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Figur 1, a',- und 2, b',- sincl Hochackerbeete und Figur 1, a",- Grabhügel auf Hochackerbeeten.)
In der Hähe der Fricdhöfe der jüngeren Bronzezeit sind dagegen die Hochackerbeete in
grosser Anzahl und weiter Ausdehnung errichtet. Yon der Hölie ziehen sie, dicht anein-
ander geordnet, nur getrennt durch die inehr oder weniger breiten Furchen, in das Thal
liinab, erklimmen die jenseitige Höhe, um sich hier fortzusetzen. So können wir dieselben
u. a. bei Unter-Eberfing, wo sie den grossen Friedhof umschliessen, bis fast diclit vor
Weilheim verfolgen; ebenso ist es bei dem Friedhofe auf der „Badstube“ bei Unter-
Söchering, der insofern Beachtung verdient, weil seine erhöhte Anlage der eines Nachens
gleicht, dessen Kiel nach Südost gerichtet ist. (Yergl. Tafel IY, 2.)l)
Dass die Mehrzahl der Hochäcker noch in der Hallstattzeit benutzt worden ist, und
neue und höhere, sowie ausgedehntere, oft mit breiten Wegen dazwischen, angelegt worden
sind, unterliegt keinem Zweifel, denn auch mancher Friedhof der Hallstattzeit ist rings von
Hochäckern umschlossen, und manch grosses nnd kleines Hügelgrab aus dieser Periode
auf den Beeten errichtet.2)
So treffen wir, wenn wir von Huglfing den Weg nach Tautting einschlagen, bald
nach dem Yerlassen jenes Dorfes ausgedehnte Hochackerbeete, die, von der Chaussee
durchschnitten, links und rechts derselben sicli befinden und uns, wenn wir in östlicher
Bichtung abbiegen, bis nacli Unter-Söchering unausgesetzt begleiten. Aber auch von Taut-
ting bis nach Ober- und Unter-Eglfing, Spatzenhausen, dann von Unter-Eglfing bis nach
Uffing und von hier bis nach Rieden und Seehausen am Staffelsee können wir sie fast
ununterbrochen verfolgen, ebenso zwischen Hofheim und Leibersberg und dann wieder bei
Egling am westlichen Ufer des Riegsee’s u. s. w.
In nördlieher Richtung, in der Nähe des Ammersee’s sind die Hochäcker durch die
Ackercultur, da sich hier eine grosse Tiefebene von Weilheim bis zum siidlichen Ende des
Ammersee’s erstreckt, verschwunden; nur in den etwas höher gelegenen Waldbeständen
haben sich noch mehrere derseiben erhalten, wie östlich von der Station Wilzhofen, ferner
in unmittelbarer Nähe des älteren Bronzezeitfriedhofes von Fischen und links der Amber
bei Oderding.3)
Hochäcker befinden sich in cler Nähe folgender Friedhöfe: I,a, bci Fischen, IV, bei Uuter-
Eberiing, V und V b, bei St. Andrä, VI, bei Huglfing, VII, bei Ober-Eglfing, VIII, bei Tautting und Ober-
Eglfing, IX, IX, a und b, bei Unter-Söchering, X, bei Uffing, XI, bei Waltersberg, XII und XII, a, bei Leibers-
berg. Hügelgräber auf Hochackerbeeten: Ctruppe IV, Unter Eberfing, 2, Gruppe XII, Leibersberg, 7,
Gruppe XII, a, Leibersberg 2 und 2 am Eande von Hochäckern.
2) Vergl. meine „Hügelgräber“ etc., S. 192.
y) Nur selten wird man auf einem so engbegrenzten Gebiete, wie es das zwischen Huglfing bis Murnau
ist, die ehrwiirdigen Zeugen uralter Ackereultur in einer wirklich grossartigen und überraschendcn Aus-
dehnung antreffen. Kein Forscher, der sich über die Anlagen der Hochäcker griindlich unterrichten will,
sollte es deshalb versäumen, die kurze Eeiso von Miinchen nach Murnau zu machen, um so mehr als der
Ausflug nach dcn ersten grossen Hochäckeranlagen zwischen Uffing und Unter-Eglfing resp. Spatzenhauseu
oder Waltersberg mit geringer Müho ausgefiihrt werden kann. Schon auf dieser kurzen Strecke erhält jnan
ein lichtiges Bild, das sich fiir alle Zeiten fest in das Gedächtniss einprägt. Fiir alle diejenigen, welche sich
fiir Hochäcker interessiren, will ich deshalb im Nachfolgenden den Weg und die Eichtung, welche einzu-
schlagen sind, ausführlich beschreiben. Es ist der nämliche Weg, den ich mit mehreren unserer bedeutendsten
Forschcr (ich nenne nur Oscar Montelius, Sven Söderberg, Jacob Heierli und meinen unvergesslichen Freund
Otto Tischler, mit dem ich einige genussreiche Tage iiier voriebte) gemacht habe. Alle waren, sobald sie
dio weitausgedehnten Hochäckeranlagen erblickten, üborrascht. Zudem entfaltet die Natur auch gerade hier
gauz besondere Eeize, denen sich Niemand entziohon kann. Schon das coupirte Terrain mit den zwisohen
Wald und Fluren liegenden freundlichen Ortschaften bietet mancli schönes und heiteres I'ild, dossen Charakter
Figur 1, a',- und 2, b',- sincl Hochackerbeete und Figur 1, a",- Grabhügel auf Hochackerbeeten.)
