Naubert, Benedikte; Weygandsche Buchhandlung [Hrsg.]: Merkwürdige Begebenheiten der gräflichen Familie von Wallis, in der Geschichte zweier Zwillingsschwestern (Erster Theil) (Leipzig: in der Weygandschen Buchhandlung, 1791) [VD18 90788869]

4ls

mir, obgleich London ein grosser feiner Ort wäre,
sa fänden sich doch wenige in demselben von un-
zweideutigem Charakter. Und so, wenn ich so un-
glüälich gewesen ftyn sollte — wie es einem
bisweilen schief gehen muß — daß ich mit die-
sem jungen Frauenzimmer übel gefahren wäre.
— Gott segne sie über alles, denn sie ist ein
Engel! — Leider, mein Herr, wir sind alle
sterblich'. — Sie sehen, baß dieser Fehler we-
der dem Baronet, noch mir kann Zur Last ge-
legt werden, sondern wir können alle, auch dis
einstchtvollsten unter uns — der Himmel wolle
uns behüten! — auf Betrügereien in der Welt
stossen. Nun müssen Sie wissen, mein Herr,
daß der junge Baron Holderneß — das ist wie-
der so ein vornehmer Herr, dergleichen sie nicht
alle Sommer sehen °— als er auf der Universi-
tät war, um Wissenschaften zu siudiren — und
diese schluckte er herurrter', so zu sagen, wie ein
Glaö Buttermilch -—.daß,der junge Baron Hol-
derneß, sage ich, sehr ofre bey Baronet Hslmann
besuchte; denn dieser liebte ihn als seinen eige-
nen Sohn, weil er mit ihm zu jagen pflegte,
ohne sich viel zu bekümmern, ob er den Hals
gebrochen, oder nicht; und Madam und auch
die junge Herrschaften waren ganz erstaunlich
höflich gegen ihn; denn anstatt nach der Jagd
Dd 2