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Eine Botschaft von der Gräfin Wallis —
Ich Wunders mich, daß wir Sie noch nicht ge,
sehen haben! Sie befindet sich wohl, und ver-
langt mich, so bald als möglich, zu sprechen —
Ich will zu ihr, will aber vorher diesen zweiten
ungeheuer« Brief schliessen; wenn die dunkle
Farbe meiner Tinte sich in Scharlach verändert,
ehe sie ihn erhalten, so müssen Sie sich nicht
wundern — eS ist Schaamröthe Ihrer Karo,
line; Noch einmal, verzeihen Sie Ihrer Freundin;
und fie will nicht länger — „ die Verdrießlich«
ketten eines ewigen Eigensinns mit den ermü-
denden Zugaben ewiger Reue vermehren."
—-«EMMA»----
Ein und vierzigster Brief.
Graf Wallis an seine Tochter Minna.
^Werin die Auftritte des Lebens, meine Minna,
so mannichfaltig, so abwechselnd, und selbst die
angenehmen so sehr mit Bösem vermischt sind,
daß auch der kurzsichtigste Beobachter, während
des Genusses in Furcht seyn muß; so wird ein
Geist, wie der Deinige, einen solchen Wechsel
nicht überraschend finden und gegen jene starke
Pfeile sich gewehret haben, die von allen Seiten