In der Hähe der Fricdhöfe der jüngeren Bronzezeit sind dagegen die Hochackerbeete in
grosser Anzahl und weiter Ausdehnung errichtet. Yon der Hölie ziehen sie, dicht anein-
ander geordnet, nur getrennt durch die inehr oder weniger breiten Furchen, in das Thal
liinab, erklimmen die jenseitige Höhe, um sich hier fortzusetzen. So können wir dieselben
u. a. bei Unter-Eberfing, wo sie den grossen Friedhof umschliessen, bis fast diclit vor
Weilheim verfolgen; ebenso ist es bei dem Friedhofe auf der „Badstube“ bei Unter-
Söchering, der insofern Beachtung verdient, weil seine erhöhte Anlage der eines Nachens
gleicht, dessen Kiel nach Südost gerichtet ist. (Yergl. Tafel IY, 2.)l)
Dass die Mehrzahl der Hochäcker noch in der Hallstattzeit benutzt worden ist, und
neue und höhere, sowie ausgedehntere, oft mit breiten Wegen dazwischen, angelegt worden
sind, unterliegt keinem Zweifel, denn auch mancher Friedhof der Hallstattzeit ist rings von
Hochäckern umschlossen, und manch grosses nnd kleines Hügelgrab aus dieser Periode
auf den Beeten errichtet.2)
So treffen wir, wenn wir von Huglfing den Weg nach Tautting einschlagen, bald
nach dem Yerlassen jenes Dorfes ausgedehnte Hochackerbeete, die, von der Chaussee
durchschnitten, links und rechts derselben sicli befinden und uns, wenn wir in östlicher
Bichtung abbiegen, bis nacli Unter-Söchering unausgesetzt begleiten. Aber auch von Taut-
ting bis nach Ober- und Unter-Eglfing, Spatzenhausen, dann von Unter-Eglfing bis nach
Uffing und von hier bis nach Rieden und Seehausen am Staffelsee können wir sie fast
ununterbrochen verfolgen, ebenso zwischen Hofheim und Leibersberg und dann wieder bei
Egling am westlichen Ufer des Riegsee’s u. s. w.
In nördlieher Richtung, in der Nähe des Ammersee’s sind die Hochäcker durch die
Ackercultur, da sich hier eine grosse Tiefebene von Weilheim bis zum siidlichen Ende des
Ammersee’s erstreckt, verschwunden; nur in den etwas höher gelegenen Waldbeständen
haben sich noch mehrere derseiben erhalten, wie östlich von der Station Wilzhofen, ferner
in unmittelbarer Nähe des älteren Bronzezeitfriedhofes von Fischen und links der Amber
bei Oderding.3)
Hochäcker befinden sich in cler Nähe folgender Friedhöfe: I,a, bci Fischen, IV, bei Uuter-
Eberiing, V und V b, bei St. Andrä, VI, bei Huglfing, VII, bei Ober-Eglfing, VIII, bei Tautting und Ober-
Eglfing, IX, IX, a und b, bei Unter-Söchering, X, bei Uffing, XI, bei Waltersberg, XII und XII, a, bei Leibers-
berg. Hügelgräber auf Hochackerbeeten: Ctruppe IV, Unter Eberfing, 2, Gruppe XII, Leibersberg, 7,
Gruppe XII, a, Leibersberg 2 und 2 am Eande von Hochäckern.
2) Vergl. meine „Hügelgräber“ etc., S. 192.
y) Nur selten wird man auf einem so engbegrenzten Gebiete, wie es das zwischen Huglfing bis Murnau
ist, die ehrwiirdigen Zeugen uralter Ackereultur in einer wirklich grossartigen und überraschendcn Aus-
dehnung antreffen. Kein Forscher, der sich über die Anlagen der Hochäcker griindlich unterrichten will,
sollte es deshalb versäumen, die kurze Eeiso von Miinchen nach Murnau zu machen, um so mehr als der
Ausflug nach dcn ersten grossen Hochäckeranlagen zwischen Uffing und Unter-Eglfing resp. Spatzenhauseu
oder Waltersberg mit geringer Müho ausgefiihrt werden kann. Schon auf dieser kurzen Strecke erhält jnan
ein lichtiges Bild, das sich fiir alle Zeiten fest in das Gedächtniss einprägt. Fiir alle diejenigen, welche sich
fiir Hochäcker interessiren, will ich deshalb im Nachfolgenden den Weg und die Eichtung, welche einzu-
schlagen sind, ausführlich beschreiben. Es ist der nämliche Weg, den ich mit mehreren unserer bedeutendsten
Forschcr (ich nenne nur Oscar Montelius, Sven Söderberg, Jacob Heierli und meinen unvergesslichen Freund
Otto Tischler, mit dem ich einige genussreiche Tage iiier voriebte) gemacht habe. Alle waren, sobald sie
dio weitausgedehnten Hochäckeranlagen erblickten, üborrascht. Zudem entfaltet die Natur auch gerade hier
gauz besondere Eeize, denen sich Niemand entziohon kann. Schon das coupirte Terrain mit den zwisohen
Wald und Fluren liegenden freundlichen Ortschaften bietet mancli schönes und heiteres I'ild, dossen Charakter