64
mit den Flügeln — lies einen Ton des Entzü-
ckens hören; dann schwebte er in die Höhe und
war in einem Augenblicke aus dem Kesichre.
Eduard verfslgrr ihn mit einem Auge voll Feuer
und bey seinem letzten F uge warf er seinen Huth
in die Höhe und rief: ,, Es lebe die Freiheit!
„Nun, mein lieber Kleiner, — sagte ich —
verstehen Sir den wahren Sinn dieses herrli-
chen Werths. Freiheit ist nicht, nach den zu
gewöhnlichen Begriffen, eine ungebundene Wikl-
kühr zu thun, was wir wünschen, sey es recht
oder unrecht; auch kein wilder Trieb, der noch
irgend etwas, das ihm selbst unbekannt ist, auSt
gehrt; Liebe zur Freiheit ist eine göttliche Wir-
kung des Wohlwollens, welches sich, wie der
Thau des Himmels über die ganze Schöpfung
verbreitet, und ein Theilnehmen an jener allge-
meinen Glückseligkeit bewirket, die bloSvon der
freien Ausübung jener Vorrechte, welche von der
Natur ertheilt und von der Tugend in Schutz
genommen worden — abhängt und blos da-
durch kann erhalten werden. Der despotische
Tirann ist eben so sehr Sklave als jener Elende,
den er mit Füssen tritt; denn, kann er das ge-
niessen, was er zerstöret? oder kann seine selbst,
süchtige enge Seele nur einen Begriff von dem
haben, was zu seiner Grundlage den ausgebreü
testen
mit den Flügeln — lies einen Ton des Entzü-
ckens hören; dann schwebte er in die Höhe und
war in einem Augenblicke aus dem Kesichre.
Eduard verfslgrr ihn mit einem Auge voll Feuer
und bey seinem letzten F uge warf er seinen Huth
in die Höhe und rief: ,, Es lebe die Freiheit!
„Nun, mein lieber Kleiner, — sagte ich —
verstehen Sir den wahren Sinn dieses herrli-
chen Werths. Freiheit ist nicht, nach den zu
gewöhnlichen Begriffen, eine ungebundene Wikl-
kühr zu thun, was wir wünschen, sey es recht
oder unrecht; auch kein wilder Trieb, der noch
irgend etwas, das ihm selbst unbekannt ist, auSt
gehrt; Liebe zur Freiheit ist eine göttliche Wir-
kung des Wohlwollens, welches sich, wie der
Thau des Himmels über die ganze Schöpfung
verbreitet, und ein Theilnehmen an jener allge-
meinen Glückseligkeit bewirket, die bloSvon der
freien Ausübung jener Vorrechte, welche von der
Natur ertheilt und von der Tugend in Schutz
genommen worden — abhängt und blos da-
durch kann erhalten werden. Der despotische
Tirann ist eben so sehr Sklave als jener Elende,
den er mit Füssen tritt; denn, kann er das ge-
niessen, was er zerstöret? oder kann seine selbst,
süchtige enge Seele nur einen Begriff von dem
haben, was zu seiner Grundlage den ausgebreü
testen