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Lage, Amränumj und Bau der Grabhügel. Bestattungsarteu. Gräberbeigaben
der Männer und Frauen. Gedächtnissgräber. Grabhügel mit und ohne
Brandplätze, mit und ohne verbrannte Knocken. Nachbestattungen. Grabhügel
auf Hochächern, Bie Grabhügd nach ihren Perioden. Sippen- und
Einzelfriedhöfe. Ausdehnung und Gesammtzahl der Fri&dhöfe. Kurze
Charakteristik der beiden Bronzezeitalter.
W io schon in den Fundprotokollen berichtet ist, Jiegt die Melirzahl der Grabhügel-
grnppen der Bronzezeit auf Anhölien nnd Hochebenen, von denen raan eine weite, freie
Aussiclit auf das Hocligebirge und etwa auch auf einen Wasserspiegel hat. Ausnalimon
liievon raachen die folgenden sechs Gruppen: Ib, Fischen; II, Wilzhofen; Vb, St. Andrä;
VI a, Huglfing-Eglfing; VIb, Huglfing-Uffing und IX, Unter-Söchering, die aber, weil sie
in einer grossen Ebene liegen, dennoch freie und ausgedehnte Aussichten gestatten, ob-
schon das Hochgebirge bei einigen derselben (I b, VI a und VI b) in Folge der Lage der
Ebenen nicht melir gesehen werden kann. Aber die Regel ist die Höhenlage, und darin
stimraen unsere Eriedhöfe der Bronzezeit mit denen Frankreichs x) und Schwedens aus der-
selben Zeit überein; bei uns liegen jedocli die Grabhügel in fast unmittelbarer Nähe von
Ortschaften, während in Schweden das Gegentheil stattfindet.* 2)
Im übrigen Bayern (Niederbayern, Schwabcn, Oberpfalz und Mittelfranken) ist, wenn
irgend möglich die Anlage der Bronzezeitfriedhöfe ebenfalls auf Höhen oder Hochplateaus
mit weiter Aussicht vorgenommen worden 3)
J) Chantre, Ernest. >A ge du bronze«. Paris, 1875/76. S. 236.
2) Montelius, Oscar. »Die Kultur Schwedens in vorchristl. Zeit. Uebersetzt vou
K. Appel“. Berlin 1885. S. 82.
3) Mehlis, Dr. C. »G rabhiigel und Verschanz ungen bei Thaltnässing i. Mittelfranken.«
(»Archiv f. Anthropologie«, Bd. XV) S 300 — 301. Schiller, H. »Die Römerhügel b. Kellmünz
a. d. Iller. Ein Be gr äbn i ss plat z a. d. Bronzezeit.« (Beiträge z. Anthrop. u. Urgesch. Bayerns.«)
S. 2. Eidam, Dr. H. »Ausgrabungen d. Vereins v. A lterthum sf reunde n i. Gunz e nhausen.«
Ansbach, 1887. S. 14; derselbe i. d. »Prä.hist. Blättern«, 1889, Nr. 1, S. 5. Sch eidemand.el,
Dr. H., »Ueber Hü gelgräberfu nde bei Parsberg i. d. Oberpfalz.« Parsberg, 1886, S. 6 u. 8.
Im Hohenlohischen in AVürttem berg liegen die Grabhiigel der Bronzezeit auf tlacheu Waldhöhen uud an
Stellen, wo früher Eicbenwälder standen: Keller, 0., »Aricus Aurelii.« Bonn, 1871, S. 49. Im Elsass
liegen nach gütiger Mittheilung des Herrn Bürgernieisters II Nessel in Hagenau „die Grabhiigel jener Cultur-
periode in geringer Entfernung eines Gewässers, in desseu unmittelbarer Nähe sich die Wohnungen befanden,
aber so, dass die Begräbnisse immer ausserhalb des Thales auf einem höheren, trockenen Bo.len angelegt
siud.« In den Bergen der Vogesen sind Herrn NessePkeine Grabhtigel bekannt. Nach Faudel und Bleicher,
Lage, Amränumj und Bau der Grabhügel. Bestattungsarteu. Gräberbeigaben
der Männer und Frauen. Gedächtnissgräber. Grabhügel mit und ohne
Brandplätze, mit und ohne verbrannte Knocken. Nachbestattungen. Grabhügel
auf Hochächern, Bie Grabhügd nach ihren Perioden. Sippen- und
Einzelfriedhöfe. Ausdehnung und Gesammtzahl der Fri&dhöfe. Kurze
Charakteristik der beiden Bronzezeitalter.
