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Nelson, Samuel [VerfasserIn]; Panzer, Georg Wolfgang [ÜbersetzerIn] [Hrsg.]; Walther, Wolfgang [Verlag] [Hrsg.]
Samuel Nelsons der heiligen Schrift Doctors antideistische Bibel das ist die heilige Schrift des alten und neuen Testaments: mit Anmerkungen und Erklärungen erläutert wodurch die schweren Stellen entwickelt, die unrechten Uebersetzungen verbessert, und die in dem Worte der Wahrheit vorkommenden Scheinwidersprüche mit einander vereiniget sind (5. Theil): welcher das andere Buch Samuelis und das erste und andere Buch der Könige enthält — Erlangen, 1769 [VD18 9078331X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49038#0129
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Das andere Buch Samnclis. Cap.24,§r-2f.

iLr

wendet werde. 22. Und Aravria sprach zu David: mein Herr der König, nehme
und opfere^ was in seinen Augen gut ist: siehe hier sind Ochsen zum Brandopfer,
und Werkzeuge zum Dreschen und andere Werkzeuge der Ochsen zum Holz. 2z.
Alle diese Dinge gab Aravna als ein König, dem Könige: und Aravna sprach
zu dem Könige: der Herr dein Gott habe Gefallen an dir. 24. Und der König
sprach zu Aravna: nein, sondern ich will es gewißlich von dir, um einen gewissen
Preiß kaufen: auch will ich dem Herrn kein Brandopfer opfern von dem, was mich
nichts kostet. Also kaufte David die Dreschtenne und die Ochsen für fünfzig Se,
ekel Silber. 25. Und David bauete daselbst dem Herrn einen Altar, und opferte
Brandopfer und Friedensopfer: also wurde der Herr dem Lande erbeten, und diese

Plage von Israel abgervendet.
V. LZ. Alle diese Dinge gab Arav-
na, als ein König, dem Könige. Wa-
terland übersetzet diese Stelle folgendere
stellt; alle diese Dinge, 0 König, gießt
Aravna dem Könige; und Aravna sprach
weiter zu dem Könige u.s.w. (78).
V. 24. David kaufte die Dreschten»
ne u. s. w. In dem Buch derChronik heißt
§s, David habe die Dreschtenne für sechshun»

Das
dert Seckel Gold gekauft. Da nun ein Se»
ckel Gold zwanzigmal mehr werth ist, als ein
Seckel Silber, so ist die Ungleichheit gar zu
groß. Man hält daher insgemein davor, daß
David einen doppelten Kauf gethan, und erst,
lich die Dreschtenne und die Ochsen für fünf»
zig Seckel Silber, nachgehends aber das da»
bey liegende Feld, welches zu den Vorhöfe»
des Tempels genommen wurde, für sechshun»
dert Seckel Gold gekauft habe.
V.r.

(78) Ein ungenarnttev Gelehrter hat durch eine in das zehnte Stück der hambmgi*
schen Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit vom Jahr 1-767. eingerückte An»
zeige, Gelegenheit gegeben, die Frage zu untersuchen, ob dieser Aravna wirklich ein König
gewesen, oder ob er nur erst durch eine irrige Uebersetzung dazu gemacht worden sey. ES
würde aber zu weitläuftig seyn, die bey dieser Gelegenheit vorgetragenen Muthmastungen zu
wiederholen, welches wir auch deswegen für unnöthig halten, weil rheils die ganze Sache
von keiner großen Erheblichkeit, theils aber keine wichtige Ursache vorhanden zu seyn schei»
nen, die uns auf die Gedanken bringen könnte, daß Aravna nicht hätte ein König seyn kön»
nen. Damals war er eß freylich nicht wehr in der Wirklichkeit. Gleichwie er aber zu Da-
vids Zeiten noch ein sehr ansehnliches Eigenthum besessen, keinesweges aber ein schlechter
Hausmann oder Bauer gewesen, also ist es gar wohl möglich, daß ihm nach der Einnahme
der Stadt und Vestung, der Name eines Königs sey gelassen worden. Wir stimmen dem-
nach gerne dem ungenannten Gelehrten in gedachten Nachrichten S. 706. bey, der diese»
ganzen Streit damit beschliesset, daß er schreibet: allen Schwierigkeiten kann man entgehen,
wenn man hier mit den Rabbinern, Uebersetzern und Auslegern, den Aravna seinen ehemali»
gen iebusitischen Könrgstttel annoch in der Asche ruhig geniesten läffet, bis etwa einmal
gewissere Dokumenten aus den alten iebusitischen Historien zum Vorschein kommen möchten,
woraus das Gegenrheil zu erweisen wäre.
Ende des andern Buchs Samuelis.

Fünfter Theil.
 
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