch 1786 besaß. Weitere
Höfe gehörten 1525 zum Hubengericht Potenhain. Einen Hof besaßen 1564 hier die
Köth von Wahnscheid. Güter hatten hier die von Kronberg, die sie 1312 dem Stift
Limburg überließen, und die von Diez, die sie 1344 dem Kloster Arnstein verkauften,
das 1600 und 1786 hier Gefälle zog. Gefälle erwarb hier 1314 das Stift Limburg von
4) F. Herwig, Aus der Vergangenheit unseres Heimatdorfes, in: Festschr. des MGV. Weroth
(1950) S. 4—8.