W io schon in den Fundprotokollen berichtet ist, Jiegt die Melirzahl der Grabhügel-
grnppen der Bronzezeit auf Anhölien nnd Hochebenen, von denen raan eine weite, freie
Aussiclit auf das Hocligebirge und etwa auch auf einen Wasserspiegel hat. Ausnalimon
liievon raachen die folgenden sechs Gruppen: Ib, Fischen; II, Wilzhofen; Vb, St. Andrä;
VI a, Huglfing-Eglfing; VIb, Huglfing-Uffing und IX, Unter-Söchering, die aber, weil sie
in einer grossen Ebene liegen, dennoch freie und ausgedehnte Aussichten gestatten, ob-
schon das Hochgebirge bei einigen derselben (I b, VI a und VI b) in Folge der Lage der
Ebenen nicht melir gesehen werden kann. Aber die Regel ist die Höhenlage, und darin
stimraen unsere Eriedhöfe der Bronzezeit mit denen Frankreichs x) und Schwedens aus der-
selben Zeit überein; bei uns liegen jedocli die Grabhügel in fast unmittelbarer Nähe von
Ortschaften, während in Schweden das Gegentheil stattfindet.* 2)
Im übrigen Bayern (Niederbayern, Schwabcn, Oberpfalz und Mittelfranken) ist, wenn
irgend möglich die Anlage der Bronzezeitfriedhöfe ebenfalls auf Höhen oder Hochplateaus
mit weiter Aussicht vorgenommen worden 3)
J) Chantre, Ernest. >A ge du bronze«. Paris, 1875/76. S. 236.
2) Montelius, Oscar. »Die Kultur Schwedens in vorchristl. Zeit. Uebersetzt vou
K. Appel“. Berlin 1885. S. 82.
3) Mehlis, Dr. C. »G rabhiigel und Verschanz ungen bei Thaltnässing i. Mittelfranken.«
(»Archiv f. Anthropologie«, Bd. XV) S 300 — 301. Schiller, H. »Die Römerhügel b. Kellmünz
a. d. Iller. Ein Be gr äbn i ss plat z a. d. Bronzezeit.« (Beiträge z. Anthrop. u. Urgesch. Bayerns.«)
S. 2. Eidam, Dr. H. »Ausgrabungen d. Vereins v. A lterthum sf reunde n i. Gunz e nhausen.«
Ansbach, 1887. S. 14; derselbe i. d. »Prä.hist. Blättern«, 1889, Nr. 1, S. 5. Sch eidemand.el,
Dr. H., »Ueber Hü gelgräberfu nde bei Parsberg i. d. Oberpfalz.« Parsberg, 1886, S. 6 u. 8.
Im Hohenlohischen in AVürttem berg liegen die Grabhiigel der Bronzezeit auf tlacheu Waldhöhen uud an
Stellen, wo früher Eicbenwälder standen: Keller, 0., »Aricus Aurelii.« Bonn, 1871, S. 49. Im Elsass
liegen nach gütiger Mittheilung des Herrn Bürgernieisters II Nessel in Hagenau „die Grabhiigel jener Cultur-
periode in geringer Entfernung eines Gewässers, in desseu unmittelbarer Nähe sich die Wohnungen befanden,
aber so, dass die Begräbnisse immer ausserhalb des Thales auf einem höheren, trockenen Bo.len angelegt
siud.« In den Bergen der Vogesen sind Herrn NessePkeine Grabhtigel bekannt. Nach Faudel und Bleicher,